Nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit den Händen in virtuelle Welten, Games, interaktive Filme und Simulationen abtauchen: Leap Motion ist für die Tiefenkamera bekannt, die mit einem erfolgreichen Kickstarter in den Händen und später mangels überzeugender Anwendungen in den Schubladen der Massen landete. Wir berichteten zum offiziellen Release davon.
Jetzt will der Hersteller mit "Orion" punkten, einer primär softwareseitigen Lösung für Handtracking in Virtual Reality, bei der die Hardware an der VR-Brille befestigt wird und die Bewegungen sämtlicher Finger beider Hände verfolgt. So sah der Spaß in frühem Stadium auf dem Rift Devkit 2 aus, den Clip verkauft der Hersteller für rund 20 Dollar:
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Da sitzt also eine Sensoreinheit mit zwei monochromen Infrarot-Tiefenkameras auf einer VR-Brille und zeigt in Blickrichtung des Trägers. Mit fast 300 Einzelbildern pro Sekunde erfasst das System die Reflexionen des IR-Lichts und ermittelt daraus die 3D-Positionsdaten von Objekten in der echten Welt. So ähnlich wie das Kinect, aber kleiner im Trackingvolumen und höher aufgelöst - also besser für kleine Gesten geeignet.
- Tipp: Oculus Rift - Alle Infos (Preis, Vorbestellung, Funktion)
Diverse Hürden mussten für das neue Handtracking gemeistert werden, allen voran der Umstand, dass die Leap Hardware eigentlich eher für das Tracking von einem einzelnen zylindrischen Werkzeug bestens geeignet wäre. Nach wie vor besteht dieses Problem und wird das Produkt vermutlich früher oder später vom Markt verdrängen, denken zumindest einige Spezialisten für solche Trackinglösungen.
Aktuell ist es aber ein sehr erschwinglicher Tiefensensor und vermutlich das ideale Begleitspielzeug für VR-Interessierte. Schaut selbst, was damit alles möglich ist:
Laut ersten Berichten auf Hacker News scheint das Tracking recht stabil zu sein, sprich bis auf ein bisschen Gewabbel und kleinere Sprünge verliert die Software nicht die Orientierung. Hier gibt es noch ein Video mit Eindrücken von einem User, der die Beta v3 testen konnte:
Ich werde die Tage mein Leap ausfindig machen, abstauben und für den Launch des Oculus Rift vorbereiten. Auch wenn Oculus VR eigene Partner bzw. eingekaufte Technologie für markerloses (also ohne bunte Handschuhe oder Klebepunkte) Handtracking am Start hat, wird es damit sicherlich noch bis zur zweiten Generation dauern. Das Leap Motion ist hingegen in den Händen von zahlreichen Entwicklern und bereits länger im Fokus der VR-Szene.
Update vom 19.02.2016: Ein neues Video zeigt Orion im Test eines Users, der netterweise auch ein Video Overlay dazupackt und die Robustheit (bis auf Klatschen geht eigentlich alles) unter Beweis stellt:
Die eigenen Hände in der virtuellen Realität zu sehen ist definitiv ein großer Immersionsfaktor, der ein tieferes Eintauchen ermöglicht und einen den Umstand vergessen oder zumindest verblassen lässt, dass man gerade eine dreidimensionale Simulation erlebt. Dahingehend sind diese Entwicklungen sehr zu begrüßen, auch weil sie non-game Anwendungsfelder und völlig neue Interaktionsmuster möglich machen.
Was natürlich noch entscheidend fehlt, ist taktiles Feedback. Es ist zwar nett dreidimensionale Objekte mit den eigenen Fingern und Gesten manipulieren, erzeugen, aufheben zu können - aber wenn kein Widerstand gespürt wird, ist eine Lernkurve nötig.
Eine grob skizzierte Spielidee bot bereits im Dezember 2014 der 3D Jam Titel "Weightless", wohlgemerkt noch mit der allerersten Implementation des Leap Motion als Handcontroller in der für VR logischen Orientierung - also mit dem Sensor an der VR-Brille (HMD), nicht auf dem Schreibtisch liegend:
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