Gemeinsam mit der Desktop-Version von Ubuntu 13.10 kommt auch endlich eine stabile Build von Ubuntu Phone, der mobilen Variante der Linux-Distribution von Canonical. Was kann Ubuntu Phone, wie sieht es aus, wann können wir es installieren?
Die letzte Frage zuerst: Aktuell sollten nur Entwickler und Bastler ihr Smartphone mit Ubuntu Phone bestücken. Zudem werden nur zwei Geräte offiziell unterstützt, dabei handelt es sich um das Google/LG Nexus 4 und das Galaxy Nexus. Beide Android-Smartphones laufen mit den Originaltreibern auch unter Ubuntu recht vernünftig, aber eben noch nicht ganz produktionsreif. Aktuell funktioniert die Shell, die Kernapplikationen laufen garantiert, ihr kommt per GSM Netz rein und könnt telefonieren und simsen. WLAN funktioniert out of the box und die Kamera lässt sich in Apps nutzen, das Gerät bleibt weiterhin per ADB zugänglich.
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Es empfiehlt sich auf jeden Fall die Anlage eines Backups, wie es in der Anleitung empfohlen wird. Das Gerät soll sich laut Canonical auch eventuell Bricken lassen, wenn etwas schiefgeht. Vorsicht ist geboten. Zur Installation wird ein Rechner mit Ubuntu oder wenigstens eine USB/CD-Liveumgebung benötigt, die Installation an sich ist eher simpel. Alle zu erwartenden Probleme finden sich in den Release Notes.
Ein Desktop-Betriebssystem für das Smartphone: Mehr Macht geht nicht
Warnungen beiseite: Ubuntu Phone sieht wirklich hervorragend aus. Das wohl coolste Feature ist der Unlock mit einer App, ihr könnt direkt ins Geschehen einsteigen. Ansonsten erinnert alles ein bisschen an die Unity-Oberfläche, genauer die Suche im Dash. Alles ist fein säuberlich sortiert und kategorisiert. Die Ambition: Eine wirklich intelligente Suche zu bieten, die im Internet und auf dem Gerät die passenden Informationen findet. Sei es ein Buch, ein Video, ein Musikstück oder eine bestimmte Applikation. Mit der Zeit lernt die Suche immer mehr über den Benutzer und kann relevantere Ergebnisse liefern. Sämtliche Suchkanäle lassen sich zudem regeln, wenn man beispielsweise nie Amazon durchsuchen möchte, muss man das auch nicht tun.
Wie beim Desktop-Ubuntu kann jeder Befehl im sogenannten HUD gefunden werden, der eine Suchfunktion für anwendungsinterne Befehle darstellt. Damit sollen komplexere Anwendungen einfacher zu bedienen sein, da der User nicht unerwünscht in einem Menü nach einer bestimmten Funktion suchen muss.
Durch und durch modern und hübsch anzuschauen
Die Steuerung ist stark gestenbasiert und legt sich nicht auf unnötige Buttons fest. Beispielsweise genügt ein Swipe von der linken Bildschirmkante nach innen, um die Lieblingsapp-Leiste hervorzuholen und eine App zu starten. Wenn vollständiger in der selben Richtung geswiped wird, öffnet sich eine Übersicht mit den aktuell laufenden Tasks in visueller Form, ähnlich Exposé. Ein Swipe von rechts nach links wechselt zur vorher geöffneten Anwendung. Web Apps und native Apps erfahren übrigens dasselbe Niveau an Integration und Positionierung im Betriebssystem, darauf legt Canonical großen Anspruch. Das dürfte sich positiv auf das Ökosystem und die Möglichkeiten auswirken, denn der Google Play Store ist hier nicht integriert, alles läuft über die Ubuntu Software Center Plattform.
Das Visuelle ist schlank und sexy, keine Bedienelemente stellen sich in den Weg des Inhalts - was mir persönlich immens gefällt. Als vorinstallierte App ist eine Bildergalerie dabei, die Hand in Hand mit einer eigenen Kamera-App zusammenarbeitet. Die Benachrichtigungen werden wie bei Android oder iOS gehandhabt, mit dem Fokus auf Produktivität. Jede nötige Interaktion soll auch direkt vom Benachrichtigungsbereich aus getätigt werden können - wie beispielsweise die Antwort auf eine Instant Message. Künftig wird es immer mehr Apps für Ubuntu geben, um die Lücke zu Android und iOS oder gar Windows Phone zu füllen. Die Distribution kann dann sogar so ablaufen, dass Entwickler für Desktops, Notebooks und Smartphones gleichzeitig entwickeln.
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=8TiAo_yvTNE
Wieso Ubuntu? Warum nicht einfach Android?
Wer auf bestimmte Apps angewiesen ist, wird sicher auch die nächsten Jahre noch bei seiner Plattform bleiben. Geeks, Bastlern und IT-Profis wird das offene Betriebssystem aber gefallen, denn hier steckt kein von der NSA kompromittiertes Unternehmen dahinter. Die Cloud-Dienste sind optional und der Quellcode stets einsehbar, die Community groß und die Möglichkeiten schier unbegrenzt. Natürlich sind auch ein Terminal und der Ubuntu-Dateimanager an Bord. Ihr habt die volle Kontrolle über die installierten Pakete und könnt unerwünschte Programme einfach vollständig deinstallieren. Apps laufen wie auf anderen Smartphone-Betriebssystemen in Isolation (wobei die Entwicklerversion das noch nicht vollständig drauf hat!) und sind somit sicherer. Als Display Server bzw. Window Manager kommt übrigens Mir zum Einsatz.
Konvergenz ist das wichtige Stichwort hier. Unsere Smartphones sind mittlerweile mächtig genug, um mit einer externen Stromzufuhr auch wie ein Desktop-Ersatz für einfache Tätigkeiten zu funktionieren. Das ließe sich mit Ubuntu am ehesten realisieren, die produktive Desktop-Software dafür ist bereits da.
Aktuell gibt es aber noch keine schnelle Dual-Boot-Lösung mit Android und keine große Sicherheit für den Alltag. Daher wird die Fraktion der Normalsterblichen abwarten müssen. Die gute Nachricht: Canonical hat wirklich eine Menge Fortschritte seit den letzten Developer Previews von Ubuntu Phone gemacht und wird in naher Zukunft Geräte mit Ubuntu auf den Markt bringen, entweder Q4 2013 oder Anfang 2014 ist es soweit. Bis dahin kommt auch eine finale Konsumentenversion der aktuell unterstützen Geräte auf den Markt.
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