Das gehört ja eigentlich nicht zu unseren Hauptthemen, aber WTF: Die neue WLAN-Puppe "Hello Barbie" zeichnet Gespräche im Kinderzimmer auf und übermittelt die Audio-Daten an Server in der Cloud, sprich im Netz. Offiziell ist diese Funktion für den Dialog mit der Puppe gedacht.
Barbie hört zu und antwortet wie beispielsweise Siri
Das funktioniert so: Tochter (oder Sohn) stellt eine Frage an die Puppe, die á la Siri das aufgezeichnete Audiosample an die Cloud zur Verarbeitung und Spracherkennung schickt, woraufhin eine passende Antwort zurückgesendet wird. So weit so gut, das ist immerhin eine logische Weiterentwicklung der einst mit Zugband ausgestatteten "sprechenden" Spielzeuge und passt zum immer interaktiveren Spielzeug der heutigen Zeit.
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So widerwärtig, dass es mir hochkommt, wird es allerdings bei der Implementierung: Anstatt vorsichtig und respektvoll mit solch einer Funktionalität umzugehen, macht sich Mattel durch offenkundig marketingrelevante und marktforschungsrelevante Fragen bemerkbar.
Marktforschung im Kinderzimmer
Barbie will nämlich möglichst viele persönliche Dinge (Interessen, Familienzusammensetzung, etc) von den verwundbaren Kids wissen, die sich später für den gesteigerten Absatz instrumentalisieren lassen. Daher antwortet die Puppe themenbezogen und entlockt den Kids mit der Interaktion weitere Informationen. Data Mining mit einem hübschen physischen Avatar, ein trojanisches Pferd am "schwachsten Punkt" der Familie - mit direktem Draht zu den Kids.
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Mattel greift nicht etwa aus Spaß zu so invasiven Maßnahmen: Die Verkaufszahlen im vierten Quartal 2014 sanken bei der Barbie um 21 Prozent und insgesamt brach der Profit um 59 Prozent ein. Ein Schelm, wer hier verzweifelte alte Businessleute mit neu entdeckter Technologie sieht.
Der CEO von Partner ToyTalk betont natürlich, dass die gesammelten Daten nicht für Marketingzwecke ausgewertet werden. Wie sollten wir das als Konsumenten auch von außen überprüfen können? In der Datenschutzrichtlinie von ToyTalk sieht der Umgang mit den Daten übrigens eher recht unbefangen aus, man möchte Gespräche speichern und für die Weiterentwicklung eigener Produkte analysieren. Die Daten dürfen überdies an Dritte weitergegeben werden, die bei der Spracherkennung helfen. Na dann.
Bitte unterschreiben Sie hier oder tippen Sie auf "Akzeptieren" um Hello Barbie zu nutzen
So wie es aussieht, werden die Eltern der Kids mit "Hello Barbie"-Puppe ihr Einverständnis über eine App rechtsverbindlich abgeben müssen. Aber wie unbedacht und gedankenlos so etwas heutzutage passiert, sehen wir ja an den stetig wachsenden Nutzerzahlen von Facebook und WhatsApp trotz eindeutiger Kenntnis der datenschutztechnischen Nachteile.
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