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Weblogit | November 22, 2024

Kim Dotcom bietet 10.000€ für Hacker, die MEGA knacken

Vor kurzem wurde Kim Dotcom's jüngstes Filesharingprojekt hinsichtlich der eingesetzten Sicherheitsmechanismen kritisiert, wir berichteten bereits über die scharfen Äußerungen von Marcan42, einem der PS3 Jailbreaker und Wii (außerdem auch bald Wii U) Hacker.

Herr Dotcom (auch als Schmitz bekannt) ist sich seiner Sache so sicher, dass er 10.000€ an den ersten Hacker mit Erfolg verschenkt, der die Sicherheitsvorkehrungen von MEGA überwinden kann. Die Seite soll auf Basis von breiter Kritik des Forbes Magazins und Ars Technica neue Sicherheitstechnologien spendiert bekommen, außerdem dürfen User bald endlich ihr Kennwort ändern.

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Die Seite hosted bereits jetzt knapp 50 Millionen Dateien, nachdem der Start knapp zwei Wochen her ist. Das Upload-Tempo (im Sinne von Files pro Minute) hat allerdings noch nicht das Niveau von Megaupload erreicht. Dotcom geht es bei seiner Herausforderung primär um die Open Source Verschlüsselung von MEGA, die aus der (machen wir uns nichts vor) häufig von Piraterie geprägten Transaktion einen Treuhandservice macht, der die Site als Unschuldslamm darstehen lässt und sämtliche Haftung auf die User übertragen soll. Links zu Dateien werden explizit nicht von Suchmaschinen indiziert, somit obliegt es den Usern und Uploadern, ihre Links publik zu machen.

mega-dotcom-security

Am gestrigen Tage erwähnte Dotcom übrigens die geringe Quote von 0,001 Prozent der Dateien, die bei MEGA aufgrund von Copyrightproblemen entfernt wurden. Ob dies nun an der schweren Auffindbarkeit der Links liegt und somit als Aushängeschild für effiziente Filesharing-Piraterie gelten soll, bleibt der Interpretation überlassen. Vielleicht sind es wirklich nur Urlaubsfotos und legal erworbene, DRM-freie Musik und Filme die darauf landen.

Torrentfreak haben laut TNW erstaunlich viele automatische Takedowns festgestellt, sprich entferntes Videomaterial aufgrund von Mechanismen oder manuellem Monitoring. Legale Videos wurden über die Suchmaschine Mega-Search verlinkt und mit sofortiger Wirkung als Copyright-offensives Material runtergenommen. Tausende von Dateien sollen diesen Aktivitäten zum Opfer gefallen sein und sind nun weg, was in starkem Kontrast zu MEGA's angegebenen 50 Files pro Tag steht, die laut Dotcom im Schnitt entfernt werden.

Ein kleiner Exkurs zum Thema Filesharing und der "echten Szene"

NFO von Fairlight

Eine sogenannte NFO der Gruppe "Fairlight", die Informationen zum Release angibt.

Das Geschäft hinter Filesharing läuft nach einem simplen Schema ab: Usern wird eine Subscription, sprich ein Abo für einen Filesharingdienst á la Rapidshare, Uploaded oder Share-Online angedreht, indem sie mit schnellen Downloads von Inhalten angelockt werden. In einer Zeit der kostenlosen Dropbox Accounts, SkyDrive und diversen Cloud-Storage-Angeboten von ISP's und anderen Anbietern, wird wohl kaum ein Privatuser auf die Idee kommen, sich ausgerechnet bei Mega seine privaten Daten abzulegen. Die komplette Marketingkampagne von Dotcom zielt eher darauf ab, das Vertrauen von Uploadern und Usern zurückzugewinnen, so meine Meinung.

Absurderweise sind die Quellen der "Ware" in Form von Filmen, Software und Musik im überwiegenden Großteil nicht an einer freien Distribution interessiert. Stattdessen spielt die "Szene" ihr kleines Spiel und fechtet Wettkämpfe im Verborgenen aus - es geht um Schnelligkeit und ressourcenstarke Teams, die selten irgendwelche Mafia-Ambitionen haben.

Es geht um die schnelle und fehlerfreie Abwicklung von "Releases", die in einem vergleichsweise kleinen Netz von kontrollierten FTP-Servern (sog. "Topsites") zirkuliert werden. Kuriere schieben die Dateien zwischen den jeweiligen FTP-Sites umher und Keineswegs möchte ich dieses Umfeld romantisieren oder gar verherrlichen, der finanzielle Schaden für Entwickler und Künstler ist in den meisten Fällen ungerechtfertigt. Spannenderweise predigen die Urgesteine der "Szene" wiederholt die Phrase: "If you like it, buy it".

Kim DotcomWer gut aufgepasst hat, stellte soeben fest, dass der Satz nicht "Wenn Dir das Material gefällt, so kaufe dir ein günstiges Abo bei einem Filehoster und lade noch mehr von selbigem Künstler kostenlos herunter, schade ihm und helfe uns dabei fette Profite abzuschöpfen, während beteiligte Uploader von uns eine Provision bekommen" lautete. Das Dreieck aus Kunde-Uploader-Filesharingdienst ist eine seltsame Konstellation, denn sie bedient sich auf parasitäre Art und Weise bei einem minder fragwürdigen Blutegel namens "Szene", der von Ehre und Moral predigt und nach einem Kodex vorgeht. Natürlich gibt es hier auch reichlich kriminelle Ausnahmen und eine Leecherkultur, Verwicklungen diverser Mafia-Gruppierungen und Skandale.

Letzterer "Parasit" der Mediengesellschaft ist allerdings im Kern aus intelligenten Menschen zusammengesetzt, die teilweise beeindruckende Meisterleistungen im Reverse-Engineering (beim "Cracken" von Anwendungen und Spielen) oder bei Aufzeichnungen/Raubkopien von Kinoprojektionen und geschützten Filmkopien für den Pressebestand unter Einsatz von Kameratechnik und Social Engineering vollbringen. Die ganze "Szene" ist stellenweise verknüpft mit der sogenannten Demo-Szene, die "Cracktros" und eindrucksvolle Demonstrationen von Programmierkunst bei kleiner Dateigröße präsentiert, ebenso in wettbewerbsartiger Manier.

Im kleinen Zeh dieser letzteren Bewegung steckt mehr Kultur und Hirnschmalz, als alle Filesharer und darin involvierte jemals kombiniert aufzeigen konnten. Just my two cents.

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via TNW

 


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