Bunt ist völlig in Ordnung, Retro-Nuancen sind eigentlich immer ganz schick (immerhin sind Apple-Produkte irgendwo auch mit Haushaltsgeräten aus der goldenen Ära von Braun verwandt), Polykarbonat ist Geschmackssache aber letztendlich eine feine Nummer.
Jonathan Ive ist ein Vollblutdesigner. Seine Apple-Monologe vermitteln den Eindruck, dass er stundenlang über den wiederkehrenden Radius in der Geometrie von Ecken, Icons und Buttons sprechen könnte. Die Sprache trieft dabei vor Begeisterung an designphilophischen Entscheidungen und der tieferen Bedeutung dieser. Seine Gestaltungsraster sitzen, sein knallharter Fokus liegt auf Perfektion durch Destillation. Dazu passen auch irgendwie der leicht fanatische Blick und der sprachlich gemütliche Takt.
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Unnötige oder einschränkende Details werden gnadenlos Opfer von Occam's Razor oder dem Ive'schen Buttermesser mit abgerundeten Ecken. Seine Farbpalette für iOS 7 wurde überall bemängelt, die Icons seien stilistisch und inhaltlich inkonsistent, einige Farben wären völlig übersättigt, einige gingen in Neontöne hinein, überall taucht ein anstrengendes Grau auf. Eine schöne Übersicht der Errungenschaften und Stürze im Hinblick auf die Icons in iOS 7 findet sich bei Ian Storm Taylor.
Nicht alles ist furchtbar daran. De fakto gewöhnt sich der Nutzer unheimlich schnell an die Ästhetik von iOS 7 und absorbiert die darunterliegenden Designprinzipien. Wie Kaffee oder Bier und Wein ist iOS 7 ein angelernter Geschmack, weniger ein von Natur aus wohlschmeckendes Produkt.
Wie konnte das passieren?
Anders verhält es sich mit den Cases und den Rückschalen des iPhone 5c. Wer auch immer diese Dinger konzipiert hat, muss Tomaten auf den Augen gehabt haben. Scheibenweise. Bitte sucht den Fehler:
Was gefällt uns an den offiziellen Cases? Perfekt auf iOS 7 abgestimmt. Hier funktionieren beide Konzepte in Union. Man könnte fast meinen, der visuelle Part des Redesigns von iOS 7 entsprang der Idee mit dem umverpackten Mittelmodell in der bunten Schale. Das Produkt intensiver Fokusgruppen-Studien und Marketingbemühungen. Die Farben der hinzukaufbaren Cases kontrastieren sowohl farblich, als auch in ihren Materialeigenschaften (matt vs. glänzend) auf angenehme Art und Weise mit dem zu schützenden Produkt.
Aber halt. Bei aller Freude um die geometrische Perfektion der einzelnen Kreise, die in Rasterform die Rückseite als Ausstanzung garnieren dürfen. Ist hier wirklich niemandem aufgefallen, was hier schiefgelaufen ist?
Wer auch immer für das Design der bunten Cases verantwortlich war, hat vor lauter Freude um den schweizer Käse, Braun-Designwinks, Mix-and-Match der Farbkombinationen und 35 perfekt runde Löcher in einem Case wohl ganz vergessen, dass die Geräte auch einen Schriftzug auf der Rückseite haben. Nun sehen wir im offiziellen Marketingmaterial von Apple das fast schon musikalische "hon hon hon hon hon hon". Das könnte auch das neue Mantra-Wort der bunten Dinger werden. Well done!
Zu meiner persönlichen Unterhaltung würde ich mir nun einen bedachten Jony Ive im Video wünschen, der drei bis fünf Minuten investiert, um diesen Fehler wegzurationalisieren. Das kleine O im Produktittel iPhone 5c scheint noch nicht einmal zentriert in der Maskierung zu sitzen, was darauf hindeutet, dass dieses Punkteraster sowieso nie in dieser Größenordnung hingehauen hätte. Geometrische Zwangsneurotiker, Designer und Menschen mit peniblem Auge für Details wissen nun, welches Case sie sich garantiert nicht kaufen dürfen.
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