Die Kollegen bei iMore berichten von einem gestrigen Streik in Fonconn's iPhone-Fabrik in Zhengzhou. Angeblich sollen 3.000 bis 4.000 der Produktionsmitarbeiter dort unzufrieden mit den hohen Ansprüchen an die Qualitätsnorm sein, da sie zu wenig spezifisches Training dafür erhalten hätten. Die gelieferte Leistung entspricht nicht den Erwartungen der Auftraggeber bzw. des Managements und die "kleinen Leute" kassieren die Prügel dafür. Ein klassisches Problem der modernen Dienstleistungs- und Produktionsindustrien. Genau aufgrund von solchen Sozialdynamiken und Prozessen habt ihr öfter mal einen Telefonsupporter am Hörer (egal aus welcher Ecke der IT), der mit euren Fragen völlig überfordert ist und stimmungsmäßig auch kein Sonnenschein ist. Defekte Strukturen und unfaire Verhältnisse gibt es leider überall.
Doch die Arbeiter aus Zhengzhou haben es laut der Quelle bei China Labor Watch noch wesentlich schwerer: Apple und das Fabrikmanagement sollen den Druck auf die Mitarbeiter der dortigen Qualitätskontrolle (der Streik wurde auch primär von dieser Abteilung abgehalten) nach den erlebten Macken auf iPhone 5 Geräten noch weiter erhöht haben, die Toleranz liege nun bei 0,02 mm für Dellen im Rahmen. Außerdem seien die Ansprüche an die Abwesenheit von Produktionseffekten weiter angehoben worden. Gepaart mit dem gestiegenen Druck, schlechter Einweisung und einem angeblichen Designdefekt im Herstellungsprozess sei den Arbeitern auch noch eine Urlaubssperre für den Feiertag verhängt worden, was zu einem Streik führte.
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Scuff Gate, wie das Problem mit den zerkratzten bzw. beschädigten Rahmen und Außenhüllen getauft wurde, scheint also tatsächlich ein Produkt von Mismanagement, Designproblemen und Ungerechtigkeit zu sein, wenn man China Labor Watch Glauben schenkt.
Die Quelle erörtert außerdem nochmals den Konflikt, der sich innerhalb der Räumlichkeiten der Fabrik abspielte. Ein Streit zwischen Arbeitern und Inspektoren der Qualitätskontrolle soll Schäden in einem Inspektionsraum, Verletzungen mehrerer Menschen und der Hospitalisierung anderer geführt haben. Ein ähnlicher Zwischenfall ereignete sich wohl mehrfach in anderen Inspektionseinheiten der Fabrik.
China Labor Watch beschreibt sich als unabhängiges Non-Profit mit dem Motiv über die Zustände in chinesischen Produktionsstätten zu berichten und diese zu analysieren. Ebenso übt CLW Druck auf Unternehmen aus, die in diesen Stätten fertigen lassen.
Da wir nicht vor Ort waren, können wir über den tatsächlichen Verlauf der Konflikte nur spekulieren. Erfahrungsgemäß wandert Druck in einer Hierarchie von oben nach unten, und wird dabei multipliziert oder potenziert. Die Nachlässigkeiten eines Upper Managements erzeugen Druck im Lower Management, wo die Informationsdichte schon an der Grenze ist. Dort wo es dann letztlich an die Produktion geht, fehlt den Mitarbeitern nicht nur die passende Information, sondern auch das passende Arbeitsklima um optimal funktionieren zu können.
Ob diese Art von Problematik zu genannten Defekten der Produkte und den heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der Firma führte, lässt sich nicht eindeutig festlegen. Dass jedoch der jüngste Streik gleich mehrere Produktionslinien lahmlegte, halte ich für ein wichtiges Ereignis. Denn nur wenn sich die Arbeiter kollektiv gegen einen möglichen Missstand wehren, wird sich daran etwas ändern. Denn der Großteil des westlichen Markts wird auch bei literweise vergossenem Blut nur einen Bruchteil davon mitbekommen und weiterhin reichlich Produkte kaufen.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet derweil von einer anderen Seite der Medaille: Ein schriftliches Statement von Foxconn, datiert auf Heute, dementiert übrigens den Streik und die Lahmlegung von Produktionsketten. Kleinere Dispute zwischen Mitarbeitern der Produktion und Qualitätssicherung seien Montag und Dienstag geschlichtet und Produktionsmitarbeiter hinzugefügt worden, um den Druck zu verringern. Laut Foxconn seien auch die Mitarbeiter, die an einem Feiertag tätig waren, immer aus eigenem Willen dort. Die Bezahlung sei verdreifacht worden, wie es das Gesetz vorschriebe. Apple hat sich zu dieser Situation noch nicht geäußert, spiele aber in Bezug auf den ausgeübten Druck eine Rolle im Konflikt.
via iMore, Bismarck Tribune, Reuters
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