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Weblogit | December 23, 2024

Oculus: Erste Konsequenzen nach dem 2 Milliarden Dollar Deal

Oculus: Erste Konsequenzen nach dem 2 Milliarden Dollar Deal

Das Ganze ist mir immer noch suspekt. Wieso ist ein unsicherer, zugegebenermaßen zwar beliebter, aber auf lange Sicht wohl überflüssiger Messenger-Client wie WhatsApp sage und schreibe 19 Milliarden US-Dollar wert, und ein geniales Projekt wie Oculus Rift nur lappische 2,3 Milliarden Dollar? Klar, die Köpfe hinter Oculus Rift (Oculus VR Inc.) haben ihr eigentliches Produkt noch nicht einmal auf dem Markt und WhatsApp circa die halbe Smartphone-Nutzerschaft weltweit im Sack, aber was zum Teufel lässt den Unterschied so dermaßen groß ausfallen - bzw. wie will man das rechtfertigen? Man darf hier berechtigterweise an der Menschheit zweifeln, oder?

Dass Facebook bei der Allgemeinheit immer mehr in Ungnade verfällt, ist nichts Neues. Umso überraschender ist der zustande gekommene Deal zwischen den beiden Firmen Oculus VR und Facebook. Aber lohnt sich das wirklich speziell für Oculus Gründer Palmer Luckey und dessen Unternehmen? Finanziell und was die Aufmerksamkeit in den Medien angeht, definitiv. Der Schuss könnte aber auch nach hinten losgehen, vor allem wenn sich Facebook zu sehr einmischt und das verbrannte Feld der Konkurrenz überlässt.

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Was bei der ganzen Sache seit Monaten auffällt, ist, dass sich Zuckerberg mit Facebook breiter aufstellen möchte, um möglicherweise die Zukunft weiterhin erfolgreich bestreiten zu können. Ohne diese Investments, so teuer sie auch sind - in der Regel wird der Großteil mit Aktienpaketen beglichen - würde allein das Soziale Netzwerk Facebook wohl irgendwann den Kürzeren gegenüber anderen Plattformen ziehen. Das ist keine große Wissenschaft und keine wage Vermutung, sondern wäre wohl tatsächlich so eingetroffen - und kann es nach wie vor.

Oculus Rift Fanbase schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, sieht aber die Chancen

Ebenso auffällig ist, dass nach direktem Bekanntwerden einer Facebook-Fusion mit einem anderen, meist beliebten Unternehmen, der Unmut bei Fangemeinschaft riesig ist. Im Fall von WhatsApp fiel der Shitstorm heftig aus. Wobei man mittlerweile sogar die leichte Hoffnung hat, dass Zuckerberg den Messenger-Client besser macht, als er vorher war - was jedoch auch kein Meisterstück ist.

Ein wenig anders fällt das Echo hingegen aktuell nach Bekanntwerden des Oculus Deals aus. Während sich viele Unterstützer der damaligen Kickstarter-Kampagne zur Oculus VR Brille veräppelt und betrogen fühlen, sehen die meisten letztlich doch die Chancen in dieser Fusion mit Facebook. Man habe nun endlich Zugriff auf ausreichend Kapital und eine Menge Kontakte, die ohne diesem Deal vielleicht nicht zustande gekommen wären. Außerdem können sich Palmer Luckey und Co. nun auf die Entwicklung und Forschung konzentrieren, ohne ständig nach Geldgebern suchen zu müssen. Und wer Palmer ein wenig kennt, weiß, dass er alles dafür gibt sein „Baby“ in die Haushalte dieser Welt zu bringen.

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Oculus Rift Dev Kit in der Weblogit-Redaktion.

Sofern es beim aktuellen Plan bleibt, dann geht das Dev Kit 2 im frühen Sommer 2014 an den Start und wird an Vorbesteller verschickt. Unklar ist dabei noch, inwiefern nun doch noch ein Upgrade kommt, oder nicht. Im Rahmen der Termin-Bekanntgabe zum Dev Kit 2 sprach Palmer Luckey noch davon, dass man harte Kompromisse eingehen musste, um dieses umfassende Hardware-Upgrade zu diesem Preis realisieren zu können. Mit Facebook im Rücken sollte ja schließlich mehr drin sein, und wenn es nur der finale Launch für den Handel ist, der dadurch früher stattfindet.

Facebook ist ihm zu doof: Minecraft-Schöpfer sagt Oculus-Deal ab

Ob dann genügend Inhalt zur Verfügung steht, der mit der Oculus-Unterstützung glänzen kann, steht derzeit in den Sternen. Eigentlich sah es gut aus, aber als erster großer Entwickler meldete sich nun Minecraft-Schöpfer Markus Persson zur Übernahme von Oculus zu Wort. Über Twitter und in einem offiziellen Beitrag auf seiner Website schrieb er unter anderem über erste Gespräche mit Oculus VR und seinen Erfahrungen mit dem derzeitigen Dev-Kit, zum Deal selbst findet er aber deutliche Worte.

"Ich will auf jeden Fall ein Teil von VR sein, doch ich werde nicht mit Facebook zusammenarbeiten. Deren Motive sind zu unklar und ändern sich ständig. Historisch gesehen waren sie bisher keine stabile Plattform. Es gibt nichts aus ihrer Firmengeschichte, das mein Vertrauen ihnen gegenüber erwecken könnte - und das macht sie so unheimlich für mich."

"Ich verstehe, dass dies ein rein geschäftlicher Deal ist und ich gratuliere sowohl Facebook als auch den Oculus-Besitzern. Doch dies ist der Punkt, an dem wir getrennte Wege gehen werden."

Und so denken derzeit viele über den Deal. Jede Fusion seitens Oculus VR mit einem anderen Technologie-Unternehmen hätte man heute vermutlich gefeiert. Stattdessen ist es wieder Facebook, das sich in eine derzeit noch beliebte Nische platziert und dort für Schrecken und Bedenken sorgt. Es bleibt in jedem Fall die Hoffnung, dass Zuckerberg lediglich den geduldigen Geldgeber spielt und sämtlichen Quatsch, den man irgendwie mit dem Netzwerk in Verbindung bringt, in der Hosentasche behält und Palmer Luckey seine Sache wie gehabt machen lässt.

Was das Thema Virtual Reality angeht, hier steht uns eine extrem spannende Zukunft bevor. Valve und Sony stehen mit ihren VR-Brillen schon in den Startlöchern. Die Einsatzgebiete sind dabei vielfältig und unterschiedlich. Was Oculus Gründer Palmer Luckey zu der ganzen Geschichte zu sagen hat, könnt ihr übrigens an dieser Stelle nachlesen.


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