Wenn man sich die Kommentarsektion von YouTube oder einer Tageszeitung im Web anschaut, zweifelt man nicht selten an der geistigen Gesundheit und/oder Intelligenz seiner Mitmenschen.
Meist handelt es sich bei den "Tätern" aber nicht um multitaskende Geeks mit hoher Affinität zur Technologie, sondern um Otto-Normalverbraucher mit einer gesunden Portion Wutbürgertum im Bauch und einer gewissen Impulsivität - angetrieben von der subjektiven Anonymität des Internets.
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Eine neue Studie nutzt die bewährte funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT/fMRI) zur Abbildung von strukturellen Verteilungen der grauen Substanz (lat. Substantia grisea) bei Multitaskern, die häufig zwischen ihrem ständig benutzten Smartphone, Tablet und Notebook oder Desktop umherspringen.
Kurz gesagt: Es wird in die Gehirne der künftigen und heutigen soziotechnologischen Norm-Menschen (Geeks 2.0) geblickt, um festzustellen, ob der ganze Gadget-Kram auch Spuren am Gehirn hinterlässt. Als Vergleich bzw. Kontrollgruppe dieser Studie dienen Nutzer, die nur eines der aufgezählten Geräte eher gelegentlich nutzen.
Aktuelle Forschung belegt frühere Einblicke in psychologische Probleme & Gadgetgebrauch:
Die Forschungsergebnisse unterstützen frühere Studien, die eine schrumpfende Aufmerksamkeitsspanne unserer Generation und der gerade aufwachsenden Menschen im Zusammenhang mit unserem (multitasking-lastigen) Technologiegebrauch stellen. Außerdem seien emotionale Probleme wie Nervosität/Angststörungen und Depressionen ebenso in Verbindung mit unseren technologischen Spielzeugen und dem (fast neurotischen anmutenden) Gebrauch dieser zu sehen.
Mehr Gadgets & Multitasking im Zusammenspiel: möglicherweise unschöne Folgen für den Verstand
Im aktuellen Experiment von Kep Kee Loh und Dr. Ryota Kanai von der University of Sussex kam heraus, dass (unabhängig von der Persönlichkeit der Probanden) eine Korrelation zwischen der Anzahl der besessenen bzw. häufig genutzten Mediengeräte und der Dichte besagter grauer Materie an einer bestimmten Stelle besteht. Je mehr Gadgets und Multitasking das Gehirn bekommt, desto mehr Umstrukturierung mit gewissen Symptomen scheint zu entstehen.
Bei dieser Stelle handelt es sich um einen Teil des Frontallappens namens Anterior Cingulate Cortex (ACC), hierzulande vermutlich mit dem vorderen Teil des Gyrus Cinguli zu übersetzen, der zum limbischen System gehört.
Das limbische System ist wiederum für die Verarbeitung von Emotionen und für das Entstehen von Triebverhalten zuständig, außerdem hängen daran diverse kognitive Funktionen. Ein gestörtes limbisches System hat diverse Manifestationen in Form von Geisteskrankheiten oder Gedächtnisstörungen.
Der ACC hingegen wird spezifischer beschrieben: Es geht in dieser Region um Fehlererkennung, Vorausschau auf kommende Aufgaben und Aufmerksamkeit sowie Motivation.
Angewohnheiten und Inhalte prägen in starkem Umfang die Struktur unserer Gehirne
Die sogenannte Neuroplastizität unserer Gehirne, also eine Offenheit für Anpassung durch Außeneinwirkung und Angewohnheiten, könnte folglich in ernsthaften Problemen für den regen Gebraucher von Gadgets resultieren - auch wenn es aktuell "nur" um Selbstkontrolle, Konzentration und emotionale Stabilität geht. Depressionen und Angstneurosen sind allerdings ziemlich ernste Themen, die vermutlich jeder noch so technologieaffine Geek meiden möchte.
Das Thema ist ziemlich spannend und wirft unzählige Fragen auf, viele Statistiken sprechen aber auch gegen die Kritiker von Multitasking, intensivem Internetgebrauch und Gadgetwahn. Das Buch The Shallows: What the Internet is Doing to Our Brains von Nicholas Carr beschreibt eine Welt, die aufgrund der vielsträngigen und hektischen Interaktion mit dem Netz immer oberflächlicher und unkonzentrierter, vielleicht gar kategorisch dümmer wird.
Tiefgang geht im Meer der Information zu Gunsten von breiter gefächerten Themen verloren, der Mensch macht eine Metamorphose zur Maschine durch. Oder wird zwangsläufig zum transhumanen, langweiligen Symbionten seiner eigenen Kreation.
Menschen werden intelligenter,
Inhalte werden dümmer:
Alexander Macris von Alloy Digital und dem Escapist Magazine stellt die Situation anders dar: Während die Menschen sich geistig weiterentwickeln, wird der dem Gehirn zugeführte Content immer weniger nahrhaft, dafür aber schmackhaft. Sätze werden kürzer und verdaulicher, das Vokabular immer kleiner. Kann das gut für unsere Entscheidungen und Werdegänge sein?
Ähnlich einer ausgewogenen Ernährung kann sich der Verbraucher (ganz bewusst) anstrengende Literatur oberhalb seiner aktuellen geistigen Fähigkeiten zu Gemüte führen, um die negativen Aspekte der neuen Medientechnologie zu kompensieren. Vollwertkost für die grauen Zellen.
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