Der Eiertanz um die Monetarisierungsmodelle der Musikstreamingdienste geht weiter: Spotify plant Anpassungen am eigenen Modell, nachdem Apple Music nun das Feld aufmischte. Apple bietet bekanntlich kein kostenloses Abo an, stattdessen laufen die drei kostenlosen Testmonate für den Einstieg. Gefolgt von einem reinen Bezahlmodell mit zwei Preisklassen.
Spotify holt die Daumenschrauben raus
Nun sieht sich Spotify motiviert, die eigene Strategie zu verfeinern. Zu Kosten der Nutzer, wie es scheint. Auf Digital Music News ist die Rede von einem langsamen Umstieg auf ein reines Premiummodell nach dem "Gated Access" Konzept, das bestimmte Alben und Songs nur den zahlenden Kunden zur Verfügung stellt. Der Druck kommt wie so oft aus der Richtung der Musiklabels, die Spotify auf heißen Kohlen sitzen lassen, während die Verlängerung der Verträge für die Musiklizenzen aussteht. Am ersten Oktober zeigt sich, wie Sony Music Entertainment, Warner Music Group und Universal Music Group sich entscheiden werden.
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Möglicherweise habt ihr dann nur noch Zugriff auf einen oder zwei Songs eines beliebten Albums, für den Rest ist dann beispielsweise das Abo nötig. Die genauen Details sind noch nicht bekannt, aber an mehreren Stellen im Netz wird intensiv getuschelt. Strategisch soll das Ziel von Spotify werden, mehr von den zahlenden Premium-Abonnenten ins Boot zu holen und größere Umsätze mit den populärsten Interpreten zu erzielen. Also erhöht man den Druck auf die Free-User, die sich nicht nur von Werbung genervt fühlen sollen - zusätzlich sollen sie das Gefühl bekommen, die spannendsten Inhalte zu verpassen. Ob das gut geht?
Umfrage (jetzt abstimmen!):
http://www.wedgies.com/question/55c9d172d1dad833000009c8
Einige Zahlen & Fakten zu Apple Music
Innerhalb des Startmonats konnte Apple Music satte 11 Millionen Testabos verbuchen, die von den Kunden bereits im Vorab an der Verlängerung gehindert werden konnten (hier die Anleitung für die nötigen Schritte). Davon wählten übrigens etwa 2 Millionen Kunden das preiswertere Familienabo für bis zu 6 Personen unter einem Account, über das altbekannte Family Sharing das auch Apps und andere Inhalte kostenlos verteilt.
Alex vom iPhoneBlog analysiert: Es handle sich bei dieser Zahl nur um 2 Prozent der 520 Mio. aktiven iPhone-Devices, bei einer äußerst gutmütigen Rechnung von 50 Prozent bleibender und zahlender Kunden läge man insgesamt auf dem dritten Platz weit hinter Spotify (20 Mio.) und Deezer (6 Mio.). Noch sind nur etwas mehr als die Hälfte der iPhones auf dem nötigen iOS 8.4 Update, da rutschen natürlich noch einige User nach. Es fehlt nach wie vor ein nettes Angebot für das Streaming per Mobilfunk, das den Druck auf das Datenvolumen reduziert. Die Android-User bekommen übrigens auch ihren Zugang zu Apple Music, irgendwann im Herbst landet die App im Google Play Store.
Wird Apple Music langfristig abheben?
Ich denke dass die mageren Adoptionsraten einerseits in mangelndem Informationsfluss und Marketing begründet sind, andererseits wird die Nachfrage bereits sehr gut durch Spotify und Deezer gedeckt. Wahrscheinlich ist eine "Conversion Rate" von 5-10% der Testabo-Kunden, getrieben von dem emotionalen und zeitlichen Investment in ihre Musikbibliotheken, Playlists und Sammlungen. Keineswegs denke ich, dass 50% der Testabo-Kunden bleiben. Das sehe ich eher als applezentrisches Wunschdenken, denn:
Gerade in Zentraleuropa hören viele User noch ihre lokalen MP3-Dateien, FLAC oder iTunes-Musikstücke und verzichten auf finanzielle Verpflichtungen. Man kann sich ja auch das eigene NAS oder den DLNA-Server auf dem Raspberry Pi mit Musik befüllen und auf Abruf herunterladen oder streamen. Kids sehe ich häufig dabei, wie sie YouTube (und YouTube-Downloader) für Musik benutzen.
Und die technisch versierteren, technophilen User sind zu einem nicht zu vernachlässigenden Anteil von der Benutzeroberfläche und Nutzungserfahrung von Apple Music enttäuscht. Auch iTunes auf dem Mac/PC ist nicht so wirklich komfortabel als Client für Apple Music nutzbar, trotz einiger guter Ansätze herrscht da einfach noch Chaos und es mangelt an Politur - insbesondere beim "Speichern" von Tracks und Alben, das durch einen Mischmasch aus Herz-Feature (manueller Algorithmus-Input) und "save to my music" bzw. der Ablage in einer Playlist nicht gerade zu überzeugen weiß. Da ist Spotify als Gesamtpaket im Kontext der obigen Probleme und bereits vorhandener, solider Lösungen einfach aktuell sympathischer.
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