Bad Hersfeld und Leizpig waren heute in der Frühschicht des Versandhändlers Amazon mal wieder von einem Streik (mittlerweile der Dritte seiner Art) betroffen, der in Zusammenarbeit mit Verdi organisiert wurde. Die Proteste berufen sich auf den verhältnismäßig niedrigen Lohn der Lagermitarbeiter der beiden Standorte.
Hunderte Beschäftigte legten dort heute früh ihre Arbeit nieder, um die Geschäftsführung zur weiteren Diskussion der Löhne zu bringen. Der Versand an Kunden wurde dabei allerdings nicht betroffen, da laut Amazon die Mehrheit der Mitarbeiter weiterhin tätig war. Der Gewerkschaftssekretär sieht das anders und spricht von vielen liegengebliebenen Sendungen. Ich persönlich kann letzteres nicht ganz unterschreiben und erhielt heute ganz regulär zwei Pakete über Amazon.
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Verdi hält weiterhin an Tarifverträgen fest, die für den Versandhandel üblich sind und auch bei Otto oder Neckermann zum Einsatz kommen. Die Mitarbeiter hätten demnach Anspruch auf einen Stundenlohn von über zwölf Euro, Urlaubsgeld aber auch Weihnachtsgeld. Amazon hingegen nimmt die Logistikbranche als Orientierung für die Löhne und betont wiederholt, dass die Mitarbeiter bereits überdurchschnittlich vergütet werden. Bekanntermaßen ist es speziell in der Weihnachtssaison immer sehr hektisch bei Amazon, meist werden für die höheren Aufkommen aber befristete Leiharbeiter mit speziellen Verträgen eingestellt.
Dass Amazon kein Versandhandel á la Otto ist, lässt sich natürlich debattieren. Um sich wirklich über die zutreffende Kategorie im Klaren zu sein, bedarf es wohl tiefere Einblicke in die internen Abläufe von beispielsweise Otto und der US-Firma, die erheblich wettbewerbsfähigere Preise an den Tag legt und weniger auf mehrjährige Kreditverträge von finanzschwachen Kunden aus ist. Amazon gibt sich als verhandlungsoffen, ist jedoch nicht bereit auf die letzten Vorschläge von Verdi einzugehen.
Unter'm Strich haben dann doch alle Händler- und Einzelhändler ihre Leichen im Keller, das dürfte selbst dem verträumtesten Konsumenten mittlerweile klar sein. Ob die Bedingungen bei Amazon aber als Paradebeispiel für Ausbeutung gelten dürfen, ist eher anzuzweifeln - da gibt es erheblich schlimmere Branchen die mit deutschen Firmen belegt sind, die nochmal ganz andere Löhne zahlen und (psychisch) ganz andere Bedingungen bieten. Beispielsweise die Service-Callcenter von ISPs, viele Anbieter im traditionellen Einzelhandel und im Vertrieb von IT-Hardware.
Kurzum: Natürlich haben die Mitarbeiter im Amazon-Lager Anspruch auf eine angemessene Vergütung - das hat aber weniger mit Amazon zu tun, als mit dem ansonsten gesetzten (traurigen) Standard hierzulande. Dass nun auf dem Versandriesen herumgehackt werden kann, ist natürlich ein gefundenes Fressen für Medien und Konkurrenz. Es sollte dennoch nicht von der ebenso trüben Lage in den "eigenen" Gewässern ablenken.
(Reuters) pic via pravdatvcom
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