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Weblogit | November 23, 2024

Apple von Snowden & EFF für Privatsphäre-Politik gelobt

Apple von Snowden & EFF für Privatsphäre-Politik gelobt

Apple ist mit Sicherheit nicht perfekt. Es handelt sich um eine sogenannte Corporation, ein Unternehmen mit den Zusatzrechten eines Individuums, ohne die gesellschaftlich-rechtlichen Nachteile und mit anderen Spielregeln. Die Corporation dient einzig und allein der Befriedigung der Bedürfnisse von Anlegern, die fast ausschließlich als finanziell beschrieben werden können. Apple kann nie ein "Freund" des Konsumenten werden, wenn man mal die Naivität beiseite legt. Aber das ist auch nicht der Punkt.

Der Punkt ist das nach außen getragene (momentane) Geschäftsmodell, nicht mit den Nutzungsdaten, Verhaltensmustern und Daten der User den großen Reibach machen zu wollen und die zwangsweise partiell geteilte Privatsphäre nicht für Werbung oder die Vorteile Werbetreibender auszunutzen.

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Tim Cook verkauft Privatsphäre gegen einen Aufpreis. Googles Chefetage schenkt euch ein bisschen mehr Zeug für umme, dafür seid ihr aber auch unumstritten das Produkt im Ökosystem aus Android, Google Chrome, Maps, Docs und Chrome OS. Wo der Kunde nicht zahlen muss, ist er meistens selbst das Produkt.

Snowden: Apple verdient Unterstützung für die Firmenpolitik der Privatsphäre-Schützer

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Edward Snowden äußerte sich gegenüber TechCrunch wie folgt:

Tim Cook, ob man ihm als CEO von Apple nun glauben möchte oder nicht, hat einen kommerziellen Anreiz für die Differenzierung gegenüber den Big Data (Mining) Konkurrenten. Apples Strategie ist nach wie vor das in jeglicher Hinsicht überlegene Produkt zu schaffen, das umfasst nun auch weitere Bedürfnisse der Nutzerschaft wie Privatsphäre und Datensicherheit.

Wenn Apple diesbezüglich politisch die Richtung wechselt, wird es um so schmerzhafter in puncto Gegenreaktion der enttäuschten Kunden. Beispielsweise ist die Nutzung der freien Suchmaschine DuckDuckGo um 600% hochgeschossen (The Guardian), nachdem den Usern in Folge des Bekanntwerdens der diversen NSA- und BND-Spionageprogramme klar wurde, was ihre Spuren im Netz für Implikationen haben können.

Es gilt also wie immer: Wer den Geldbeutel (oder seine ebenso wertvollen persönlichkeitsbezogenen Daten und Metadaten) in der Hand hält, besitzt ein gewisses Stimmrecht. Die Unternehmen mit den "richtigen" Bemühungen gilt es akut zu unterstützen, wenn mal wieder die Wahl für eine Plattform oder dem nächsten Smartphone, Tablet und Notebook ansteht. Natürlich ist das ein Balanceakt und keineswegs moralisch einwandfrei zu lösen, denn überall gibt es mangelhafte Umstände in Bezug auf Fertigung, Rohstoffe, Klimabilanz, Obsoleszenz und andere Faktoren.

Who has your back? 2015 Edition - Apple gelobt

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Die Electronic Frontier Foundation, ein Digitalrechte-Nonprofit für Netzbürger, lobt Apple mit einem Spitzenrating im Zuge der 2015er Edition ihrer "Who has your Back?"-Übersicht:

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Die fünf Sterne gibt es unter anderem für die Anwendung von Best Practices aus der Industrie, wenn es beispielsweise um die Zusammenarbeit mit der Strafverfolgung geht. Hier verlangt Apple einen formellen Durchsuchungsbeschluss mit juristisch hinreichendem Verdacht, bevor irgendwelche Userdaten zur Einsicht verfügbar gemacht werden. Es gibt tatsächlich Unternehmen, die das selbst nach außen hin nicht hinreichend erfüllten: Beispielsweise WhatsApp.

Apple zeigt klare und transparente Zahlen vor, wenn es beispielsweise um die internen Vorratsdatenspeicherungsrichtlinien geht. Diese Informationen sind öffentlich einsehbar, beispielsweise werden Verbindungs-Logdateien bis zu 30 Tage gespeichert. Apple veröffentlicht die Zahlen zu Anfragen der Regierung, die sich auf Accountlöschung und Inhalte beziehen - und wie oft Apple "gehorcht". Apple widerspricht öffentlich und deutlich der Zwangseinbindung von Sicherheitslücken und Hintertüren für Regierungen und Geheimdienste, außerdem werden User informiert, deren Daten von der Regierung abgerufen oder angefragt werden (natürlich mit Ausnahme von für Menschen gefährlichen Situationen).

Die EFF wählt zu milde Worte

Ich muss gestehen ein wenig überrascht zu sein, wie die EFF diese Übersicht verpackt. Lediglich die schlimmsten Verbrecher auf dieser Liste werden geoutet - vielleicht ist aus juristischer Perspektive auch nicht mehr zu reißen. Aber machen wir uns nichts vor: Sämtliche Giganten wurden bekanntlich im Rahmen von PRISM und anderen Projekten unterwandert und gegen die Bevölkerung instrumentalisiert. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Und häufig mit der händereibend auf Profite freuenden Haltung der Geschäftsführung. Insbesondere AT&T hat sich die Spionage am Volk köstlich vergüten lassen, das ist bekannt.

Dass es sich bei Firmenpolitik um überwiegend heiße Luft handelt, wie in der gesellschaftlichen Politik (die ebenso von multinationalen Corporations geprägt wird), muss ich hier sicher niemandem erklären. Es ist eine aus Image- und Profitgründen eingenommene Haltung, hinter der wir in den wenigsten Fällen eine tatsächliche Integrität vermuten können. Auch wird hier sicherlich nicht die metrische Tonne an 0day-Sicherheitslücken, strukturellen Sicherheitsfehlern in der System-Architektur der Dienste und Betriebssysteme oder ein ressourcenstarker Gegner mit den rosa Worten der Privacy-Berichte abgedeckt.

Alles schon Schnee von gestern

Ich will aber dennoch anmerken, dass ich es ziemlich schade finde, wie Privatsphäre-Themen im deutschen Netz mittlerweile überwiegend ignoriert und gar nicht mehr geklickt werden. Eine Story über WhatsApp-Features bringt hingegen die Leitungen der Server zum Glühen.

Die typische Reaktion auf Privacy-Themen im sozialen Netz ist Apathie und ein Schulterzucken, das von einem "ja das haben wir doch schon gewusst, was will man auch dagegen tun?" begleitet wird. Das können wir sicher besser, auch ohne stetige Beschäftigung mit (Netz-)Politik kann man seinen Beitrag leisten. Beispielsweise im eigenen Medienkonsum erfassen, wie sinnvoll die Beschäftigung mit wenigstens den Basics der Kryptografie, Begriffen wie Netzneutralität und den Machtdynamiken hinter unserem meistgenutzten Medium ist. Wenigstens mit dem Grundwissen sollten wir uns als Bürger und Netzbürger doch bewaffnen?

 


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