YouTube ist lahm. YouTube buffert ewig. Wieso hassen uns die Internetgötter? Auch wenn ich kein Drosselkom-Kunde bin und von den sonstigen interessanten Machenschaften der Telekom bisher verschont blieb: Alle Internet Service Provider (ISPs) scheinen aktuell hin und wieder Probleme mit YouTube zu haben. User berichten von unendlich langen Bufferzeiten/Ladezeiten und einem allgemein lahmen Videoerlebnis auf sämtlichen Gerätschaften.
Das Problem liegt bei einem eingesetzten CDN oder Content Delivery Network - einem speziellen Netzwerk zum Ausliefern von Daten. Wir benutzen übrigens auch ein CDN, um unsere Bilder im Blog möglichst schnell an euch zu liefern. In der Praxis funktioniert das auch sehr gut, da bevorzugt Server in Nähe des Nutzers für die Anlieferung von Daten verwendet werden, was kürzere Pingzeiten und weniger Verzögerungen möglich macht.
Meine Empfehlungen für dich
Die 4-Stunden-Woche - Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben | Der Welt-Besteller für eine geniale Work-Life-Balance, ortsunabhängiges Arbeiten und ein fantastisches Leben.
Bestes iPhone Leder-Case - Eleganter kannst du dein iPhone nicht gegen Schmutz und Kratzer schützen. Das 2in1 Leder-Case von Solo Pelle ist abnehmbar, kommt mit Kartenfächern daher und sieht einfach nur mega aus.
Mein liebster Arbeitsstuhl - Ohne den Swopper Air hätte ich sicherlich mehr Rückenschmerzen. Er fördert trotz Sitzposition eine bewegliche Wirbelsäule und hält mich beim Arbeiten aktiv. Das ist ein riesiger Vorteil zum stink normalen Bürostuhl.
Das Problem bei YouTube ist offenbar die Zusammenarbeit mit den Providern, die laut Berichten im Netz ordentlich auf die Trafficbremse treten und somit YouTube zum Geduldsspiel machen.
Wie lässt sich YouTube nun beschleunigen?
Die Lösung für lahme Ladezeiten bei YouTube
Egal bei welchem Internet Service Provider ihr seid, diese Lösung wird funktionieren wenn das Problem nicht allgemein am zu langsamen Downstream oder falschen DNS-Servern liegt. Wer einen manuell gewählten DNS-Server eingestellt hat, sollte zunächst zurück auf den vom Provider empfohlenen DNS-Server oder auf einen öffentlichen DNS-Server á la Google DNS (8.8.8.8 und 8.8.4.4) wechseln, um diese Fehlerquelle auszuschließen. Namensauflösung spielt bei CDNs auch eine Rolle und kann den falschen Standort vermitteln, was je nach Situation positiv oder negativ sein kann. Bei mir braucht beispielsweise Facebook (die Akamai als CDN nutzen) ziemlich lange, um via Google DNS zu laden. Daher ist dieser DNS-Server bei mir als sekundärer DNS angegeben, während ich primär einen von meinem ISP nutze. Nur mal am Rande.
YouTube-Videos laden ewig, nichts tut sich?
Folgende Lösung für das Problem mit den plötzlichen Lähmungserscheinungen von YouTube (bis zur vollen Starre bei 1080p) brachte bei mir sofortige Abhilfe und endlich wieder vernünftiges Spulverhalten. Vor dem Fix dauerte es teilweise mehrere Minuten, bis das Umherspulen in einem Video bei hoher Qualitätseinstellung trotz 100 Mbit Bandbreite im Downstream irgendwann zum Erfolg führte. Viele Videos hörten einfach mal auf zu Buffern oder ließen sich nur in 240p bzw. 360p abspielen, einfach nur lächerlich für die heutige Zeit.
Damit YouTube sich wieder so verhält wie vorher, müssen wir bestimmte IP-Addressbereiche in der Firewall, im Router oder anderweitig ausklammern, damit diese nicht von unserem Endgerät angesprochen werden können. Die Fallback-Lösung ist dann nämlich das YouTube-eigene CDN statt dem externen CDN. Im Folgenden könnt ihr die Befehle für Mac OS X und Windows entnehmen, die dafür nötig sind. Alternativ geht das auch über eine Software-Firewall oder den Router (wenn beispielsweise iPhone und iPad auch davon profitieren sollen). Spezifische Routereinstellungen hierfür entnehmt ihr bitte Eurem Handbuch, da die Firewall bei jedem Router etwas anders aussehen kann.
Anleitung für Windows:
Eingabeaufforderung (cmd.exe) mit Administratorrechten (Rechtsklick auf das Suchergebnis im Startmenü) öffnen und folgenden Befehl eingeben:
netsh advfirewall firewall add rule name="YoutubeCDN" dir=in action=block remoteip=173.194.55.0/24,206.111.0.0/16 enable=yes
Am besten kopiert ihr die kompletten Zeilen und fügt sie dann ein, um Fehler zu vermeiden. In der Eingabeaufforderung von Windows wird übrigens per Rechtsklickmenü -> Einfügen der Inhalt eingefügt, die Tastenkombination mit STRG + V funktioniert hier nicht.
Somit wären die zwei "bösen" Adressbereiche geblockt. Um die Änderung wieder Rückgängig zu machen, löscht ihr einfach die Regel in der Windows Firewall von Hand oder mit folgendem Befehl:
netsh advfirewall firewall delete rule name="YoutubeCDN"
Vielen Dank an dieser Stelle an PC Games Hardware, die diesen Fix für Windows veröffentlichten. Meine Kommandozeilenskills sind dank jahrelanger Windows-Abstinenz etwas eingerostet.
Anleitung für Mac OS X:
Für den Mac sieht der Spaß dann natürlich etwas anders, aber ebenso leicht aus. Die Lösung hierfür fand sich bei Reddit. Öffnet hierfür das Terminal, das ihr bei den Dienstprogrammen (oder per Spotlight/Alfred) findet. Für die Ausführung unserer Änderungen benötigt ihr logischerweise ein Admin-Kennwort, weil wir ein "sudo" vornedran hängen:
sudo ipfw add 400 reject ip from 173.194.55.0/24 to any
mit Enter bestätigen, Kennwort eingeben falls aufgefordert, dann diese Zeile hier einfügen und bestätigen:
sudo ipfw add 410 reject ip from 206.111.0.0/16 to any
Sicher geht das auch irgendwie in einer Zeile, aber dafür bin ich heute nicht Ninja genug. 😉
Um die Regeln wieder zu löschen könnt ihr entweder per sudo ipfw delete [nummer ...] einzeln drangehen, oder per sudo ipfw flush einfach alle benutzerdefinierten Regeln löschen (schneller).
Router und Modems: Lösung ist geräteabhängig
Für Router und Modems sieht die Geschichte wie erwähnt sehr individuell aus, vielleicht seht ihr im Web-Konfigurationsinterface des Geräts soetwas wie "Block Range" in der Firewall-Sektion. Dort ließen sich dann die beiden Bereiche (173.194.55.0-173.194.55.24 und 206.111.0.0-206.111.0.16) eintragen, um sie zu blockieren.
Mir ist bewusst, dass diese Lösung nicht brandneu ist - dennoch hat sie mir und einigen Bekannten geholfen. Wenn ihr aktuell Probleme mit langsamem Buffering bei YouTube habt, ist sie auf jeden Fall einen Versuch wert und verspricht eine hochgradige Wirkung, wenn das Problem aus dieser Ecke stammt. In diesem Sinne: Viel Spaß beim nachmachen!
Habt ihr andere YouTube-Tipps auf Lager oder eine andere Leidensgeschichten zur Drosselung durch den eigenen ISP parat? Wir freuen uns auf sämtliche Erfahrungen zum Thema in der Comment-Sektion.
Noch kein Fan? Folge WEBLOGIT auf Facebook oder Twitter, um nichts zu verpassen! ↵