Die Dell XPS-Reihe ist gekennzeichnet von Performance, solider Bauweise und einem Design, das sichtlich von Inspiration bei Apple und sekundär auch HP schöpft. Dell stellte uns das XPS 14 (für 14 Zoll Bilddiagonale) für einen ausführlichen Test zur Verfügung und ich erprobte das Gerät in meinem regulären Arbeitsalltag.
Eine Besonderheit des Ultrabooks mit Ivy Bridge ist für manche Augen bereits auf den ersten Blick zu erspähen: der Bildschirm wird von Corning Gorilla Glass geschützt. Für vorsichtige oder erfahrene User mag dieses Feature albern wirken - Wer jedoch einen hektischen Alltag in der Uni, auf der Arbeit oder Unterwegs erlebt, könnte sich über diesen Zusatzschutz durchaus freuen. Außerdem klingt es cool. Beim Auspacken des XPS 14 bemerkt man sofort diverse Qualitätsmerkmale: Hier wurde an Luxus nicht gespart. Die klare Designsprache tritt mit der Materialmischung und Verarbeitung in Union und schafft etwas, was durchaus mit einem Apple MacBook mithalten kann. Zumindest wenn es um Eleganz und clevere Funktionstüchtigkeit geht. Der Boden ist übrigens mit einem großem Gummi-Pad versehen worden, welches sich im Alltag als sinnvolle Addition zum ohnehin durchdachten Design erweist.
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Das Aluminiumcase des XPS 14 ist äußerst robust und gibt auch bei milder Gewaltanwendung nicht nach. Mir ist ein formstabiles Chassis äußerst wichtig, denn die Langlebigkeit der Tastatur und der inneren Komponenten ist davon nicht ganz unabhängig. Frei nach Apple wird der Deckel aus einem Stück Aluminium gefräst und schließlich (und hier liegt die Eigenheit) mit dem Gorilla Glass verbunden. Einerseits ein hübscher Designaspekt, betrachtet man den bündigen Abschluss. Andererseits macht eine solche integrierte Bauweise bekanntlich den Austausch teurer, schwieriger und weniger freundlich für die Umwelt. Das Display spiegelt übrigens merklich, Sonneneinstrahlung ist mit dem XPS 14 ein ziemlicher Produktivitätskiller und sollte gemieden werden.
Ebenso ökologisch schwierig aber technisch nachvollziehbar: Der integrierte Akku. Der User hat keinen Zugang zur Notebook-Batterie und kann diese offiziell nur via Dell austauschen lassen. Dafür bietet der XPS 14 allerdings auch die entsprechende Kapazität: Bis zu 11 Stunden bei Standardszenarien sind machbar, wobei meine CPU-lastige Nutzung sich eher bei 5-6 Stunden Laufzeit einpendelte. Ich bin allerdings auch nicht Otto Normaluser und setze häufig die Adobe Creative Suite, Cinema 4D und vergleichbare Kreativsoftware ein, die nicht gerade ressourcenschonend ist. Umso beeindruckender, dass sich mit dem XPS 14 ein kleiner Arbeitstag im Freien oder Unterwegs realisieren lässt.
Softwareseitig hat Dell ganze Arbeit geleistet und auf unnötige Bloatware weitestgehend verzichtet. Ich setze Notebooks eigentlich nach dem Erwerb sowieso neu auf, um mindestens die Recoverypartition los zu werden, war aber bei diesem Gerät positiv überrascht. Standardmäßig wird der XPS 14 mit Windows 7 Home Premium in der 64-bit Variante geliefert. Für Hobbyisten ist übrigens auch eine Lizenz von Photoshop Elements 10 dabei.
Das als "HD+"-bezeichnete Display mit 1600 x 900 Pixeln und 400 nit empfing ich eher mit gemischten Gefühlen. Während die Helligkeit absolut überzeugend war, empfand ich die Schärfe in der Darstellung als unangenehm übertrieben. Fast schon wie der Kristall-Effekt, den man bei Dell's IPS Monster mit 27 Zoll (Dell U2711) beobachten kann. Platzmäßig kann man jedoch bei 1600 Pixeln Breite auf 14 Zoll nicht meckern, für die meisten Tätigkeiten und auch viele Panels in Photoshop ist genügend Platz vorhanden.
Der Korpus wird von einem Aluminiumring eingefasst, welcher auf der linken Seite reichlich Ports bietet. Neben dem üblichen Anschluss für das Netzteil (welches leider wie üblich ein unansehnlicher "Power Brick" ist) finden sich dort ein LAN, HDMI, Mini DisplayPort und zwei USB-Ports mit der 3.0 Spezifikation. Gegenüber finden wir einen Anschluss für ein Kensington Lock und den obligatorischen Kartenleser. Für Sound sorgt ein Kombiport, der Kopfhörer und Headsets bedienen kann. Oder ein einzelnes Mikrofon. Die 1,3 Megapixel Webcam hat übrigens zwei digitale Array-Mikrofone.
Je nach Modell und Konfiguration wiegt der XPS 14 2,1 Kilogramm im Mindestfall. Die CPU kann laut Datenblatt wahlweise als Core i5-3317U mit 3 MB Cache und bis zu 2,6 GHz oder als Core i7-3517U mit 4 MB Cache und bis zu 3,0 GHZ konfiguriert werden. In unseren Gefilden ist jedoch aktuell nur die Variante mit dem i7 verfügbar. Arbeitsspeicher-technisch kommt der XPS 14 mit 8 GB DDR3-SDRAM daher, leider kann bei der Konfiguration im Shop kein RAM-Upgrade vorgenommen werden. Auch hier können Poweruser selbst tätig werden, wenn es die Situation erfordert. Durch die den Eingriffen durch User eher abgewandte Unterseite wird der Wechsel allerdings erschwert und ist von Dell (soweit ich dies herausfand) nicht unbedingt erwünscht.
Die Front des Geräts ist schön glatt und wurde zum Glück nicht mit Ports versehen, ein sich langsam endlich durchgesetztes Designparadigma zeichnet sich hier ab. Das ist auch gut so, denn Front-Ports sind gänzlich unpraktisch und unschön. Der eloxierte Aludeckel macht einen widerstandsfähigen Eindruck und hinterlässt ein wertiges Bild.
Mit Intel Smart Response Technology und einer mSATA SSD gewappnet, "weiß" das System welche Dateien ihr oft benutzt und cached diese auf der kleinen, schnellen SSD. Die HDD im XPS 14 ist mit 500 GB und 5400 Umdrehungen pro Minute nichts besonderes und kann in der I/O-Leistung niemanden vom Hocker hauen. In Kombination mit der mSSD sehen wir aber positive Gesamtergebnisse. Das Prozedere funktioniert im Endeffekt ähnlich wie bei den SEAGATE Momentus XT Festplatten, die ebenso ein kleines SSD Cache mit einer großen mechanischen (klassischen) Festplatte vereinen. Zum Vorteil des Users wird somit die Systemleistung gesteigert, ohne dass ein bedachter Eingriff vorgenommen werden muss, wie beispielsweise Userdaten manuell auf eine HDD auszulagern und Systemdaten und Programme auf einer SSD zu halten. Das Management übernimmt in diesem Falle der Controller.
Wer ein bisschen mehr Leistung vorab möchte, kann natürlich zur Konfiguration mit SSD statt HDD greifen und einen recht gesalzenen Aufpreis von 500 € eine 512 GB SSD erhalten. Die Kombination mit der mSATA-SSD fällt dann natürlich weg. Angesichts der aktuellen Preise
für SSD's dieser Größenordnung sollte das Upgrade wohlüberlegt sein. Als Geek möchte man das Upgrade vielleicht auch lieber selbst günstiger vornehmen und die HDD als externen Zusatzspeicher behalten.
Mit dem Mobile Mark 2007 Akkulaufzeit-Benchmark schafft der Dell XPS 14 in beliebiger Konfiguration mindestens 9 Stunden und 30 Minuten Akkulaufzeit. Das sind natürlich Idealbedingungen, die auf Basis von Nutzung und Bildschirmhelligkeit stark variieren können. Im Vergleich mit aktuellen Ultrabooks schneidet der XPS 14 allerdings gut ab und kann durchaus mithalten.
XPS 14 schneller als das Apple MacBook Air
Für entsprechende Grafikpower sorgen beim XPS 14 die Intel HD 4000 (integrierte Grafiklösung) und ein NVIDIA GeForce GT 630M Grafikchip mit 1 GB diskretem GDDR5 Speicher. Selbstverständlich wird NVIDIA Optimus genutzt um die stärkere GT 630M nur einzusetzen, wenn es Sinn macht. Somit wird die Akkulaufzeit (ähnlich wie bei MacBook Pro's) geschont und bei Netzstrom uneingeschränkte Power gewährleistet.
In einem 3DMark 2006 Benchmark der Kollegen bei Engadget erbrachte der XPS 14 übrigens hervorragende Performance für ein Ultrabook, die über dem MacBook Air liegt. Mit 6995 Punkten braucht sich der XPS 14 nicht vor der Konkurrenz zu verstecken.
Die mSSD macht sich primär beim Aufwachen aus dem Sleep-Modus bemerkbar, ein Kaltstart dauerte um die 40 Sekunden. Bei reiner Rechenperformance kommt es natürlich auf CPU und GPU an, die ich in Cinebench 11.5 einem Test unterzogen habe:
Die NVIDIA GT 630M ist mit Furmark natürlich immens gefordert worden, was sich auch im Lautstärkeniveau wiederspiegelte. Leider können wir keine wissenschaftlich fundierte Messung der Geräuschentwicklung in Dezibel liefern, dafür folgende Eindrücke: Während keinem von beiden der äußerst taxierenden Benchmarks wurde der Lüfter jedoch unerträglich laut, auch die Lüfterfrequenz ist absolut in Ordnung (nicht zu hoch, eher Marke "Luftdurchzug" statt "Flugzeugturbine"). Die Geräuschentwicklung steht jedoch in direkter Relation zur Beanspruchung, wer also auf der Maschine beispielsweise ein 3D-Rendering rechnen lässt, kann von merklichen Tönen ausgehen.
Für gelegentliches Gaming eignet sich die hybride Grafiklösung durchaus, dank NVIDIA Optimus wird auch eine effiziente Umschaltung zwischen der GT 630M und der integrierten Lösung von Intel gewährleistet. Im Langzeit-Akkutest der Kollegen wurde der XPS 14 übrigens auf 6 Stunden und 18 Minuten Laufzeit bei kontinuierlichem Videoplayback und aktiviertem WLAN eingemessen, durchaus ein beachtlicher Wert für ein Ultrabook mit diesen Spezifikationen. Das MacBook Air gibt eine knappe Stunde früher auf, unter Windows sogar zwei Stunden früher. Der Akku des XPS 14 ist übrigens ein Akku mit 69 Wattstunden und 8-Zellen-Li-Polymer. Der Austausch soll nur durch Dell erfolgen, erfahrene Nutzer wissen sich allerdings auch im Notfall selbst zu helfen.
Das Trackpad bzw. Touchpad ist responsiv und verfügt über eine angenehme Beschichtung, die für das richtige Maß an Reibung für präzise Bedienung sorgt. Negativ aufgefallen sind mir hier die Hardwaretasten des Touchpads, die bei meinem Testexemplar bereits laute Klickgeräusche produzierten. Wer auf eine lautstärkearme Arbeitsumgebung angewiesen ist, schaltet allerdings sowieso auf "Tap to Click" um. Die hintergrundbeleuchtete Tastatur im Chicklet-Stil ist schön leise und angenehm ausgelegt, was das Layout betrifft.
Fazit:
Insgesamt liefert Dell mit dem XPS 14 ein solides Paket, welches auch in langfristigen Kundentests überzeugen konnte. Wer den Kompromiss zwischen Power und Mobilität sucht, findet ihn bei diesem gewohnt gut verarbeiteten Ultrabook. Die Verarbeitung des Aluchassis ist hingegen kompromisslos und liefert keinen Grund zur Beanstandung, stattdessen war ich beeindruckt von der Formfestigkeit und Wertigkeit der Außenhülle. Typenspezifische Macken konnte ich nicht feststellen, lediglich das gewöhnungsbedürftige Display würde das XPS 14 für den professionellen Gebrauch vermutlich einschränken.
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