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Weblogit | November 18, 2024

Samsung Ativ S und Ativ Tab auf dem Windows Phone 8 Event (Firstlook)

Wir waren für euch beim Windows Phone Event in München und durften neben den Neuigkeiten des Betriebssystems auch ein kleines Lineup der Launch-Devices ausprobieren. Außer dem Windows Phone 8 Smartphone hatte der Samsung-Repräsentant auch das ATIV Tab dabei, zunächst einige Worte zum kleineren Gerät:

Das Samsung ATIV S tanzt im Vergleich zu den Windows Phone 8 Geräten der Konkurrenz bei HTC und Nokia vor allem optisch aus der Reihe. Das Gehäuse wirkt auf den ersten Blick metallisch, fast wie gebürstetes Aluminium. Der Griff nach dem Gerät ist folglich etwas ernüchternd, handelt es sich doch um Kunststoff. Die Oberfläche der Geräterückseite ist völlig glatt und fühlt sich bei Weitem nicht so wertig an, wie die Soft-Touch-Alternative beim Windows Phone 8X von HTC. Ansonsten erinnert das Gerät mit seinem 4,8 Zoll AMOLED Bildschirm an das Android Flaggschiff namens Samsung Galaxy SIII.

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Samsung ATIV S Smartphone (Windows Phone 8)

Samsungtypisch finden sich auf dem Gerät bereits zusätzliche Apps, die nicht zur Grundausstattung gehören. Eine eigene Chat-Applikation namens “ChatON” und und Samsung’s Music Hub, der bereits von Android bekannt sein dürfte, sind mit von der Partie.

Die angepeilte Zielgruppe dürfte sicherlich aus Usern bestehen, die sich zwar mit einem Galaxy SIII anfreunden könnten, aber eine neue Erfahrung in Windows Phone 8 suchen, oder eben noch kein Smartphone besitzen. Der Bildschirm hat eine 1280*720p Auflösung und kann durch scharfe und farbkräftige Darstellung überzeugen. Mit 8 Megapixeln, LED-Blitz, Full HD 1080p Videoaufzeichnung und einem fähigen Sensor liefert die Kamera erwartungsgemäße Bilder, zwei kapazitive Buttons und ein Windows-Button in der Mitte zieren die Vorderseite wie bei den anderen vorgestellten Geräten.

Im Herzen des ATIV S werkelt der für Windows Phone 8 Geräte typische Snapdragon S4 auf 1,5 GHz, angenehm überraschend ist hier der 2300 mAh Lithium-Ionen Akku. Dieser liefert im Vergleich zur Konkurrenz eine spürbar bessere Laufzeit (1800 mAh beim HTC 8X und 2000 mAh beim Lumia 920) und ist durch die abnehmbare Rückseite auch durch den User austauschbar. Der interne Speicher von 16 bzw. 32 GB lässt sich über eine microSD Karte (mit SDXC Unterstützung) erweitern. Bei 135 Gramm ist das Gerät angenehm leicht, das Gewicht ist vor dem Hintergrund der metallischen Optik sogar recht überraschend.

Die übliche Sensorik von Accelerometer, Umgebungslichtmesser, Gyro und Abstandssensor ist verbaut, ebenso A-GPS und Unterstützung für GLONASS, der russischen GPS-Variante. Mir persönlich sind 4,8 Zoll bei einem Smartphonedisplay eigentlich zu viel, jedoch muss ich gestehen, dass sich das ATIV S bequem halten und mit einer Hand bedienen lässt. Hinsichtlich des Reflexionsverhaltens des Super AMOLED Displays kann ich keine Angaben machen, da die Testumgebung in der Heart Bar in München verhältnismäßig dunkel war.

Während der Diskurs hinsichtlich Quad-Core CPUs in Smartphone-Chips noch nicht ausgestanden ist, lässt sich garantiert eines sagen: Samsung konnte mit der Entscheidung für eine Dual-Core Prozessoreinheit garantiert ein wenig Stromverbrauch sparen. Das ATIV S ist das dünnste Windows 8 Phone mit dem größten Bildschirm und der längsten Akkulaufzeit. Der Screen wird übrigens mit Corning Gorilla Glass 2 geschützt, was mittlerweile schon fast zum Industriestandard gehört. Die Kamerageschwindigkeit ist in etwa mit einem SIII vergleichbar. Wie bei allen Win 8 Phones wird der Auslöser über eine Hardwaretaste in Gang gesetzt, um die Kamera-App möglichst flott zu starten. Softwaretasten liefern Einstellmöglichkeiten, die betriebssystemweit identisch ausfallen.

Wer keinen Wert auf Beats Audio, einen zusätzlichen Verstärker für den Lautsprecher oder eine optisch stabilisierte Kamera legt, ist mit dem ATIV S aktuell wohl am besten beraten. Allerdings ist der Haken der Haptik nicht zu vernachlässigen: Während Samsung-Fans mittlerweile an das Gefühl der Kunststoffgehäuse gewöhnt sind, werden viele das ATIV deswegen links liegen lassen. Ich persönlich fand die Unibody Polykarbonatgehäuse von HTC und Nokia weitaus ansprechender, nicht nur aus subjektiven Gründen. Eine höhere Materialfestigkeit erweist sich oftmals als “gesund” für die integrierten Komponenten und liefert weniger Angriffspunkte für Abnutzung oder Unfälle. Natürlich ist hier auch Raum für Spekulation, schließlich sind flexible Hüllen gute Stoßfänger bei Stürzen. Rein haptisch empfand ich die glatte und fingerabdruckfreundliche Oberfläche des ATIV S als sehr unangenehm.

Auf der Rückseite erstreckt sich ein Lautsprechergitter, welches die gesamte Breite des Geräts einnimmt. Leider ließ sich in der lauten Umgebung der Lautsprecher nicht weiter testen, wir können jedoch auch hier von SIII-ähnlichen Qualitäten ausgehen. Der an der oberen Gerätekante angebrachte Lautsprecherport fügt sich gut in die Gesamtform ein, die insgesamt futuristisch und stromlinienförmig wirkt. Auf die Schnelle ließ sich nicht erkennen, ob der Lautsprecher-“Grill” auch aus Kunststoff besteht, oder wirklich metallischer Natur ist. Beim Windows-Button auf der Front enstand jedoch schnell der Eindruck, dass sich diese Taste ziemlich bald abnutzen würde.

Die low-light Testfotos mit der Kamera waren durchaus brauchbar, auch hier unterscheidet sich das Samsung-Gerät nicht gravieren von anderen aktuellen Smartphones und kann gute Ergebnisse liefern. Da die Stabilisierung nur softwareseitig erfolgt, kann es jedoch schneller zu einer Verwacklung kommen als beispielsweise mit einem der neuen Lumia 920er.

Mit der Integration von Microsoft Office kann das ATIV S natürlich als Business-Device punkten. Die Optik geht ja bereits schwer in Richtung Bürolandschaft, mitsamt der Exchange-Unterstützung und reichlich Business-Features von Windows Phone 8 (beispielsweise Bitlocker-Verschlüsselung) könntet ihr vielleicht bald die Anzugträger um die Ecke mit dem neuen Samsung Endgerät sehen.

Die 16 GB Variante ist hierzulande bereits vorbestellbar und kostet 599,- Euro, für den doppelten Speicher zahlt ihr 699,- Euro. Angesichts der noch wachsenden Plattform und dem höheren Preis-Leistungs-Verhältnis eines vergleichbaren iOS oder Android Gerätes werden sicherlich einige Käufer noch vorsichtig gestimmt sein.

Weitere Spezifikationen:
Samsung ATIV S Smartphone

Samsung ATIV Tab (Windows RT)

Einen flüchtigen Blick konnten wir übrigens auch auf das ATIV Tab mit Windows RT werfen. Mit äußerst ähnlicher Optik (schließlich handelt es sich um dieselbe Produktfamilie) und einer stromsparenden ARM-CPU liefert das Gerät eine grundlegende Windows 8 Erfahrung mit kleinen Einschränkungen. Im Gegensatz zu den “großen” Brüdern des RT ATIVs ist hier ebenso ein Snapdragon S4 verbaut und sorgt mit seinen 1,5 GHz für genug Leistung im Zusammenspiel mit 2 GB RAM. Die Performance ist als absolut knackig zu beschreiben, jedoch können hier aufgrund von Windows RT keine zusätzlichen klassischen Desktop-Apps (auch “Legacy Apps” genannt) installiert werden. Flash funktioniert nur auf Microsoft-bestätigten Seiten. Apps können nur über den Windows Store bezogen werden. Die App-Auswahl ist daher aktuell noch etwas eingeschränkt, auch Outlook gibt es aktuell nicht für Windows RT.

Dennoch habt ihr einen Desktop-Mode, in welchem beispielsweise eine ganz normale Eingabeaufforderung läuft und auch Office-Produkte sinnvoll angeordnet werden können. Drittherstellersoftware hat bei RT allerdings keinen Zugriff auf diesen Modus. Im Gespräch mit Frank Prengel von Microsoft betonte dieser, dass künftig 90 Prozent der Store Apps auf den RT (kurz für “Runtime”) Devices laufen sollten. Auch jetzt ist schon alles lebensnotwendige vorhanden - ich war durchaus von dem Gerät angetan. Auch wenn hier wieder die seltsame “like brushed Plastik”-Oberfläche auf der Rückseite vorhanden war: Die Haptik ist in Ordnung. Auch hier wirkt der Windows Start Button leider so, als würde er nicht lange der Abnutzung standhalten können. De fakto schien das Testgerät auf dem Event bereits etwas abgegriffen zu sein, was sich in einer Nahaufnahme des Buttons zeigte.

Der 10,1 Zoll HD Screen ist bei einer Auflösung von 1366*768 Pixeln kein Rekordfeature, aber für den normalen Bedarf völlig ausreichend. Zwei Excel- oder Word-Fenster finden beispielsweise nebeneinander Platz. Der installierte IE10 öffnet sich blitzschnell, ebenso die Office Apps. Kein Wunder, immerhin ist der Snapdragon S4 ein fähiger Chip. Mit Unterstützung für mehrere User, Exchange ActiveSync und vorinstalliertem Microsoft Office ist das ATIV Tab eine sinnvolle Alternative für Familien mit Schülern oder Studenten. Wer sich so gar nicht mit dem Internet Explorer anfreunden kann, wird sicher etwas betrübt sein zu hören, dass hier ähnliche Restriktionen wie bei Mobile Safari bzw. Fremdbrowsern auf iOS vorliegen. Folglich wird nur der IE auf Windows RT sämtliche wichtigen Performancefaktoren voll ausnutzen können, Firefox und andere Alternativbrowser haben in diesem System das Nachsehen.

Die Nutzungserfahrung machte mich dennoch spontan perplex, immerhin hatte ich vorher noch nie so ausführlich ein Windows RT Tablet erkundet. Entgegen der kritischen Berichte einiger Kollegen konnte ich keine Ruckler im Interface wahrnehmen, allerdings hatte ich auch keine Spiele á la Jetpack Joyride getestet.

Aber ganz ehrlich: Für mich sind Windows 8 Tablets aktuell eher Produktivitätswerkzeuge, bei denen es auf die Möglichkeiten der vorinstallierten Tools und vor allem auch der Office Suite ankommt. Und diese Erfahrung ist wahrlich ein Segen im Vergleich zum katastrophalen Angebot der Konkurrenz. Das anpassbare Interface mit den Tiles bzw. Live-Tiles ist bekanntlich ideal für Tablets geeignet und liefert einen widgetartigen Überblick, der jedoch schön einheitlich präsentiert wird. Hier wurde wahrlich das beste aus beiden Welten gesucht, ob es gefunden wurde, ist und bleibt Geschmacksfrage.

Eine Rückkamera mit 5 Megapixeln & LED-Blitz und eine 1,9 MP Frontkamera sorgen für tabletübliche Bilder, der Akku sorgt mit 8200 mAh Kapazität für bis zu 12 Stunden Videokonsum (so Samsung). Das Gehäuse ist 8,9 Millimeter dick, die gesamte Einheit wiegt 570 Gramm und ist somit spürbar leichter als die ähnlich großen Apple iPads. Auch hier ist GPS-Support verbaut und microSD Support bis 64 GB gegeben. Zusätzliche mitgelieferte Apps umfassen ChatOn, die Samsung Hubs (bzw. hierzulande nur den Music Hub) und den Samsung Photo Editor. WLAN mit Channel-Bonding und Bluetooth 4.0 sorgen für flotte Konnektivität, micro HDMI und NFC runden das Paket ab. Der USB Port unterstützt übrigens Tastaturen, Mäuse, Drucker und ähnliche Eingabegeräte.

Die vorinstallierte Office Suite deckt mit Word, Powerpoint, Excel und OneNote alle Bedürfnisse von Schülern und Studenten ab, für den Businessbereich fehlt (je nach Präferenz) allerdings Outlook. Für den Durchschnittsuser reicht natürlich die integrierte Mail App völlig aus, via SkyDrive erfolgt hier auch der Sync mit restlichen Geräten. Für den Start gibt es von Microsoft kostenlose 7 GB Cloud-Speicher, wer mehr haben möchte muss kostenpflichtig nachrüsten oder stattdessen zu einer (meist günstigeren aber nicht so flexiblen) microSD-Karte greifen.

Das Samsung ATIV Tab mit Windows RT hat hierzulande noch kein offizielles Release Datum oder einen Preis parat, hier hilft nur etwas Geduld. Insgesamt hinterlässt das Gerät einen sehr guten Eindruck, wenn es um Produktivität geht. Wie die Multimedia Performance oder der Browser sich im Alltag beweisen werden, steht noch in einem ausführlicheren Test aus.

Weitere Spezifikationen:
Samsung ATIV Tab


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