Ihr habt sicherlich die VW-Story in den Medien mitbekommen: Es geht um Hersteller, die ihre Produkte für offizielle Tests optimieren - manchmal sogar mit krimineller Intensität. Der Spaß hört spätestens dann auf, wenn es um Emissionen geht. Jetzt steht auch Samsung unter Verdacht, nicht nur bei Smartphone-Benchmarks zu mogeln (wir berichteten), sondern auch die eigenen Fernseher in Messergebnissen anders wirken lässt, als sie sich im Normalbetrieb verhalten. Weil TV-Geräte durchschnittlich 10% des Energieverbrauchs eines Haushalts ausmachen, ist das Thema weitläufig interessant.
Bei den Fernsehern geht es nicht um vorgetäuschte Leistung, sondern im Endeffekt um das Gegenteil: Sie werden als sparsam verkauft, was dem Besitzer durch eine nervige Standardeinstellung mit dem Titel "Motion Lighting" untergejubelt wird. In Labortests wirken die Fernseher weniger energiehungrig, weil sie die Bildschirmhelligkeit dynamisch herunterregeln, wenn das Bild im Bewegung gerät. Wer einen Samsung-Fernseher besitzt, hat die Option mit ziemlicher Sicherheit manuell deaktiviert, weil sie störend auffällt und für manche Nutzer sogar auf Dauer unerträglich ist.
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Die Südkoreaner sind mit solchen Tricks natürlich nicht alleine, laut dem Guardian stellten EU-Forscher einer Gruppe namens ComplianTV konsistent höhere Messwerte in realen Konditionen fest, im Vergleich zu den mild ausfallenden Labordaten. Es stellt sich heraus, dass Samsung die Variablen solcher Tests kennt und der Fernseher daraufhin entsprechend reagiert, um beim Test zu schummeln. Schnelle Bildsequenzen aus diversen Quellen werden im Wechsel abgespielt, was besagtes Feature auslöst und die Ergebnisse erheblich verfälscht. Im Alltagsgebrauch sind Wischtests mit rasantem Material eher selten, es sei denn ihr verfolgt ein Fußballspiel aus der Ego-Perspektive des Balls oder so. In der Praxis ist der Fernseher als teurer, als suggeriert wird.
Weitere Mogelmechanismen sind nicht ausgeschlossen, weil die "Signaturen", also Muster in den Tests für Energiebestimmungen und ähnliche Faktoren relativ leicht zu erkennen sind. Nicht so leicht wie für VW und Konsorten (stehende Fahrzeuge), aber sicherlich durchaus algorithmisch zu bewältigen bei der neuen Generation der stets smarten TV-Geräte.
Nun können die Forscher keine handfesten Anschuldigungen vorweisen, es werden primär die Methoden von Samsung und die allzu milden Testkriterien der EU-Standards kritisiert. Samsung halte sich auf dem Papier an das geltende Recht, sei aber sehr offensichtlich nicht an der Idee dahinter interessiert. Es würde mich wundern, wenn bei der überwiegenden Mehrheit der Hersteller diese Mentalität nicht auch in den Zahlen reflektiert würde, es ist eben der kühle Geist der BWL, der uns auch noch in Jahrzehnten beglücken wird - angetrieben von gleichgültigen Konsumenten und Schulterzuckern.
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