Die Türkei plant im Rahmen einer groß angelegten Bildungsinitiative seit Langem rund 15 Millionen Schüler mit Tablets auszustatten. Apple schickte nun eine Delegation zu Verhandlungen nach Ankara, um sich den möglichen Milliarden-Deal nicht entgehen zu lassen.
Laut dem türkischen Blog Ima Dergisi traf sich John Couch, Vice President of Education bei Apple, gestern mit dem türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül zu Verhandlungen. Für die bereits vor Jahren angekündigte Tablet-Initiative der Türkei will Apple mehrere Millionen iPads liefern, wobei die gestrige Besprechung zunächst ohne konkrete Zusagen endete.
Die türkische Regierung will umgerechnet ca. 3,3 Milliarden Euro investieren, um die Bildung der Kinder im Land mit neuester Technologie zu unterstützen. In der jüngsten Konferenz ging es auch um die türkische "F-Tastatur", auf der die Buchstaben anders als auf der uns bekannten QWERTZ-Tastatur angeordnet sind. Apple hatte die türkische Sprache im Dezember 2012 auf das iPhone 5 gebracht, wobei einige Tasten auf der entsprechenden Tastatur falsch angeordnet sind - ein Fehler der schleunigst behoben werden muss.
Zudem soll Staatspräsident Gül gegenüber Couch seinen Unmut über die langen Wartezeiten auf neue Apple-Produkte geäußert haben. Er forderte Apple außerdem dazu auf, einige Retail-Stores in der Türkei zu eröffnen. Der für Bildung zuständige Apple-Manager konnte vor Ort natürlich keine Zusagen machen, sicherte aber zu, mit CEO Tim Cook darüber zu sprechen.
Die aufstrebende Wirtschaft der Türkei wächst in den letzten Jahren sehr schnell und Geräte wie Smartphones und Tablets spielen eine immer größer werdende Rolle. Im Rahmen der Bildungsinitiative wurden bereits Gespräche mit anderen Tablet-Herstellern geführt und in Zusammenarbeit mit Samsung schon 12000 Geräte an 52 Schulen ausgeliefert.
Ob Apple sich das riesige Geschäft sichern kann und welche Zugeständnisse dafür nötig sind, bleibt abzuwarten. Da sich die Planung, die Verhandlungen und die Umsetzung der türkischen Bildungsinitiative schon ewig hinziehen, ist nicht abzusehen, wann es ein endgültiges Ergebnis gibt. Die Kalifornier brachten den iTunes Music Store im Dezember letzten Jahres in 56 weitere Länder (u.a. die Türkei) und werden nun natürlich darauf drängen, bald einen Vertrag zu unterzeichnen, um Millionen iPads für türkische Schüler zu liefern dürfen.
[via Mashable, AppleInsider, Bild: arabian gazette]Noch kein Fan? Folge WEBLOGIT auf Facebook oder Twitter, um nichts zu verpassen! ↵