Als umweltbewusst-lebender iPhone-Enthusiast hat man mittlerweile ja so einige Möglichkeiten, schützende Hüllen/Cases auch aus alternativen Quellen mit gewissen Öko-Standards zu beziehen. Diverse Startups, die oft ihre Anfänge über Kickstarter und Co nahmen, bringen immer mehr „upcyceltes“ Zubehör heraus. Was an sich ja ziemlich cool ist. Da wären zum Beispiel Cases aus ausgedienten, alten Feuerwehrschläuchen, weggeworfenen Lederhandtaschen, Reste von Lederwaren, die eigentlich im Auto verwendet wurden oder ja sogar entwerteten Skateboard Decks, Holzresten und Katzenhaaren, die von einer Engländerin liebevoll zu Taschen und Hüllen wiederverwendet werden.
Genauso wenig wusste ich bis jetzt aber auch, dass es iPhone Cases aus recycelten Jeans gibt. Dabei gibt es in Form von mineD schon länger in diesem Bereich ein cooles Startup in Köln, das genau solche Produkte anfertigt und zum Teil auf Amazon verkauft. Es wurde also Zeit, dass ich mir das Ganze einmal anschaue und an meinem iPhone zur Probe fahre.
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Bei mineD heißt es, dass alle verwendeten Jeans aus Fehlproduktionen stammen. Man setzt vor allem auf Musterware und Reste von produzierten Jeans, die ohnehin im Müll gelandet wären. Toll also, dass es da jemanden gibt, der mit diesem „Müll“ noch etwas anfangen kann. Letztlich wäre dieser „Müll“ wahrscheinlich irgendwo als Putzlappen geendet oder hätte eine Verbrennungsanlage zum Laufen gebracht. Kein so toller Gedanke!
HOLD EM und JACKPOT
Jedenfalls hat mineD mittlerweile fünf solcher „Jeans“-Cases designed, produziert und aktuell für das iPhone im Angebot. Ich habe mir die beiden schlichten Varianten HOLD EM und JACKPOT angesehen. Beide basieren auf demselben Konzept, nur mit dem Unterschied, dass das Jackpot zusätzlich geschlossen ist und somit rundum das iPhone schützt. Beim HOLD EM, das nichts anderes als ein Backcover ist, braucht’s dann idealerweise noch eine Schutzfolie für das Display. Wem dahingehend noch etwas Passendes fehlt, das auch gut schützt, darf sich unsere Displayschutz-Testsieger anschauen.
Das HOLD EM Case im Detail
Mein erster und auch zweiter Eindruck ist, dass mir dieses offene Backcover ein Stück weit besser gefällt als das geschlossene, rundum schützende Jackpot-Taschen-Case. Dabei bevorzuge ich in der Regel eher die geschlossenen Produkte, weil ich wenig Sinn darin sehe nur den Rücken des iPhones (erstens) zu schützen und (zweitens) mit einem Material zu überziehen, das meinem Auge gefällt. Aber jeder hat da seine eigene Sichtweise.
Von dem HOLD EM bin ich insofern überrascht, weil ich eigentlich davon aus ging, dass es mir gar nicht gefällt. Es sitzt aber wie angegossen und die Verarbeitung ist auch ok. Sicherlich nicht perfekt, aber die Verwertung von Jeans in kleinen, fiesen Ecken ist garantiert nicht so easy. Von daher will ich diesbezüglich nicht meckern. Andererseits wirkt das Case dadurch insgesamt ein wenig rustikal, was auch durchaus seinen Charme hat.
Und wer denkt, dass das HOLD EM relativ weich sein könnte, irrt. Das Backcover ist äußerst fest bzw. robust, was in erster Linie an einem Grundcover aus Kunststoff liegt, worüber letztlich die recycelten Jeans-Reste „gespannt“ wurden und an einer speziellen Imprägnierung.
Da Jeans an sich schon kein wirklicher Handschmeichler ist, fällt das Urteil zum Grip auch prima aus. Das HOLD EM liegt richtig gut in der Hand. Auch dann, wenn ein oder zwei Kreditkarten/Bankkarten auf der Rückseite verstaut sind. Dort sind nämlich noch zwei Fächer für Plastikgeld, Führerschein oder sonstigem Kram eingenäht. Und die Kamera hat auch genügend Platz. Wobei: das Loch hätte nineD durchaus etwas genauer ausstanzen/ausschneiden können. Das geht besser! 😉
Das JACKPOT Case im Detail
Der Vorteil beim Jackpot liegt darin, dass es quasi ein 2in1-Case ist. Auch hier sitzt das iPhone nämlich in einem Backcover. Dieses ist samt iPhone herausnehmbar und kann so zum Beispiel super schnell in die KFZ-Halterung im Auto oder zu Hause in die Dockingstation gesteckt werden. Das ist ziemlich cool, gerade weil man so einiges an Zeit spart beim ständigen Herausnehmen.
Der Rest ist ähnlich zum HOLD EM. Statt auf der Rückseite, befinden sich beim Jackpot jedoch drei eingenähte Fächer für Plastikgeld in der Innenseite des Deckels. Die Verarbeitung ist auch hier ok, wobei hier viel mehr Material verwendet wurde was sich am Ende auch in der Anzahl der „Schweißnähte“ bemerkbar macht. Alle Ecken und Kanten sind nämlich verschweißt, damit das darunter liegende Cover keine unschönen Verletzungen hervorruft und der Jeans-Überzug einen sauberen Abschluss hat.
Schade und weniger optimal finde ich dagegen die Lösung des Verschlusses. Denn es gibt gar keinen festen Verschluss. Eine Schlaufe, ein Gummiband oder eingepflegte Magnetverschlüsse anstelle der Kartenfächer fände ich besser. So bleibt der Deckel leider immer ein Stück weit geöffnet (vor allem wenn im Deckel die Fächer mit Karten gefüllt werden!), was nicht immer gut ist und sicherlich auch nicht jedem gefällt.
Abschließend lässt sich sagen…
..dass die Idee super und interessant ist. Wer auf extravagante Cases steht und zudem einen Hang zum Umweltschutz hat, dürfte sich von diesen beiden Cases angesprochen fühlen. Das Jackpot würde ich persönlich zwar nicht im Alltag nutzen, da fehlt mir der saubere Verschluss, aber dafür umso mehr das reine Backcover HOLD EM, das eine schöne Abwechslung darstellt - zumindest in Verbindung mit einer Displayfolie.
Mit derzeit 19,75 Euro ist das offne Case zudem eine Ecke günstiger als das Jackpot mit seinen 29,75 Euro direkt im Shop von mineD oder auch hier bei Amazon.
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