Ist das Glücklichsein als Phänomen nur eine temporäre Erscheinung, die für die meisten Menschen von trivialen Gegenständen abhängt, die sie für alberne Zwecke nutzen? Ein wunderschön produzierter Short von BLR_VFX, die mit ihren japanischen Blechrobotern eine absolut schnieke Optik zauberten, stellt das Smartphone-Volk humorvoll an den Pranger. Der Kurzfilm ist zwar schon mehr als eine Woche alt, wurde hier aber noch nicht diskutiert. Wie seht ihr die Botschaft und die Ästhetik von "iDiots"?
Natürlich ließe sich das beschriebene Phänomen auch in ein Fight Club Zitat verpacken ("Advertising has us chasing cars and clothes, working jobs we hate so we can buy shit we don't need."), oder auf Android-Devices und ihre Besitzer beziehen. Oder auf Spielekonsolen, Autos, Uhren, Freizeitparkbesuche. Der Kauf von Gütern ist schon lange nicht mehr so praxisorientiert, wie es vielleicht in der Feudalzeit noch der Fall war. Wir kaufen Emotionen und wiederkehrende Erlebnisse unterschiedlicher Intensität, als wären sie verschieden verpackte Snacks in einem Supermarkt. Saisonmäßig wird uns das bewusst, dann vergessen wir es wieder.
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Brauchen wir ein iPhone? Nope. Könnten wir damit wiederkehrend Spaß haben? Jep. Könnten wir sogar etwas mehr daraus machen, etwas Faszinierendes erschaffen oder uns weiterentwickeln?
Dass für viele Menschen das materielle Gut und ständige Stimulation längst als Droge für die temporäre Überbrückung der klaffenden inneren Leere fungieren, ist wohl kein Geheimnis. Allzu oft verblenden wir uns aber mit dem Glauben, dass ein nächstes Besitztum alles besser machen wird, uns zufriedener stimmt und endlosen Spaß bereitet. Oder uns als Werkzeug zu neuen kreativen Höhen befähigt, etwa mit einer Photoshop-Lizenz oder DSLR-Kamera.
Das mag auch alles temporär der Fall sein, aber das freudige Nachglühen erlischt viel zu oft (nicht immer und nicht bei allen Menschen) noch vor der nächsten Generation, dem nächsten Upgrade. Sobald das Gehalt eines Arbeiters erhöht wird, beginnt mit baldiger Wirkung der innere Countdown zur Unzufriedenheit, zum Verlangen nach dem nächsthöheren Level.
Kurz vor der nächsten Produktgeneration wird alles langweilig, lahm, ruckelig und matt
Ich las sogar von einer Redakteurin eines Tech-Blogs, die vom Langsamerwerden ihres iPhones berichtete, nachdem das iOS 7 Update erschien. Der Clou: Sie hatte es nicht installiert, könnte aber schwören, dass ihr iPhone jetzt nicht mehr ganz so rund liefe. So dränge der Konzern also (höchst unfair) zu einem baldigen Upgrade, was sie nicht so toll fände. Überwältigende Subjektivität.
Diese Motivationsmechanismen und psychologischen Bedürfnisse machen uns als Spezies wohl so erfolgreich im Erreichen neuer Grenzen, aber gleichzeitig auch oft soziopathisch, überheblich und kurzsichtig. Nimmt man den Eroberungsdrang aus dem Kontext der Kunst und Wissenschaft heraus, bleibt nur der alberne kleine "Konsument", der die nächste Furz-App, Facebook und WhatsApp auf ein Werkzeug lädt, dessen Möglichkeiten weit hinter dem erreichten Horizont liegen.
Erreichenwollen wird von Habenwollen abgelöst, es bleibt ein temporärer Funke mit schnell verbleichenden Unterhaltungsqualitäten. Wir berichten hier sowohl über den Funken, als auch über den Geistesblitz - feuern aber vor allem erstere Aspekte an, weil wir ohne Reichweite nicht existieren könnten. Das heißt nicht, dass wir uns hierzu keine Gedanken machen. Es ist besorgniserregend zu sehen, was vom reinen Unterhaltungsmensch am Ende übrig bleibt, wenn man alle Stimuli mal ausblendet.
Ist nun der Großteil der Konsumenten apathisch und dumm? Keineswegs - aber Zeit, Bequemlichkeit, Marketingbemühungen der Konzerne und allgemeine Müdigkeit tragen sicherlich nicht zum Aufblühen der nächsten Denkergeneration bei. Stattdessen streitet man sich darüber, wessen mobiles Werkzeug (ungeachtet der oftmals primitiven Nutzung) nun das bessere ist. Ich glaube fast, wir werden uns in einigen Jahrzehnten ein bisschen für diese Phase schämen.
Wir sind die Definition unserer Werkzeuge
Was wünscht man sich für die Zukunft? Mehr kreative Geistesblitze, mehr "Erschaffen" mit den so unglaublich potenten und unausgelasteten Werkzeugen und die gelegentlichen, verglühenden Funken zur Entspannung zwischendrin. Und wenn es ein reiner "Unterhaltungsfunke" sein soll, um mal bei der Metapher zu bleiben, dann sollte dieser möglichst wenig Spuren an der Umwelt und den Menschen in der Herstellungskette hinterlassen, eben verantwortungsvoll genossen werden.
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