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Weblogit | November 23, 2024

U.S. Army: Softwarediebe vom Feinsten?

U.S. Army: Softwarediebe vom Feinsten?

Da kann und muss man doch mal kräftig grinsen: Die U.S. Army hat sich beim Klauen von militärischer Software erwischen lassen, für die sie offenbar nicht zahlen wollte. Wie gut, dass die Obama-Administration im Hintergrund die Copyright-Mafia unterstützt und Abkommen wie die TPP voran bringt - während das Militär sich genau wie das Volk die Hände schmutzig macht. Ginge es hier um den Pirate Bay, würden die Rechteinhaber der Software sicher erheblich mehr als die außergerichtlich vereinbarten 50.000.000 US-Dollar bekommen.

Ob Piraterie nun Diebstahl oder Sharing ist, das ist die Debatte unserer Generation. Soll Information vollständig frei sein, geistiges Eigentum gänzlich oder in Teilen abgeschafft werden? Oder sollten wir die vermeintlichen Diebe der in vielen Programmierstunden erarbeiteten Produkte hart bestrafen?

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Apptricity ist das Unternehmen, das im Jahre 2004 einen Vertrag mit der U.S. Army einging, der den Bezug von Software für Truppenmanagement und Lagermanagement umfasste. Die Regierung durfte dem Vertrag nach die Software auf fünf Servern und 150 einzelnen Rechnern installieren, Einsatz fand sie bereits in wichtigen Missionen auf der ganzen Welt, beispielsweise im Nahen Osten.

militärische Sparmaßnahmen könnten dem Weltfrieden zu Gute kommen.

militärische Sparmaßnahmen könnten dem Weltfrieden zu Gute kommen.

Hat sich das Militär an die Lizenzvereinbarungen gehalten, die Software nicht übermäßig oft zu installieren? Natürlich nicht. Unlizenzierte Kopien fanden sich auf 93 Servern und über 9.000 Einzelarbeitsplätzen, was bei $1,35 Millionen für einen Server und $5.000 für einen Arbeitsplatz eine "Schadenssumme" von etwa $224.000.000 ausmacht - die vom U.S. Militär nie gezahlt wurde. Hier könnte man nun natürlich argumentieren, dass mediokre Schutzmechanismen eben früher oder später von Menschen ausgehebelt und folglich ausgenutzt werden. Wie schwierig das DRM zu knacken war, wird im Bericht von TorrentFreak aber nicht erwähnt. Vielleicht gab es ja gar keinen Schutz?

Ich habe in der Vergangenheit im Vertrieb eines Softwareriesen gearbeitet, der Unternehmen sogenannte Volumenlizenzen mit Arbeitsplatzkontingenten verkaufte. Was nur wenige Kunden wussten, aber sehr wohl nutzten: Die kleinste Volumenlizenz genügte bereits, wenn man dreist genug war sie einfach immer wieder mit der selben Seriennummer zu nutzen. So sparten sich manche mittelständische Unternehmen mal eben bis zu 98% der Kosten ein.

Nach der Einigung, die noch nicht mal ein Viertel der Lizenzgebühren umfasst, sehen beide Parteien mit rosigem Blick in die Zukunft des exponentiellen Wachstums - miteinander.

Ist das nicht schön? Ich frage mich gerade, ob die NSA ihre Virenscanner und Betriebssysteme auch lizenziert, oder eben geschmeidig vom Laster fallen lässt.


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