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Weblogit | December 1, 2024

Swopper im Test: Dynamisches 3D-Sitzen

Swopper im Test: Dynamisches 3D-Sitzen

Nebst Apple-Produkten, Drohnen, Gadgets und Virtual Reality interessieren wir uns bei Weblogit auch für Ergonomie am Arbeitsplatz. Eines der populärsten Produkte in diesem Bereich ist der "Swopper" von Aeris, ein Hocker mit dreidimensionaler Sitzdynamik, dem von diversen Studien und offiziellen Stellen vorteilhafte Eigenschaften bescheinigt wurden.

Wieso mit Ergonomie befassen?

Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, verbringen Kay und meine Wenigkeit (beide kratzen mittlerweile an der 30) einige Stunden am Tag vor dem großen oder kleinen Bildschirm. Und wie wir uns ebenso vorstellen können, stellt für viele von euch der Bildschirmarbeitsplatz das Zentrum der beruflichen, schulischen bzw. akademischen Tätigkeit dar. Im Bereich der PC-Ergonomie hat sich im Laufe der letzten Jahre viel getan, als sich immer mehr herauskristallisierte dass unsere sedentären (sprich sitzlastigen) Lebensstile nicht nur wegen dem niedrigen Kalorienverbrauch ein Gesundheitsrisiko darstellen.

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Mein liebster Arbeitsstuhl - Ohne den Swopper Air hätte ich sicherlich mehr Rückenschmerzen. Er fördert trotz Sitzposition eine bewegliche Wirbelsäule und hält mich beim Arbeiten aktiv. Das ist ein riesiger Vorteil zum stink normalen Bürostuhl.

Wer wie ein Schluck Wasser in der Kurve in seinem Bürostuhl hängt, bringt seinem Körper über neuromuskuläre Assoziationen tagtäglich Muster bei, die das restliche Leben und Arbeiten unnötig erschweren. Die Auswirkungen davon zeigen sich nicht nur in Bandscheibenvorfällen oder Haltungsschäden, sondern reflektieren sich auch stark in der Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit.

Man muss kein Experte sein, um zumindest ganz grundlegend zu erkennen, dass durch Müdigkeit und mangelnde Ergonomie bedingte Haltung dazu führt, dass ihr nicht nur ineffektiv atmet und vorzeitig ermüdet, sondern auch weniger konzentriert seid. Wer regelmäßig viele Stunden statisch sitzt, bemerkt irgendwann die Spannung im unteren Rücken oder den Schultern und dem Nacken, weil unsere eigentlich für das Stehen, Gehen, Laufen und Springen ausgelegte Biologie sich ohne Erfolg an diese "neue" Haltung anzupassen versucht.

Man könnte sogar argumentieren, dass viele Menschen keinen Draht mehr zum "Stress ablassen" beim Sport haben, weil sie Stress mit dem Bürokontext assoziieren und aufgrund besagter gefestigter Assoziationen automatisch in bestimmten Mustern verkrampfen, oder keine gesunden Bewegungsmuster für so grundlegende Abläufe wie Jogging besitzen. Andersherum kann man sich mit verspannter Muskulatur und bei einem hohen latenten Stressniveau nicht gerade auf Knopfdruck entspannen. Daher müssen definitiv Lösungen her, wenn ihr keine Alternative zum IT- und Bildschirm-"Lifestyle" habt. Das beste Fundament für eine durchdachte Lösung ist nach wie vor eine möglichst häufige Pause mit reichlich Bewegung, denn besser kann man Stillstand nicht kontern, als mit dem Gegenstück.

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Weniger rasten und weniger rosten

Auch bei häufigen Pausen, regelmäßigem Sport, ergonomisch ausgelegten Büromöbeln mit den richtigen Maßen für eure persönliche Physiologie, der einen oder anderen Yoga- oder sonstigen Dehnübung, ausreichend Magnesium, nicht zu viel Stress, genügend Schlaf - quasi der absolut perfekten Grundlage - bleibt ein Faktor offen: Die eigentliche Arbeitszeit, um die wir nicht herumkommen.

Und diese Arbeitszeit ist nun mal ein großer Bestandteil des Tages, der mit "Netflix und Chill" auf einer Couch oder einem Restaurant und Cafébesuch im Sitzen und anderen sedentären Tätigkeiten ausgeweitet wird. Es bleibt die im Liegen verbrachte Nacht und ansonsten nur wenige Stunden für tatsächliche Aktivität, die im Gesamtanteil bei den meisten Menschen gering ausfällt.

Es sei denn ihr macht es wie der Betreiber des (übrigens recht genialen) YouTube-Channels Primitive Technology und baut den ganzen Tag Lehmhütten und Äxte mit Faustkeilen. Klasse für die Stützmuskulatur und das Gemüt, dauerhaft nicht so toll für das Bankkonto.

Oder ihr setzt auf einen Stehtisch. Oder einen Sitz-Steh-Tisch. Beides super, aber nicht in jedem Büro erlaubt oder einfach aufzubauen wie ein Stuhl. Auch kann oder will nicht jeder ständig bei der Arbeit stehen.

Einfach und effektiv ist es daher, die im Sitzen verbrachte Zeit (oftmals mehr als ein Drittel des Tages) mit mehr Bewegung auszustatten. Und genau das ist das Konzept der dynamischen Sitzmöbel von Aeris, wozu auch der Swopper gehört. Wieso nicht die 8 Stunden nutzen, die man im Büro auf dem Allerwertesten verbringt? Physiotherapeuten sagen nicht umsonst: Die beste Haltung ist die nächste Haltung, sprich Bewegung und Haltungswechsel sind einfach verdammt wichtig. Aber genug der ausschweifenden Vorworte, kommen wir zum eigentlichen Produkt und Review.

Der Swopper von Aeris im Test

Es handelt sich beim Swopper im Endeffekt um einen Hocker, der eure Balance auf die Probe stellt. Das heißt nicht unbedingt, dass man direkt vom Hocker fällt oder fallen soll. Stattdessen sorgt die 3D-Mechanik für Bewegungsspielraum in alle Richtungen, statt wie ein Stein ganz statisch unter euch zu verharren. Wer längere Erfahrungen mit dem Swopper macht, empfindet andere Sitzmöbel als starr und unbequem.

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Hilfreiche Links zum Swopper:

Beim ersten Aufsitzen wird klar: Das Ding federt wie eine hockergewordene Sprungfeder, mit wenig Anstrengung könnt ihr auf und ab wippen. Außerdem lässt das Design seitliches Wippen, oder auch ein Wippen in alle Richtungen zu. Die Bewegungen sind je nach Lust und Laune auch kombinier- und variierbar bzw. zusätzlich von der Sitzhaltung beeinflussbar. Es gibt keinen "einen Weg" auf dem Swopper zu sitzen, das ist das Geniale daran.

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Die erste Reaktion auf das "Swoppen" ist meist von Gekicher geprägt, führt man den Swopper einem Bürogast oder der Kollegin nebenan vor. Gefühlsmäßig ist es in etwa mit einem Gymnastikball vergleichbar, nur ist eben kein gigantischer Ball im Wege, der mangels Atmungsaktivität des Gummis zu schwitzigen Angelegenheiten führt. Man könnte den Swopper also als Bürostuhlkomfort mit Sitzballergonomie bezeichnen, aber das wäre noch eine Untertreibung. Denn die Verstellbarkeit und durchdachte Mechanik, sowie der geringere Platzbedarf und das ansprechende Design... da hält kein Ball mit.

swopper mit lehne und rollen

Der Hocker selbst ist wie ein Bürostuhl über eine Gasdruckfeder höhenverstellbar. Den Fußring kann man wahlweise mit Rollen erweitern, oder statisch aufstellen. Ich habe mich für Rollen entschieden, auch um die Stabilität für euch testen zu können. Außerdem gibt es optional eine Rückenlehne, dazu aber später mehr.

Über einen Einstellmechanismus am zentralen Bein mit der Feder könnt ihr die Federstärke modulieren, damit man beim vertikalen "Swoppen" nicht durchsitzt, sondern innerhalb des Federwegs bleibt. Bis auf das kleinste Modell unterstützen alle Swopper bis zu 120 Kilogramm Körpergewicht und decken je nach Ausstattung und Zubehör eine Sitzhöhe von 42 bis 59 Zentimetern mit. Der "Sattel"-Sitz sogar bis zu 69 cm. Für leichtgewichtige Menschen á 40-70 kg gibt es eine eigene Variante mit einer Sitzhöhe von 42-56 Zentimetern, die sich "SMALL" nennt.

Nebst der vertikalen, in ihrer Intensität verstellbaren Achse, gibt es auch noch die horizontale Bewegung und Neigung. An der Unterseite des Hockers findet sich das separate Stellrad für die Neigungsstabilität. Je weicher der Swopper eingestellt ist, desto stärker fordert er die Muskulatur.

Einsteigern wird empfohlen, erst mal mit weniger Spielraum dranzugehen. Da ich als Ergonomie-Fan auch öfter an meinem VariDesk im Stehen arbeite und auch sonst häufig die Position wechsle, stellte ich nach einem kurzen Test der maximalen "Härte" die Beweglichkeit auf das Maximum. So nutzte ich dann den Swopper bis heute weiter.

swopper liegt

Auf den Bildern ist zu erkennen, dass der Swopper über eine konvexe Sitzform verfügt. Der Sinn dahinter ist ganz einfach: Egal wie man sich auf den Hocker setzt, die Blutzufuhr zu den Beinen ist gewährleistet - außerdem motiviert die Form und Festigkeit zu Haltungswechseln. Die Haltung wird sozusagen geöffnet, es bleibt mehr Platz für den Brustkorb bei einem größeren Winkel zwischen Beinen und Torso.

Eingewöhnungszeit: Die richtige Konfiguration

Das bringt uns auch schon zu den Polstern: Es gibt verschiedene Optionen für Bezüge und Polster, diverse Farben und die besagte Lehne als Accessoire. Um möglichst viel auszuprobieren, wählte ich das Komplettpaket "Work" mit Rollen und Lehne, sowie einen Mikrofaserbezug und Tempur-Polsterung. Tempur kennt ihr vielleicht aus dem Matratzen- und Kissenbereich, eigentlich eine feine Sache, weil Memoryschaum und anpassungsfähig. Nur war es in meinem Fall (1,80m & 78 kg) so, dass der Schaum zu stark komprimiert wurde und die Beckenknochen ziemlich schnell Kontakt mit der harten Fläche unter der Polsterung machten. Das Polster war irgendwie zu weich für meinen Geschmack. So empfanden auch andere Menschen meine Swopper-Kombi: eher unangenehm für längeren Gebrauch und mit einem Tag nach dem allerersten Ausritt auf einem Pferdesattel vergleichbar - autsch.

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Aeris ist als Hersteller die Individualität solcher Sitzerfahrungen bekannt, deswegen könnt ihr den Swopper kostenlos für 14 Tage zuhause oder am Arbeitsplatz testen. In unserem Fall wurde einfach ein Tausch arrangiert, generell gilt der Support von Swopper (Siehe auch Herstellerforum) als besonders kulant und hilfsbereit. Das finde ich in solchen Angelegenheiten besonders wichtig, denn das Produkt hat schließlich auch den Preis von Designerware. Auch der Transport des Ersatz-Swoppers für meinen Test erfolgte in einer offenbar eigens für den Hocker gestalteten Box, wo das fertig zusammengesetzte Austauschmodell bereits auf den Einsatz wartete. Ein Rückversand ist also auch kein Drama, sondern superschnell abgewickelt, weil der ursprüngliche Hocker einfach fertig zusammengebaut in einen Karton gepackt wird.

Jetzt sitze ich ziemlich zufrieden auf einem Swopper mit Mikrofaser-Bezug und dem Standardpolster, das genau die richtige Festigkeit besitzt. Kein Durchsitzen und optimaler Komfort. Unabhängig von der Kleidung rutscht man auf dem Swopper-Polster nicht herum, was in Anbetracht der vielen Bewegung sehr wichtig ist. Generell habe ich den Eindruck, dass die Standardkonfiguration des Swoppers zu den meisten Menschen passen sollte. Aber wir sind ja alle recht individuell.

Swopper-Zubehör: Brauche ich eine Lehne oder Rollen?

Vorab wurde uns mitgeteilt, dass viele Nutzer des Swoppers die Lehne früher oder später abnehmen (sie ist mit nur einer Schraube demontierbar und der Swopper sieht dann aus wie das Standardmodell). Ich wollte sie der Vollständigkeit halber testen und kann dies bestätigen: Sie wirkt wie ein "Stützrad" für Umsteiger, aber erst ohne die Lehne kann man das Sitzkonzept erst wirklich genießen.

Erstens dreht sich die Lehne nicht mit dem Swopper, was beim Modell mit Rollen besonders verwirrend auffällt. Wer auf der Sitzfläche herumturnt, eckt unelegant an der Lehne an. Auch die Bewegungsfreiheit ohne Lehne ist schlicht und einfach überlegen. Daher setzte ich meinen Test nach wenigen Tagen ohne die Lehne fort.

swopper-mit-lehne

Daher hier der Tipp zur Swopper-Lehne "Dynamic": Wenn unbedingt nötig, Lehne ausprobieren (vielleicht auch im Fachgeschäft), ansonsten einfach von Anfang an weglassen. Für die Umstiegsphase bei Menschen mit Haltungsproblemen oder viel zu vielen Bürostunden ist es sowieso sinnvoll, zunächst den alten Bürostuhl für etwa die Hälfte der Zeit einzusetzen. Die Stützmuskulatur muss bei manchen Menschen erst aktiv werden, dazu braucht es vielleicht ein bisschen Zeit. So spart man sich auch die Lehne und ein paar Euro.

Ansonsten ist die Lehne schlicht, originell designed und schnell aufgebaut. Der Bezug ist abnehmbar und lässt sich dank Mikrofaser reinigen. Die Festigkeit der Lehne ist so gestaltet, wie in etwa bei einem Bürostuhl mit gespannter Netz-Lehne. Sie gibt also ein bisschen nach (nicht nur nach hinten, sondern auch leicht seitlich/diagonal) und soll offensichtlich primär einer kleinen Verschnaufpause dienen. Zahlreiche Löcher sorgen für gute Ventilation des primär aus Kunststoff gefertigten Zubehörteils. Sie ist ebenso wie der Hocker höhenverstellbar und sollte den ergonomischen Anforderungen der meisten Menschen völlig genügen.swopper feder und antirutsch-gummi

Anders sehe ich hingegen die Rollen: Ich würde mir lieber Rollen als Gleiter unter den Swopper schnallen, weil er somit mobiler bleibt und schneller aus dem Weg zu räumen ist. Die Rollen testete ich auch, weil ich sehen wollte inwieweit die Hopsbewegung auf dem Hocker vielleicht zum Abrutschen führt. Das tut sie überhaupt nicht - denn in der Mitte des Fußes befindet sich ein auswechselbares Gummistück, je nach Konfiguration ideal ausgestattet. Wer Rollen nutzt, setzt ein weißes Gummistück mit zusätzlicher Bremsfunktion ein. Solange der Swopper mit auch nur der Hälfte von meinem Gewicht belastet wird, rutscht er überhaupt nicht. Somit kann nichts passieren und er bleibt bei Entlastung dennoch mobil und kann bequem unter einen Tisch geschoben werden.

Fazit

Es ist definitiv kein Designobjekt für den schmalen Studentengeldbeutel, aber eine lohnende Investition für alle Bildschirmarbeiter und Ergonomiebewusste: Mit aktuell 498,00€ schlägt die schwarze Softex-Variante des klassischen Swoppers bei Amazon.de zu Buche. Wer wie ich die Work-Version testen möchte, zahlt beim Versandriesen 673,00€ mit Lehne und Rollen. Für Kids von 15-50kg gibt es bereits den kleinen "Swoppster" ab 245,00€ bei Amazon.

Übrigens habe ich auch eine der billigeren Alternativen für knapp 100€ getestet, die von einem anderen Hersteller im Netz angeboten werden. Die Swopperkopie mit dem aufblasbaren Reifen als Fußring besser als nichts, lässt sich aber nicht mit dem Original vergleichen. Die Neigung geht nicht so richtig vom Zentrum aus, wippen klappt nicht weil die Feder fehlt und die restliche Wertigkeit lässt sehr zu wünschen übrig.

Dann doch lieber das langlebigere Originalprodukt von Aeris mit rundum wertigen Komponenten, die sich nach langem Gebrauch auch gegen eine verschmerzbare Servicegebühr erneuern lassen. Ähnlich wie bei einem Bett verbringt man sehr viel Zeit mit so einem Produkt, daher sollte man nicht an der falschen Ecke sparen, denke ich.

Beim Swopper handelt es sich um eine hervorragende Alternative zum herkömmlichen Bürostuhl, die mit ihrer Dynamik selbst erheblich kostspieligere Drehstühle aussticht. Kein Stuhl aktiviert die Muskulatur in diesem Umfang und mit so viel Abwechslung wie der Swopper. Mit Sport ist das natürlich nicht zu vergleichen, aber es ist eben der Unterschied zwischen beständiger, geringer Aktivität und völliger Starre, der enorme Vorteile vermittelt.

swopper und buerostuhl im groessenvergleich

Das Resultat ist nicht nur ein erheblich entlasteter weil gleichmäßig belasteter Bewegungsapparat, sondern auch spürbar bessere Durchblutung und eine gesteigerte Qualität der Atmung. Auf dem Swopper halte ich länger in einem aufmerksamen, wachen Zustand durch und stehe mit Schwung zwischendurch auf - ohne die Trägheit einer langen Positionsstarre. Besonders gut finde ich die Kontrolle über die Gewichtsverlagerung und die große Variation an Körperpositionen, die dadurch ermöglicht wird. Mal verlagere ich erheblich mehr Gewicht auf die Fußsohlen, mal mehr auf den Hintern, mal winkle ich ein Bein an, aber ständig bewegt sich irgendetwas am Gesamtgebilde in die eine oder andere Richtung. Manchmal auch nur auf und ab. Reiche ich nach einem weit entfernten Gegenstand, macht der Swopper die Bewegung mit.

Was nicht heißt, dass der Swopper ein bequemer Lounge-Sessel ist, ganz im Gegenteil. Das Design und die Mechanik dahinter lassen einen nicht vergessen, dass man sich in einem Körper befindet, der für Bewegung gemacht ist. Und das holt den Benutzer auch immer wieder zurück in den aktuellen Moment, es gibt auf dem Swopper kein geistig abwesendes "Abhängen" in sehr ungünstiger Pose. Man wird durchweg dazu animiert, den Körper mit eigener Kraft zu stützen und die passenden Muskelgruppen auch tatsächlich zu benutzen. Das nimmt unheimlich viel Druck von den Schultern, dem Nacken und dem unteren Rücken.

Wichtig bleibt dennoch ein zumindest auf dem Basisniveau befindliches Verständnis der richtigen Haltung, auch den Swopper kann man missbrauchen. Bei einer abschließenden Prüfung der Meinung unserer Bloggerkollegen fand ich so manche Ergonomiekatastrophe in Bildform vor. Daher als Tipp: Schultern locker lassen, Ellenbogen neben dem Torso und auf 90-100° halten, Tastatur und Maus möglichst nah an den Körper bringen, Kinn einziehen, Monitor knapp unter Augenlinie und mit den Füßen abstützen. Die beste Wipp-Action bringt nichts, wenn man wie eine Banane vor dem Mac hängt.

Und abschließend noch eine Randbemerkung für alle diejenigen, die zwischen Twitter, Blogs, Facebook und sonstigen Informationsapokalypsen ihre Dissertation oder andere Konzentrationshürden bewältigen möchten: Die rhythmische, verspielte Bewegung hat definitiv eine entspannende aber auch fokussierende Wirkung auf den Verstand. Einst ging es in Schulen mit strengem Ton zu, wenn der Zappelphilipp der Truppe nicht still sitzen konnte oder wollte. Eine 2015er Studie stellte (nebst mehreren anderen) eine Korrelation zwischen dem akuten körperlichen Aktivitätsniveau und der Leistungsfähigkeit des für die Exekutivfunktionen essentiellen Kurzzeitgedächtnisses von Kindern mit ADHS her. Das gilt sicher nicht nur für Kids...


Anmerkung: Der Swopper "Work" wurde uns von Aeris netterweise überlassen. Unsere ehrliche Meinung wurde dadurch jedoch nicht beeinflusst. Die redaktionelle Erstellung der Rezension fand ohne Mitsprache seitens des Anbieters statt.


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Bewertung

Verarbeitung
10
Design
9
Ergonomie
9
Preis
7.5
8.9

Empfehlung

Der Swopper hat uns auf ganzer Linie überzeugt und ist - wenn man das Budget dafür hat - die beste Wahl für ergonomisches Sitzen am Arbeitsplatz bzw. Studienplatz.

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