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Weblogit | November 22, 2024

MacKeeper: Kosten werden erstattet (Sammelklage)

MacKeeper: Kosten werden erstattet (Sammelklage)

Nicht so häufig im Software-Business zu sehen: Gerechtigkeit schlägt zu. Kennt ihr diesen glänzenden weißen Androiden bzw. Roboter, der mit seinen hellblau gestreiften Augen gelegentlich in einem Popup-Fenster oder auf einem Werbebanner zu sehen ist?

Braucht mein Mac "MacKeeper" oder einen Virenscanner? Tuning-Tools?

MacKeeper ist der Name zum dubiosen Softwareangebot, das mit versprochener Sicherheit, dubiosen Features und reichlich Panikmache unter Mac-Usern wirbt. Jetzt schlägt die Kundschaft dank fähiger Juristen endlich zurück.

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Wer seinen Mac absichern möchte, beschäftigt sich besser mit Apps wie Little Snitch oder der Mac OS X Firewall, konfiguriert sein OpenSSH korrekt, installiert SUIDGuard bis zum nächsten Patch, benutzt weder Java noch Flash, nutzt einen non-admin-Account für Alltagskram, hält seine Maschine aktuell, benutzt einen Passwortmanager wie KeePassX oder die iCloud Keychain mit individuellen und komplexen Passwörtern, 2-Faktor-Authentifizierung, deaktiviert Hardware-Features wie Bluetooth bei Nichtgebrauch, benutzt Verschlüsselung nach Bedarf und lässt die Finger von komischen Browsererweiterungen, gecrackten Apps oder dubiosen Treibern.

Aufräumen muss man einen Mac im Gegensatz zum Windows-PC grundsätzlich nicht. Selbst übriggebliebene Dateien von mittlerweile gelöschten Programmen sollten zu keiner spürbaren Verlangsamung führen. Wer gründlich sein möchte, kann einfach den Finder mit einer Suche inklusive der Systemdateien bemühen und die jeweiligen Ordner entfernen, die in ~/Library/ und Konsorten lagern. Wer dennoch frickeln und "Hausputz" spielen möchte: Onyx.

Wenn der Mac ausgelastet wirkt, reicht ein Blick in die Aktivitätsanzeige (oder "top" im Terminal) und ihr kommt der Quelle sicher auf die Spur. Eine Google-Suche später ist das Problem meist ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Tools behoben. Viren, Trojaner und andere Malware lässt sich ebenso überwiegend simpel manuell entfernen, falls überhaupt jemals angetroffen. Virenschutz ist prinzipiell Schlangenöl, sagt die InfoSec-Gemeinde - aber anders als unter Windows schützen diese Tools auf dem Mac nicht mal die klickwilden Einsteiger, weil eben fast keine reale Bedrohung vorliegt.

Panikmache garantiert den großen Reibach

So sieht beispielsweise die irreführende Werbung für MacKeeper aus, die angeblich sehr viele sehr sehr ernste Probleme auf dem Mac (via einen Browser!) identifiziert:

mackeeper-werbung

Das schmutzige Geschäft mit der Mal-Bloat-Ware

Die äußerst aggressiven Werbekampagnen von MacKeeper landen überall im Netz und versprechen mal eben 100% Performance-Zuwachs, suggerieren ernste Sicherheitsprobleme und führen schlussendlich zu einer schrottigen Schlangenöl-Tool-Sammlung. Ursprünglich zu ZeoBIT gehörend, wechselte die Software im April 2013 den Besitzer und gehört seither offenbar dem deutschen Unternehmen Kromtech.

Mit unter den mutmaßlichen Vermarktungsmaßnahmen fand sich sogar ein Trojaner namens DownLite, der Werbebanner in die Browser injiziert und die Suchmaschinenergebnisse modifiziert. Es gibt zahlreiche Guides für die Entfernung problematischer Browsererweiterungen und Adware-Pakete, man findet fast mehr in dieser Hinsicht, als über die MacKeeper-Software. Die Apple-Supportforen sind voller klagender User und Warnungen.

Anders als TuneUp Utilities unter Windows hat MacKeeper praktisch keinen Mehrwert. Es handelt sich tatsächlich um invasive Malware, die das Betriebssystem sogar destabilisieren kann und sich nicht mal eben so einfach deinstallieren lässt (hier eine Anleitung). In der Liste der beworbenen Features finden sich auch Dinge, die in Mac OS X eigentlich integriert sind. Wie etwa Datenwiederherstellung, Backups, Dateisuche oder die Diebstahlsicherung.

US-Bürger können jetzt bis zum 30.11.2015 einen Claim abschicken, der hoffentlich zur Rückerstattung ihrer Kosten führt. Insgesamt wird ZeoBIT 2 Millionen US-Dollar in einer gerichtlichen Einigung zahlen dürfen. Bestandteil der Einigung: Das Unternehmen trägt keine Schuld in den Anklagepunkten bezüglich irreführender Werbeaussagen. Über eine halbe Million Kunden erwarben in der Vergangenheit MacKeeper und zahlten bis zu ca. 40 US-Dollar für die durch falsche Versprechen vermarktete Software. Im "besten" Fall wäre das also lediglich eine Rückzahlung von 10% des Brutto-Umsatzes.

MacKeeper_Scareware

Screenshot: Apfelwerk.de


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