Viele hatten beim Apple Event am 23.10. primär mit einem kleinen iPad mini und vielleicht noch mit einem Lightning Dock Upgrade für das iPad der dritten Generation gerechnet. Auch aktuell deutet der Apple Online Store nicht mit großen, blinkenden Schildern auf die eigentlichen Neuerungen im iPad der vierten Generation: Die neue Version des großen iPads hat einen A6X-Chip, der die doppelte Performance an CPU- und GPU-Power verspricht.
Außerdem ist eine neuere ISP (Image Signal Processor) Einheit verbaut, die beispielsweise Aufgaben wie Bildstabilisierung, Echtzeit-Gesichtserkennung, Weißabgleich und andere Post-Processing-Aufgaben übernimmt. LTE und Dual-Band WiFi sind neben dem neuen Lightning Connector auch mit von der Partie.
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Ars Technica spekulieren dass die zwei Prozessorkerne mindestens auf 1,5 GHz Taktrate laufen müssen, um den Angaben mit doppelter Geschwindigkeit gerecht zu werden. Der Vorgänger in der dritten Generation iPad war mit einem glatten Gigahertz-Wert von 1,0 getaktet. Beim Schritt vom iPhone 4S auf das iPhone 5 war der Unterschied zwischen den Taktraten "nur" 50 Prozent, da die fortschrittlichere Architektur des Apple A6 bereits einen Leistungszuwachs brachte, der nicht ausschließlich eine Taktratenerhöhung forderte. Folglich lassen sich diese Werte ganz grob auf den A6X (iPad 4) übertragen, der mit 50 Prozent höherer Taktrate ungefähr an die doppelte Rechenleistung eines A5X (iPad 3) herankommen dürfte.
Auf Basis der aktuellen Entwicklungen von PowerVR, die mit der Serie 6 gerade erst ins Rollen kommen, vermutet Ars denselben Grafikprozessor wie beim Vorgänger: einen PowerVR SGX543. Diese Einheit skaliert praktisch linear, sprich je mehr Kerne vorhanden sind oder je höher die Taktrate ist, desto besser die Performance. Steigerungen werden also fast 1:1 in der Leistung reflektiert. Um hier eine bessere Performance, gar die doppelte Performance eines iPad 3, zu erreichen müsste Apple den Takt verdoppelt haben. Denn laut eigenen Angaben der Firma aus Cupertino arbeiten hier weiterhin vier Grafikkerne im Herzen des A6X. Ich bin dahingehend allerdings etwas skeptisch, denn die Architekturboni werden sicherlich nicht zu einer Temperaturreduktion von 50 Prozent oder mehr geführt haben, die eine Taktratenverdopplung bei der GPU gestatten würde. Wer einmal ein Android-Gerät übertaktet hat, wird sicherlich schnell merken dass eine Taktverdopplung die Hardware zum Glühen bringt.
Ars vermuten in der Tatsache, dass immer noch derselbe 42,5 Wattstunden-Akku verbaut ist, einen Entscheidungsprozess mit zwei Optionen auf Seiten Apple. Der Schritt vom 45 Nanometer-Fertigungsprozess auf einen 32 Nanometer-Fertigungsprozess bringt nicht nur Energieeffizienz mit sich, sondern gleichzeitig auch (logischerweise) weniger Temperaturentwicklung bzw. Verlustleistung. Anstatt die Performance gleich bleiben zu lassen (siehe ruckelnde Spiele auf dem iPad, auf Basis der Relation zwischen Auflösung und Performance) und das Gerät wesentlich dünner zu gestalten, hat sich Apple für eine Performancesteigerung bei gleichem Formfaktor und Stromverbrauch entschieden.
Es ist also das echte neue iPad, nicht die Early-Adopter-Ware mit Kompromisshardware. Wer viel Zubehör hat, möchte vielleicht diesmal doch noch beim Altgerät bleiben, denn der neue Lightning Port ist leider nicht nur kleiner und stabiler, sondern auch recht teuer in Bezug auf Adapterkabel. Beispielsweise lässt sich der alte Apple Digital AV Adapter nicht über einen Adapter nutzen und schlägt somit wieder mit fast 50 Euro zu Buche. Autsch.
Für viele potenzielle Erst-Käufer eines iPads ist diese Steigerung eigentlich phänomenal und wesentlich spektakulärer als das Release des iPad mini. Nun ist nämlich endlich auch das Retina iPad hinsichtlich der Leistung ordentlich ausgestattet, wenn man die Auflösung in Anbetracht zieht. Natürlich müssen wir zuerst die ersten Benchmarks abwarten, aber im Rückblick auf die kürzlich einschlagende Dominanz des iPhone 5 bzw. Apple A6 steht wohl jetzt schon ein wenig fest, dass das iPad wieder einmal an die Spitze der Tablet-Nahrungskette vordringen wird. Denn die Kombination aus hoher Auflösung, Akkulaufzeit und Performance kann in nächster Zeit mit den verfügbaren SoC's der Konkurrenz nicht geschlagen werden. Hinzu kommt ein bewährtes Gehäuse und ein attraktives Ökosystem, sowie der "ease of use", der das Gerät kompatibel zu fast jedem Haushalt und Nutzer macht.
Auch Gamer werden die Performance samt Auflösung begrüßen, denn auf dem Retina Screen (2048*1536 Pixel Auflösung, bei 3,1 Millionen Pixeln hat das Gerät mehr Bildpunkte als jeder Full HD Fernseher bei geringerer Betrachtungsdistanz) benötigen Spiele eigentlich gar kein Anti-Aliasing mehr und Texturen sehen einfach sagenhaft aus. Außerdem liefert das Panel Referenzwerte in Sachen Farbsättigung und Kontrastverhältnis. Für Power-User und interessierte Spieler auf mobilen Geräten mit großen Screenbedürfnissen dürfte das iPad der vierten Generation die erste Wahl sein. Zumal Games (leider) immer noch überwiegend für iOS optimiert werden, da Android einfach zu wenig Payoff für Entwickler und zu viele Kopfschmerzen lieferte. Vielleicht ändert sich das noch, aber sicherlich nicht in nächster Zeit.
Die Fotografie mit einem Tablet ist nicht unbedingt frei von sozialem Stigma. Bei den Amis bereits verbreitet, bei uns noch nicht so ganz, sind Fotos von Menschen mit iPad in der Hand. Diese knipsen mit ihrem verhältnismäßig riesigem Gerät munter ihre Motive in der Natur oder in Städten, oder gar Profilbilder in der klassischen Spiegelpose. Dass dieser Anblick albern aussieht, liegt womöglich eher mit der Gewohnheit zusammen, einen klassischen Fotoapparat zu erwarten. Ungeachtet dieses sozialen Phänomens wurde die 5 Megapixel iSight-Kamera des iPad 4 nicht zuletzt durch die neue ISP-Einheit verbessert und liefert knackigere Bilder mit besserer Stabilisierung in Video oder Fotoform.
Eine echte optische Bildstabilisierung gibt es bisweilen immer noch nicht bei Apple-Produkten, hier wird "nur" digital per Algorithmus stabilisiert. Für einige User wird darüber hinaus auch wichtiger sein, dass nun auch Facetime HD mit der Frontkamera des iPads möglich ist. Ein bisschen schmunzeln musste ich schon, als ich auf der englischsprachigen Website von Apple las: "You can also use it for taking self-portraits or recording 720p HD video". Das ist also unser narzistisches Zeitalter in Perfektion. Fehlt eigentlich nur noch ein Werbespot mit "Siri, erinnere mich jeden Tag um 14:00 daran, mein Profilbild bei Facebook zu aktualisieren".
Dual-Band WLAN liefert bessere Datendurchsätze, was durch Bündelung zweier Kanäle (wird von fast jedem modernen Router oder Access Point unterstützt) geschieht. Damit sind theoretisch fast doppelt so schnelle Downloadraten möglich, wie beim Vormodell. Das Gerät mit mobilem Netzwerksupport hat natürlich auch LTE, HSPA, HSPA+ und DC-HSPA Support. Sascha von ITProPortal konnte kurz das neue iPad ausprobieren und ließ (entgegen einiger anderer Kollegen, die sich subjektive "ich öffne ein paar Apps"-Tests überlegten) ein Browser-Benchmark namens Browsermark laufen. Das neue iPad der 4. Generation erhielt darin satte 200.000 Punkte, im Vergleich zu etwa 126.000 Punkten bei der vor-Generation und 191.000 beim iPhone 5. In Kombination mit der verbesserten Netzwerktechnik ist das Gerät also ein ziemlich flinker Browser für das Web mit reichlich Luft für interessante HTML5-Action.
Es ist wahrlich der Fall, dass nun das iPad der dritten Generation deutlich als Zwischenschritt einer nötigen Entwicklung dasteht. Für den Durchschnittsuser, der bereits ein Gerät der dritten Generation verwendet und damit zufrieden ist, bedeutet das rein gar nichts. Wer jedoch vor einer Upgradeentscheidung oder einem Um- bzw. Einstieg steht, sollte hier getrost zugreifen, es handelt sich nämlich um das richtige Gerät.
Ab Übermorgen, sprich ab dem 26. Oktober 2012, lässt sich das neue iPad mit Retina Display vorbestellen. Einstiegspreise liegen bei 499 €. Die Modelle mit WLAN + LTE sind später ab November bestellbar. Wer sich gerne im Apple Store anstellen möchte, kann dies am 2. November ab 8:00 Uhr tun.
via ITProPortal, Apple, SlashGear, Joystiq, Ars Technica
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