Noch sehen die Auswirkungen von tressFX auf die Simulation von Haaren eher unspektakulär aus - das Marketingpotenzial der Idee ist auch noch begrenzt. Während NVIDIA mit PhysX und eindrucksvollen, turbulenzdurchsetzten Partikelsimulationen im Mech-Shooter Hawken sicherlich einige Kunden überzeugen konnte, dürfte AMD mit hübschen Haaren vielleicht auf weniger Begeisterung stoßen.
Lara Croft: Sie hat die Haare schön
Exklusive Effekte durch die Markenloyalität eines Grafikkartenherstellers zu erkaufen - dieses Problem haben nur wir Mac- und PC-Gamer. Natürlich gibt es bei den Konsoleros auch ähnliche Phänomene, nur sind diese eher an die rohen Limitationen der Hardware gekoppelt, anstatt an künstliche Limitationen für Marketingzwecke (PhysX ließ sich beispielsweise mehrfach auch mit AMD-Hardware nutzen, dank modifizierter Treiber).
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Im offiziellen AMD-Blog wurde heute tressFX angekündigt, das DirectCompute-gestützte Haarsystem, welches in einer Zusammenarbeit von AMD und Crystal Dynamics entstanden ist. Haar-Rendering und Simulation ist nichts Neues, aber eine wirklich gute Echtzeit-Lösung gab es bislang nicht. Spieleentwickler machten sich diverse Tricks aus der Dynamics-Ecke und simple Physiksimulationen und Imitationen zunutze, um den Eindruck einer tatsächlich wallenden Haarpracht zu vermitteln.
Spieler haben logischerweise keine Zeit, um auf das mehrere Sekunden, Minuten oder manchmal auch Stunden andauernde Rendern eines Einzelbildes zu warten. Die Haar-Technologie von TressFX (der Name erinnert fast schon zu sehr an die "Wunderprodukte" internationaler Kosmetikkonzerne) liefert laut AMD vergleichbare Qualitäten, wie das Pendant aus Animationsfilmen und 3D-Illustration, wo Einzelbilder in Sequenzen vorberechnet werden.
TressFX: Screenshot-Vergleich
Höchstwahrscheinlich nur ab Radeon HD 7000
Die Technologie ist außerdem mit voriger Arbeit an Order Independent Transparency verknüpft, deren Funktionalität wir zu Zeiten der Radeon HD 5000 Serie bewundern konnten. Es ist also ziemlich wahrscheinlich, dass diese neuen Features mindestens eine Radeon-Grafikkarte der 7000er-Serie erfordern werden. Schließlich sollen ja auch neue Karten mithilfe dieses Schmankerls verkauft werden, sonst wird es haarig für AMD's Bilanz.
TressFX wirkt sich nicht nur auf die Bewegung der Haarsträhnen (basierend auf Bewegungen des Charaktermodells) in Echtzeit aus: Auch Wetter und Witterung haben einen Einfluss auf die Optik der Haare. Wie in den Demobildern zu sehen bringt die Physikberechnung auch Einflüsse wie Feuchtigkeit oder Wind mit ins Spiel. Mehrere tausend Haarsträhnen sollen gleichzeitig simuliert werden, ohne dass die Framerate in die Knie geht.
"Bad Hair Day" oder Verkaufsargument?
Etwas schade ist es dann doch, dass AMD noch kein präsentables Demovideo vorgelegt hat, schließlich lassen sich Bewegungseigenschaften auf Standbildern nur grob abschätzen.
Der andere Kritikpunkt für den Grafikriesen: Haare sind zwar ein interessanter Aspekt von CG-Grafik und modernen Games,  aber bei Weitem kein beeinflussender Faktor für das Spielgeschehen.
Sollten die Ingenieure bei AMD sich nicht lieber auf Partikeleffekte wie diese konzentrieren?
Natürlich sind PhysX-Partikel mit Turbulenz auch primär Effektgehasche - aber eine spielerische Implementierung wäre irgendwann noch denkbar. Immerhin ist es die Spielmechanik die am Ende begeistert, und nicht die Optik.
Das bringt mich zum letzten Kritikpunkt von herstellerabhängigen Physiksimulationen: Solange diese nur eine geringe visuelle Zusatzschicht darstellen und in Abwesenheit mehr als mager substituiert werden, können sie nur ein marginales Randdasein als Marketing-Gimmick fristen. Weitaus überzeugender für mich als Konsumenten wäre es stattdessen, anhand der Performance innerhalb solcher Simulationsfelder zu überzeugen.
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