Nach wie vor kann mich das Google Nexus 7 als kleines Spaßtablet nur begeistern. In synthetischen Benchmarks flitzt es der Konkurrenz einfach davon, darunter auch Quadrant. Mit ein wenig Overclocking, dem passenden Kernel und einem Tweak für die Auslagerungsdatei lassen sich Ergebnisse jenseits der Erwartungen erreichen.
Jenseits der Performance gibt es allerdings ein anderes Problem: Das Google/Asus Nexus 7 wird standardmäßig mit der Phone UI ausgeliefert. Sprich alle Bedienelemente inklusive der Tastatur sind zwar schön groß, aber alle Apps verhalten sich auch wie auf einem Tablet. Die Navigationsbuttons am unteren Bildschirmrand sind zentriert. Das ist alles andere als cool und ergonomisch. Stattdessen empfiehlt es sich, auf die sogenannte Tablet UI (oder alternativ die Phablet-Variante, ein Zwischending aus Phone und Tablet) zurückzugreifen.
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Diese ist über einen Tweak der dpi-Einstellung zu erreichen, die ihr mit einem Build.prop Editor ändern könnt. Ein einfacher Weg hierzu findet sich in der App ROM Toolbox lite. Standardmäßig findet sich dort ein Wert von 213. Stellt ihr diesen auf 160 oder 170, denkt Android dass es sich um ein größeres Tablet handle. Und stellt auf die Tablet UI um, ohne dass weitere Schritte notwendig sind. Ein bitterer Beigeschmack hierzu: Alles wird winzig. Ist zwar niedlich, aber unangenehm zu bedienen, glaubt mir.
Viel besser ist die Hybride Lösung des ParanoidAndroid Teams, die kurzerhand ihren Weg in eine Custom ROM fand. Die ROM basiert auf CyanogenMod Version 10, enthält somit einige nette Zusatzfeatures und den passenden Kernel. Ich empfehle für das Nexus 7 jedoch zusätzlich den Motley Kernel (mit der GPU auf 484 MHz & späterem Overclock der CPU auf 1,6 GHz) und einen Lagfix für CyanogenMod-basierte ROMs. Letzterer optimiert eine kleine Einstellung, die ansonsten zu Verzögerungen beim Scrollen auf dem Homescreen führen könnte.
Das besondere an ParanoidAndroid ist die hybride Benutzeroberfläche, die ein unabhängiges Einstellen der intern an die Apps übermittelten Auflösungen (viele haben separate Oberflächen für höher aufgelöste Screens) und der DPI-Zahl (nun nur noch für die Größe relevant) ermöglicht. Ihr könnt also der jeweiligen App (alle sind einzeln konfigurierbar) verklickern, dass es sich um ein großes Tablet handelt. Dies hat zur Folge, dass oftmals eine wesentlich bessere Benutzeroberfläche angezeigt wird. Seitenpanels tauchen auf, YouTube bietet eine 3D-Videowand und Google Mail macht gleich doppelt so viel Spaß. Separat lässt sich wie gesagt die DPI-Zahl regeln, welche Text und Bedienelemente skaliert. Somit könnt ihr sämtliche Inhalte soweit verkleinern, wie es für euch angenehm lesbar ist. Oder auf dem Standard belassen.
Die ROM ist wie immer im XDA Forum zu beziehen, wählt dabei bitte die mit "Grouper" (Codename) beschriftete Variante, denn die passt dann auch zum Nexus 7. Vor dem Installieren/Flashen der ROM empfehle ich wie immer ein (NANDROID-)Backup via ClockWorkMod Touch und einen Full Wipe. Wer auf Nummer sicher gehen will, löscht unter "Advanced" zusätzlich das Dalvik Cache. Nach der ROM kann sofort der Motley Kernel geflasht werden, danach die separat heruntergeladenen Google Apps (sind in der ROM nicht dabei, falls benötigt also unbedingt auch via CWM installieren, genau wie die ROM). Außerdem sollte der CM10 Lagfix ebenso in CWM (ClockWorkMod) installiert werden, dazu einfach die Zipdatei selektieren, wie es mit den vorigen Elementen auch schon geschah. Die Einhaltung der Reihenfolge ist empfehlenswert. Danach könnt ihr das Gerät rebooten und gegebenenfalls ein Titanium Backup wiederherstellen, falls ihr im Vorfeld eines erstellt hattet.
Nach dem Flashen findet sich in den Systemeinstellungen eine ParanoidAndroid-Sektion, die eine Auswahl über die gewünschte Systemoberfläche erlaubt. Änderungen in dieser Sektion sind mit einem verpflichtenden Reboot verbunden. Nach dem Neustart könnt ihr das Menü nochmals aufsuchen und mit den Einstellungen für die einzelnen Apps spielen. Ich persönlich probiere immer zuerst die höchste interne (an die App weitergegebene) Auflösung aus und taste mich dann an ein ideales DPI-Niveau heran, welches genug Informationen auf einem Screen präsentiert und zugleich lesbar ist. Anpassungen sind natürlich nur dort notwendig, wo ihr auch eine Veränderung sehen wollt. Diese App-spezifischen Änderungen sind ohne Neustart sofort sichtbar. Dieser Detailgrad in der Anpassung macht diese ROM absolut einzigartig und hebt sie von anderen Workarounds ab. Man kann hier wirklich von einer soliden Lösung sprechen.
Zum Abschluss empfehle ich noch den kleinen init.d Tweak von Jay für die "Buttery Smoothness", welcher nochmals einen guten Schub für die Performance bringt, inbesondere für Multitasking. Diesen Tweak empfehle ich jedoch nur versierten oder mutigen Nutzern.
Was ist für diese Modifikation notwendig?
[checklist]
- Google Nexus 7
- Unlocked Bootloader
- Rooted
- CWM (ClockWorkMod) Custom Recovery installiert
- Download von ParanoidAndroid Hybrid CM10 ROM
- Download von Motley Kernel 1.1.1 mit 484er GPU-Takt
- Download der neuesten Google Apps
- Download von Lagfix
- Die Installation aller Komponenten & ein bisschen Hirnschmalz
Wer sein Gerät noch nicht der Unschuld beraubt hat und einen Unlock + Root benötigt, erledigt diesen am einfachsten unter Windows mit dem hervorragenden Nexus 7 Toolkit.
Viel Erfolg und nein, ich übernehme nicht die Haftung für eure zerstörten Geräte. Wobei ich gestehen muss mein Nexus 7 auch bereits ge(soft)bricked zu haben, allerdings lässt sich das Tablet glücklicherweise recht leicht mit dem Android SDK wiederherstellen, wenn man ein wenig Erfahrung mit Linux hat. Aber nein. Ich übernehme keine Haftung und gebe auch keinen Support. 😉
Anbei noch ein Benchmark für die Interessierten:
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