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Weblogit | December 25, 2024

Kohlenstoff-Nanopartikel sollen Mosquitobestände eindämmen

Kohlenstoff-Nanopartikel sollen Mosquitobestände eindämmen

Es gibt bekanntlich für alles eine App. Außer wir verlassen die urbanen Regionen und begeben uns in die schutzlosen Umstände von Mutter Natur, wo unsere tierischen Nachbarn uns noch nerven bis umbringen wollen und die Bäche unbeeindruckt von unserem technologischen Grandeur vor sich hin plätschern. Fliegende Blutsauger sind praktisch auf der ganzen Welt vertreten, mit Ausnahme der Antarktis und Island.

Wissenschaftler in Indien haben einen simplen Syntheseprozess vorgestellt, der für die Umwelt unbedenkliche Kohlenstoff-Nanopartikel für die Populationskontrolle von Mosquitos bzw. ihren Larven erzeugen kann. Die lieben Tierchen mit dem Saugrüssel verbreiten bekanntlich nicht nur juckende Stellen (dank ihrem allergenreichen Speichel) sondern auch unschöne und gefährliche Krankheiten á la Malaria, Denguefieber, Gelbfieber und viraler Encephalitis. Jedes Jahr sterben 2 Millionen Menschen an den typischen Krankheiten der Mosquitoplage.

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Hierzulande wird bereits vor der Saison mit passenden Chemikalien angesetzt, die eine große Brut bei guten Bedingungen an Flussufern vermeiden soll. Das klappt überraschend gut, ich kann mich zumindest hier in Baden-Württemberg nicht mehr beklagen, vielleicht hatten wir aber auch Glück. Wer gerne mal an kleineren Flüssen in der Natur entlangjoggt, wird die volle Ladung aber meist trotzdem abbekommen. Zum Glück sind die wenigsten Surrsauger in unseren Gefilden Träger von ernsthaften Krankheiten.

Die wasserlöslichen Kohlenstoff-Nanopartikel (wsCNPs) verlangsamen bzw. stoppen die Entwicklung der Larven im Wasser. Herstellen lassen sie sich mit Holzwolle, die in einem sauerstoffreduzierten Raum verbrannt, dann gewaschen und schließlich mit Salpetersäure behandelt wird. Der simple Prozess ist skalierbar und könnte überall dort Anwendung finden, wo die Larven eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Ohne große Kosten zu verursachen, wohlgemerkt.

Bevor das Material wirklich großflächig eingesetzt werden kann, müssen Langzeitstudien her, um die tatsächliche Wirkung auf Ökosysteme zu untersuchen. Bislang sieht es aber gut aus, erste Tests mit niedrigen Konzentrationen (3mg / liter) sind effektiv gegen Larven und praktisch einflusslos auf die Umgebung. Haltbar sind die Partikel für mehrere Monate in den stehenden Pfützen, wo sich die Larven tummeln.

Artikelcover: Wikimedia Commons


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