Gestern fand deutschlandweit in mehreren Städten die Demo gegen Datenspionage unter dem Motto "Stop watching us" statt. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, zum einen hat mich interessiert, wie viele und was für Teilnehmer dabei sein würden, zum anderen bin ich ebenfalls der Ansicht, dass in meine Grundrechte eingegriffen wird und bezüglich des Eingriffs - sollte sich die Behauptungen zu XKeyscore und der engen Kooperation zwischen Bundesnachrichtendienst, Verfassungsschutz und der NSA bestätigen - die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt wird.
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Treffpunkt war um 13.00 Uhr der Bahnhofsvorplatz, nach einigen Reden und Musik bewegte sich der Zug durch die Stadt zum Neumarkt, wo noch weitere Bekundungen und Reden geschwungen wurden. Nicht nur "professionelle Speaker" traten dort auf, sondern auch Demoteilnehmer konnten sich spontan am Mikro äußern. Ich fand die letzteren fast überzeugender als die vorgefertigten Reden.
Vielleicht weil sie durch die Spontanität und die angeheizte Stimmung aggressiver, kraftvoller und mehr direkt von Herzen wirkten, O-Ton: "Ihr speichert doch eure Daten selber bei Facebook und Google, fasst euch mal an die eigene Nase und seht zu, dass ihr euch freie Software sucht, eure eigenen Websites macht und wegkommt von den großen Servern."
Aber versteht das nicht falsch: Die Stimmung zwischen den vielleicht 400 Personen war sehr positiv, friedlich und locker. Einige hatten Transparente gebastelt, viele die Snowdens Antlitz zeigten, einige wenige hatten Anonymous-Masken auf, aber die meisten trugen ganz normale Outfits, standen in kleinen Grüppchen oder saßen auf dem Boden rum, hörten zu, applaudierten und pfiffen bei guten Passagen.
Das Publikum war zwar gemischt, von Familien mit kleinen Kindern bis zu seit Längerem die Rente genießenden Herrschaften, eindeutig aber überwogen doch die ca. 20- bis 40-Jährigen im alternativen Look. Geil fand ich die Jungs, die sich als Nerds geoutet haben, indem sie ihre Hüte aus Sonnenschutzgründen mit Alufolie umwickelt haben. Großartig!
Ich in Jeanshotpants mit Wimperntusche und Stiefelchen wurde komisch beäugt und ernsthaft mit belehrendem Blick darauf angesprochen, dass ich mir endlich Gedanken zu meinem Handyverhalten machen soll. Die dachten wohl eher, ich war grad shoppen und hätte mich nur zufällig zur Demo verirrt. Der langhaarige Typ im peinlichen Sprüche-Shirt war alles andere als freundlich, drückte mir einen Flyer mit dem Titel "Videoüberwachung? Sicherheit geht anders" in die Hand, als ich grad die Jungs für das Titelbild fotografierte und wiederholte mehrfach: "Das machst du jetzt auch, wenn du das wegpackst! Das machst du da jetzt gleich auch!!!" Auf meine verstörte Nachfrage fuchtelte er mit den Flyern vor meinem Gesicht rum und rief: "Da jetzt mit deinem iPhone!"
Mein Favorit war aber definitiv die kleine Frau, die spontan auf die Bühne kam und sagte, sie wolle nicht immer reden, ob wir Lust hätten, mit ihr zu singen und zwar Die Gedanken sind frei, sie würde es anstimmen und wir sollen einsteigen. Die Teilnehmer waren begeistert - bis sie die ersten Töne sang und wir dachten, uns patzt gleich das Trommelfell. Aber hey, die Idee war wirklich schön!
Insgesamt hätte ich mir trotzdem doch eine größere Teilnehmerzahl erwartet, schließlich ist es ein Thema, das uns alle brandaktuell betrifft. Wobei die Redner immer wieder betonten, wie überrascht sie über die große Teilnahme waren. Insgesamt gingen nach Einschätzung der Grünen in Deutschland bis zu 10.000 Menschen auf die Straße. Das klingt doch zumindest nach einem Anfang, auch angesichts der hohen Temperaturen in vielen Städten.
Die Betonung liegt auf Anfang, wir müssen demonstrieren, dass wir nicht mit der Ausspähung unserer Daten einverstanden sind, wir müssen - und das kam heute immer wieder durch - Druck auf die Regierung machen, indem wir uns öffentlich zeigen und darüber reden!
Hier noch einige Bilder der Netz4ktivisten, die bei René zu sehen sind.
Habt ihr in eurer Stadt auch teilgenommen oder euch vielleicht bewusst dagegen entschieden? Wie war euer Eindruck?
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