Was bedeutet denn bitte "scroogled"? Microsoft hat anscheinend die Antwort für euch parat. Vorher müsst ihr euch jedoch eine Frage stellen: Wisst ihr wo die Werbung in Google's Suchergebnissen versteckt ist, wenn ihr den Shopping-Suchmodus nutzt? Sprich welche Produkte dort landen, weil ein Händler für eine besonders gute Platzierung (ähnlich der Hervorhebung bei eBay) ein wenig Geld beim Anbieter gelassen hat?
Im Endeffekt betrifft es alle Ergebnisse, die ihr künftig dort sehen werdet. In den Staaten ist es bereits soweit, die Werbung und Anfrage diktiert zum Teil die Rangordnung in den Suchergebnissen der Shopping-Suche.
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Das Bing PR-Team bei Microsoft hat nämlich nicht nur eine Fingerzeig-Kampagne gestartet: Die auf der Scroogled-Aktionsseite enthaltenen Informationen stimmen und weisen eine schmerzhafte Wahrheit auf. Google hat (sicherlich nicht zum ersten Mal) den "Dont' be evil" Ethos verletzt und die Herrschaften bei Bing nutzen nun die Schwächen ihres Konkurrenten, um ihn in ein ungünstiges Licht zu rücken.
Die Scroogled-Aktionsseite zitiert Dokumente aus dem Börsengang, einer Ablage bei der Securities and Exchange Commission und späteren Veröffentlichungen des Suchtitanen. Darin ist klar ersichtlich, dass Larry Page und Sergey Brin dem Thema der Monetarisierung ihrer Suchmaschine über Werbeanbieter absolut kritisch gegenüberstanden. Wie könne ein Dienst, der praktisch ausschließlich von den Einnahmen der Werbepartner genährt werde, jemals objektiv gegenüber seiner Geldquelle sein? Eine Suchmaschine beißt schließlich nicht die Hand, die sie füttert. So sahen Brin und Page das damals, jetzt sieht die Sache im Shoppingsegment jedoch anders aus."For this type of reason and historical experience with other media, we expect that advertising funded search engines will be inherently biased towards the advertisers and away from the needs of the consumers."
—Google Founders Sergey Brin and Larry Page
Microsoft hat sich hier also bereits aus der Affäre gezogen, indem primär die Zitate der Konkurrenz zur Meinungsbildung des Lesers vorgeführt werden. Bis Mitte 2012 gab es allerdings auch keine so offensichtliche Situation, wie den Umgang mit den Shopping-Ergebnissen. Die etwas peinlichen Stock-Fotos der Bing-Kampagne und die Art der Kommunikation machen natürlich keinen guten Eindruck bei den meisten Konsumenten, dafür ist die Message doch alltagsrelevant. Auch der Aufruf, seinem Ärger auf der Bing Fanpage Luft zu machen, könnte ganz schön nach hinten losgehen.
Google Shopping findet bereits heute weniger vorteilhafte Ergebnisse als die Preisvergleichsgröße idealo oder der Preisvergleich von heise. Ein flüchtiger Blick zu den Amis offenbart nochmals ein anderes Bild, denn bei uns sollte die sogenannte "Paid Inclusion" bzw. der Einbau von "Product Listing Ads" erst 2013 beginnen. Ein genaues Datum steht nicht fest, aber das Rollout wird unumgänglich auch international stattfinden und die Suchergebnisse beeinflussen. Denn dann müssen Shopbetreiber eine Gebühr an Google zahlen, um überhaupt in den Suchergebnissen aufzutauchen. Das macht die Preissuche potenziell zu einem reinen Werbegeschäft.
Aktuell ist für uns also noch die Produkt- und Preissuche "Google Shopping" ungetrübt von den finanziellen Motivationen im Hause Google. Würde euch ein solcher Umschwung überhaupt tangieren? Welche Preissuchmaschinen benutzt ihr persönlich? Ich für meinen Teil habe Google Shopping nur aus Neugier hin und wieder angeschaut, aber nie wirklich genutzt. Dasselbe gilt bei mir übrigens für Bing.
Kleine Zusatzanekdote: In mindestens einem der vielen Supporter-Büro für Microsoft Office Produkte wird Bing nur genutzt, wenn die Obrigkeit aus Redmond anwesend ist. So zumindest eine anonyme Quelle. 😉
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