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Weblogit | November 18, 2024

Quadrocopter-Drohne kommt Linienflugzeug bedrohlich nahe, FBI fahndet

Vor zwei Tagen erlebte ein Alitalia Pilot sein blaues Wunder: Eine Quadrocopter Drohne kam seinem Flugzeug bedrohlich nahe, als er gerade den finalen Landeanflug am JFK International Airport in New York einleitete. Die Distanz von 60 Metern mag vielleicht nicht nach einem Haarspalt klingen, in der Luft und bei hohen Geschwindigkeiten wird ein solcher "Besuch" jedoch schon etwas unangenehm, zumal der Luftraum in der Nähe einer Landebahn keine Spielzeuge zulässt. In etwa 533 Metern Höhe soll sich das kurze Debakel abgespielt haben, das nun vom FBI untersucht wird und zu einer Fahndung nach dem Inhaber der Drohne führte.

Der Vorfall ist insoweit alarmierend: Ab einem bestimmten Gewicht kann eine Drohne nicht unerheblichen Schaden ähnlich einer Kollision mit Vögeln anrichten. Auch Helikopter können von Kollisionen mit Flugtieren bis hin zum Crash beeinflusst werden, wie das Zusammentreffen eines Adlers und eines 9-Passagier-Helis zeigte. Führte der Pilot der Drohne etwa Böses im Schilde? GPS-Steuerung, Windstabilität und eine (wenn auch geringe) Frachtkapazität sind eine böse Kombination mit dem Passagier-Luftverkehr.

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Obgleich die Möglichkeit besteht, ist es genausogut denkbar dass die Drohne einfach außer Kontrolle geriet. Flughäfen wie der JFK Airport sind meistens nicht allzu weit entfernt von den Plätzen der Hobbyflieger. Ein Modell wie die Parrot AR.Drone lässt sich zwar nicht im Auslieferungszustand in solche Höhen befördern, laut Ars wäre dies aber mit einem Umbau der Steuerung machbar, denn dort läge (bei diesem speziellen Produkt) die primäre Limitation der Distanz zum Hobbypiloten.

Eine Kollision ist nicht das einzige Risikoszenario: Eine größere Drohne könnte auch eine kleine Ladung Sprengstoff tragen oder anderweitige Attacken auf die Systeme und Antriebe an Bord eines Flugzeugs starten. Das Potenzial von Drohnen für terroristische und sogenannte antiterroristische militärische Maßnahmen ist noch lange nicht ausgeschöpft. Zum Thema Militär und Drohne könnt ihr euch zum Beispiel auch diesen Quadrotor-Prototypen mit Bewaffnung ansehen. Aber auch der kreative Bereich bzw. die Forschung an künstlicher Intelligenz und Wegfindungs-KI erprobt sich bereits mit den kleinen Brummern. Ein Problem für die Fahndung des FBI ist übrigens die schwere Rückverfolgung einer solchen Drohne.

Drohnen gibt es mittlerweile in allen Preiskategorien, so Ars Technica im Bericht bezüglich des Vorfalls. Laut Ars wurde der Zusammenhang mit einer typischen Senkrechtstarterdrohne nocht nicht verifiziert, allerdings deuteten Größe, Flughöhe und Erscheinungsbild deutlich darauf hin. Kommerzielle Mikrodrohnen sind nicht erschwinglich für normalsterbliche Einzelpersonen, gebraucht sind sie jedoch für etwa $20.000 erhältlich.

Bis hin zur vergleichsweise günstigen Parrot AR.Drone gibt es noch diverse andere Preisklassen, beispielsweise die Drohnen der Firma Quadrocopter, die sich an Profi- und Hobbyfilmer richten. Deren Modelle verfügen sogar über eine nachrüstbare Halterung für die GoPro Hero HD Actioncam.

Catcopter

Ein niederländischer Bastler macht auch vor Kadavern nicht halt:
Eine ausgestopfte Katze dient als Korpus für den Catcopter.

Bastler können sich auch für weitaus weniger Geld eine Open Source Drohne zusammenschrauben, Dokumentation und Instruktionen bietet hierfür das ArduPirates Projekt mit diversen coolen Features, die vor allem der automatischen Stabilisierung dienen. Selbstverständlich bieten einige Websites bereits die CAD-Daten an, die in Kombination mit einem 3D-Drucker in einigen Teilen der kleinen Flugmaschinen resultieren können.

Eines ist sicher: Die Königreiche der Luft werden in Zukunft erheblich gefüllter mit Drohnen und fliegenden Gadgets werden, während sich die Preise immer weiter in erschwingliche Areale bewegen. Umso wichtiger ist verantwortungsbewusste Umgang mit dieser Sorte Techspielzeug.

Symbolbild: Datron Scout


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