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Weblogit | July 27, 2024

DU bist Gamer? Mein Beileid!

DU bist Gamer? Mein Beileid!

Hey ihr Gamer da draußen, ihr vereinsamten Darkroominsassen ohne Freunde und soziale Kontakte außerhalb eurer digitalen Welt. Ihr, die ihr umgeben seid von leeren Pizzakartons und halbvollen Energiedrinkdosen, von Kronkorken und Chipskrümeln. Ich war in Eurer Welt: auf der Gamescom 2013.

Meine Motivation war vor allem eine: Der Frage nachgehen, warum ihr euch ernsthaft an eine Konsole setzt, um Skaten zu gehen oder Downhill zu fahren? "Gehen", "fahren", merkt ihr was? Das sind Verben der Bewegung, Aktivitäten, die man draußen machen kann, im richtigen Leben. Man braucht nur ne Straße oder nen Berg und ein Brett mit Rollen, wesentlich günstiger übrigens als PC oder Fernseher und Konsole.

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Weitere positive Nebeneffekte: Man ist an der frischen Luft, was eurem blassen, leicht gräulichen Teint mal gut tun würde und euer Kreislauf lernt mal richtiges Adrenalin kennen, nicht das Adrenalinchen beim digitalen schmerzlosen Sturz. Und eure Muskeln erst! Was meint ihr, was der Quadrizeps Femoris sagt, wenn er in Pedale tritt, anstatt nur bis zum Kühlschrank zu gehen!? Übrigens kann man auch andere Menschen kennenlernen, die den selben Sport betreiben. Und das Tolle: Mit denen kann man sich auch so treffen, andere Dinge unternehmen, reden und dabei die Mimik sehen, lachen und sich über Grübchen freuen, Freundschaften schließen nennt sich das.

Ein bisschen Headshots verteilen, ein bisschen Formel 1

Ok stimmt, viele Games funktionieren im Real Life nicht. Egoshooter im wirklichen Leben spielen kommt tendenziell nicht so gut und die Wahrscheinlichkeit, dass einer von euch mal Autorennen im Ferrari fährt oder ihr als Hacker, wie im neuen Watch Dogs, das Central Operating System von Chicago kontrolliert, ist auch eher gering. Ich bin zwar nicht direkt die Zielgruppe von Counterstrike und Co, aber ich muss zugeben, als ich so sechzehn war, wollte ich unbedingt zur Bundeswehr. Ich fand die Vorstellung mich in irgendwelchen Gräbern zu wälzen mit meinen Kameraden und ner G36 in der Hand, oder, noch besser, nem AK-Sturmgewehr durch den Wald in feindliches Gebiet zu rennen, irgendwie saugeil. Und ich kann heute mit Sicherheit sagen, dass das bei mir auch nichts mehr wird mit der Soldaten-Karriere. Also vielleicht sollte ich das doch mal virtuell austesten?

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RATATATATAT.

Wenn ich mal ganz ehrlich bin, so ganz jungfräulich bin ich dann doch nicht. Ich hatte einen Gameboy und Super Mario war mein absoluter Favorit, das einzige Spiel, bei dem ich je den Endgegner besiegt habe. Und es gab ein Computerspiel, das mich monatelang an den PC gefesselt hatte - Myst. Kennt das noch jemand? Eines der damals erfolgreichsten Adventure-Games von 1993 und eines der ersten, das eine CD verwendet hat.

Man landete darin zufällig auf einer verlassenen Insel namens Myst und hatte verschiedene Rätsel zu lösen rund um eine Familie und rätselhafte Bücher, in denen die zwei Brüder und der Vater gefangen waren und die es durch Einsetzen der verlorenen Seiten zu befreien galt. Als Spieler hatte man, neben der Anleitung und einem Tagebuch mit leeren Seiten, noch drei verschlossene Umschläge mit Lösungshinweisen, die man aber nur im alleräußersten Notfall öffnen durfte. Klingt alles etwas komisch, war aber so spannend, dass ich meinen PC nur verlassen habe, um aufs Klo zu gehen. Hätte ich damals Pizza und Bier bestellen können, ich hätte es gemacht. Und ob es hell oder dunkel war, hab ich garantiert nicht mal registriert. Die Rätsel waren übrigens verdammt hart, sodass sich einige heutige Core-Gamer damals die Zähne ausgebissen hatten.

Äh, du gehst dadd...was???

Meine späteren Gamingerfahrungen beschränkten sich auf einen beschränkten Ex, der leidenschaftlicher Call of Duty E-Spieler war. Er konnte ein komplettes Wochenende vor dem PC verbringen, um mit "seinen Jungs" (äh, die er noch nie persönlich getroffen hatte) zu daddeln. Als er das erste Mal sagte, er würde jetzt daddeln gehen, dachte ich er würde sich jetzt - ihr wisst schon, einen daddeln. Hätte eigentlich auch gepasst, beides einsame manuelle Tätigkeiten, wenn sonst keiner in Echt mit einem spielen will.

Allerdings lebte er seine COD-Leidenschaft auch mehr deswegen so aus, weil er im Real-Life keine Freunde hatte und auch nicht in der Lage war, soziale Kontakte aufzubauen. Ich gebe zu, er könnte mein Bild des traurigen, verkorksten Gamers etwas mitgeprägt haben. Ich gebe auch zu: Einer der größten Hotties um mich rum ist ebenfalls COD-Zocker, soll also nichts heißen.

Jasmina leckt Blut

Ich dachte mir, die einzige Möglichkeit rauszufinden, warum ihr Zocker euch lieber an die Konsole setzt, ist, ich muss da selber ran. Deshalb also mein Aufmarsch auf der Gamescom 2013 mit einem Sack voller bereits beschriebener Klischees. Erster Stand: Sony. Beruhigend fand ich die vier selbstbräunergetränkten Pumper-Jallahs vor mir, die garantiert genauso wenig Ahnung und Erfahrung mit Video-Games hatten wie ich. Beunruhigend fand ich dann aber, dass ich bei Driveclub gleich im Team gegen andere antreten sollte (und Tom mich dabei auch noch gefilmt hat!).

Aber der sweete Sony-Promoter, der den Pumperjungs übrigens bizepstechnisch in nichts nachstand, motivierte mich dann doch. Und wie man im Video sieht - ich hatte echt Mordsspaß! Und dann war ich angefixt, wärs Counterstrike gewesen, hätt ich wohl gesagt "Blut geleckt". Ich wollte mehr: zum Beispiel den Virtualizer mit dem angestaubten Valve-Spiel "Portal" ausprobieren. Tom hat mich bei meinen ersten leicht bescheuert wirkenden Gehversuchen mit der Kamera festgehalten, während ich vor Lachen fast aus dem Gurt gefallen wäre, und die Virtual-Reality Brille Oculus Rift fast von meinem Kopf. Geil, geil, geil!

gamegirls

Admiral Derp! We're under attack!

Get the WELTHERRSCHAFT

Ich find die Idee großartig, nicht nur auf einen Bildschirm zu starren, sondern sich vollständig, also rundherum, in einer komplett anderen Welt zu befinden, oben, unten, hinten, vorne. Von hinten wie von vorne Hawken. Langsam entstanden in meinem Hirn Erkenntnis und Verständnis: In der virtuellen Welt ist ALLES möglich, auch was in der Realität vielleicht nicht möglich wäre, Eintauchen in Welten, die es so gar nicht gibt, jemand sein, der man so nie sein würde (ich als Soldatin, vielleicht wirds doch noch was).

Es ist nicht so wie Fernsehen oder einen Film sehen, bei dem man mehr oder weniger stumpf den Geist abschaltet und durch eine Handlung geführt wird, sondern viel besser, man schafft sich seine eigene Storyline. Lust auf Fantasy? Spiel "The Witcher". Oder willst du lieber der Actionheld sein? Dann zock "The Last Of Us". Es ist auch nicht wie ein Buch lesen, bei dem zwar die eigene Phantasie die Bilder zeichnet, aber die Geschichte ja dennoch vorgegeben ist. Bei Video-Games entwickelt der Spieler seine eigenen Erlebnisse, jeder kann seine persönlichen Erfahrungen selber kreieren. "Skyrim" würd ich zum Beispiel gerne mal zocken!

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Puh Jungs, ist es hier so warm oder...? Kleiner Scherz! Macht mal dat Fenster auf, Kinners, et mieft!

Sofakartoffel Superheld

Und noch ein Argument fand ich ziemlich überzeugend. Nach nem 12 Stunden Arbeitstag plus Familie, Hund, Haushalt, hat man zwar Bock auf einen Schwenk Geselligkeit, aber meist keinen mehr das Haus zu verlassen, um sich mit 21 anderen Jungs (von denen 95% keine Zeit haben und 4% kurzfristig absagen) auf dem Bolzplatz zu treffen. Davon abgesehen, dass das vielleicht logistisch gar nicht möglich wäre. Also trifft man sich online. Ist doch praktisch.

Und je älter ich werde, desto mehr gefällt mir die Vorstellung mich nach einem Arbeitstag (ich muss fast non-stop reden) mit anderen spontan von der heimischen Couch aus zu ner Runde E-Sport zu treffen und meine Konversation dabei auf wenige Befehle oder Comments und etwas rumpöbeln zu beschränken! Das Gemeinschaftsgefühl ist das selbe und das eigene Bett nur einen Hechtsprung entfernt. Und wenn man mal alle zu sich einlädt, finde ich gemeinsam eins der Casual Games oder Partygames auf der Wii U immer noch cooler, als einfach nur rumzuhängen und zu saufen (Ok, das muss natürlich auch mal sein!).

gabe-newell-beim-zocken

Mein Fazit: Man sollte alte Klischees gelegentlich hinterfragen, verurteile nichts, was du nicht selber probiert hast, denn Nerds sind und bleiben die Besten. Das da oben ist übrigens Ur-Nerd Gabe Newell beim gemütlichen Zocken auf einem großzügig nachgebenden Sitzball mit einem adäquat dimensionierten Bildschirm. In diesem Sinne: Irgendein cooler Zocker im Halbdunklen Bock auf Gesellschaft? Stell Bier kalt, ich bring Pizza!

Image Credits von Flickr:  Digital Sextant Sergey Galyonkin br1dotcom nickstone333 Tim Dorr


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