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Weblogit | January 15, 2025

Mac OS X auf dem PC installieren: Hackintosh mit Unibeast basteln

Der hohe Preis und die geringe Anpassungsfähigkeit und Reparaturfähigkeit von Macs schreckt viele User ab, die ansonsten vom Betriebssystem begeistert wären. Für bestimmte PC-Konfigurationen gibt es jedoch einen Weg, Mac OS X auf dem PC bzw. auf PC-Hardware zu installieren.

Das Konzept ist eigentlich nichts neues, schließlich setzt Apple schon lange auf Intelrechner

Mittlerweile hat sich dafür der Begriff "Hackintosh" (abgeleitet von Apple Macintosh und Hacking) etabliert. Eine eher technische Bezeichnung ist "OSX86", die sich an der x86-Architektur orientiert. Wie man das Vorhaben auch nennen mag, die Wurzeln liegen im damaligen Sprung auf die Intel-Plattform, der von einem einzigen Entwickler realisiert wurde.

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Die Vorteile liegen vor allem in der Erschwinglichkeit der Komponenten bei gleichbleibender Leistung. Zugleich erhält sich der User eine Menge Freiheiten, wenn es um die Hardwarekonfiguration geht. Ein Hackintosh kann nämlich zeitgleich eine tolle Gamingkiste für Windows sein.

Nicht zuletzt steht bei OSX86 auch die Freude am Basteln im Vordergrund - der Glücksmoment, wenn kleine Änderungen am System plötzlich Probleme lösen und den User näher ans Ziel bringen. Während das Ziel ein wohlfunktionierendes System mit möglichst wenig "Krücken" ist, kann auch der Weg dorthin sehr erfreulich sein. Viele Mitglieder der Communities rund um das Hackintosh-Thema herum erlernten auf diesem Wege wertvolle Fähigkeiten im Umgang mit Betriebssytemen. Wer seinen "Hackie" von Grund auf gebastelt hat, kann ihn meist auch reparieren.

Ein Hackintosh ist im Bestfall zu (fast) 100 Prozent kompatibel mit Mac OS X und kaum vom Original zu unterscheiden. Bestimmte Mainboards und Chipsätze sind zu bevorzugen, insbesondere die Marke Gigabyte verfügt aufgrund der (wenig überraschenden) Nähe zur Mac-Hardware über eine hervorragende Kompatibilität. Je kompatibler die Hardware ist, desto weniger Anpassungen und Zusatztreiber werden logischerweise notwendig.

Aktueller Standard-Workflow im Groben:

  • Mac OS X kaufen (ja, kaufen!)
  • USB-Stick mit UniBeast & DSDT vorbereiten (am einfachsten auf einem bestehenden Mac)
  • Den SATA-Controller im BIOS auf AHCI stellen (Mindestanforderung)
  • USB-Stick booten und Zielplatte partitionieren
  • OSX regulär installieren
  • Multibeast zur Treiberinstallation + Chameleon/Chimera herunterladen und ausführen
  • Hackintosh genießen
Die Lernkurve ist hoch, nichts ist idiotensicher

Auch wenn die Installation mittlerweile dank vieler GUI-Tools und Guides immer einfacher wird: Ein Hackintosh ist nichts für faule Leute. Updates des Betriebssystems oder Änderungen an der eigenen Hardware können den Bastler immer wieder vor neue Herausforderungen stellen, ebenso kleinere Fehler in allen möglichen Bereichen. Dabei ist ein Grundverständnis mehrerer Konzepte durchaus von Vorteil: Um die erste Hürde zu nehmen, möchte ich gerne einige Themen anschneiden.

Für ein tatsächliches Eintauchen sind diese Basisinfos noch nicht ausreichend, sollten aber einige Verständnisfragen ersparen. Weitere Infos finden sich in den Community-Ressourcen, die unten verlinkt sind.

Grundbegriffe und Tools:

DSDT: Die Differentiated System Description Table ist die Haupttabelle im ACPI-Teil eures BIOS. Ist doch klar, oder? 😉 In schlichter Sprache lässt sich über diese Tabelle sagen, dass sie im Hackintosh-Kontext für einige wichtige Anpassungen zuständig ist. Pro Motherboard und BIOS-Version gibt es eine "richtige" DSDT.aml-Datei, die für die optimale Ausführung essentiell sein könnte. Darin sind Codepassagen enthalten, die beispielsweise euren Onboard-Sound oder Netzwerkkarte und SpeedStepping (Energiesparmodi/Gangschaltung) des Prozessors korrekt weitergeben.

Andere Fixes bzw. Verbesserungen in der DSDT-Datei lösen verschiedene Bugs, die ansonsten auftreten würden. Ein Hackintosh kann auch ohne passende DSDT eingerichtet werden, greift dann allerdings auf oft problembehaftete Komponenten/Kexts zu. Je besser die DSDT-Datei angepasst wurde, umso besser läuft die Kiste.

Kexts: Kernel-Extensions oder kurz Kexts sind das Pendant zum Windows-Treiber. Angenehmerweise sind diese in eine einzelne Datei verpackt (die eigentlich ein Ordner ist, aber wir wollen mal die Dinge nicht überkomplizieren) und lassen sich in zwei Ordner installieren. Die Pfade hierzu lauten /System/Library/Extensions und /Extra/Extensions. Seit Lion und Mountain Lion empfiehlt es sich, die Kext-Dateien alle in den /System/Library/Extensions Pfad zu packen, damit das System diese ins Kernelcache laden kann. Die meisten Grafiktreiber sind bereits im Betriebssytem integriert, Sound muss jedoch oft nachgerüstet werden. Hier unterscheidet man zwischen angepassten Treibern und sogenannten Enablern/Disablern. Letztere "injizieren" eine Codepassage in bestehende Treiber, ohne die bestehenden Treiber direkt vom User editieren lassen zu müssen.

Gängige Beispiele hierzu finden sich im HDAEnabler, der die Realtek-Audiochipsätze zum Laufen bringt. Einige spezielle Kexts dienen dem Ersatz von ansonsten fehlenden Komponenten und Funktion - ohne diese Kexts wird der Hackintosh garantiert nicht starten. Prinzipiell ist hierbei die FakeSMC.kext zu beachten, denn diese simuliert einen Controller der im PC so nicht vorkommt. Andere essentielle Kexts leiten sich aus eurer Systemkonfiguration ab und sollten nachgeforscht werden. Multibeast enthält übrigens auch den EasyBeast-Modus, welcher die wichtigsten universellen Kexts mitinstalliert und ohne eine DSDT-Datei auskommt. Dieser Modus ist für den Einstieg gedacht und dient meist nur als Basis für weitere Anpassungen und Arbeit am System, da er keineswegs optimale Performance hervorbringt.

Chameleon: Der legendäre Bootloader mit reptiloider Namensherkunft macht den Start eines Installationsmediums erst möglich. In den verschiedenen Ressourcen (siehe unten) finden sich Standalone-Pakete zur einfachen Installation des Bootloaders und manuelle Installationsanleitungen (sollte jeder mal gemacht haben). Multibeast installiert stets eine aktuelle Version mit. Dieser kleine Zusatz wird in eine beliebige Partition installiert und über einen /Extra-Ordner auf derselbigen mit Anweisungen und grundlegenden Treibern versehen.

Chameleon kann nebst dem Boot von OSX auch als Weiche zwischen verschiedenen Betriebssystemen dienen, ist jedoch kein Ersatz für den windowseigenen Bootloader. Wer mehrere Betriebssysteme auf dem selben physischen Datenträger (Festplatte) installieren möchte, kommt um eine wiederholte Installation von Chameleon/Chimera nicht herum. Tony hat die gängigsten Probleme mit Chameleon in seiner Site festgehalten, daher lohnt sich stets der Blick in seine Foren und Guides. Für die Unterstützung aktueller Grafiklösungen gibt es eine abgezweigte Version von Chameleon, die sich Chimera nennt. Mit Chimera lassen sich beispielsweise auch neuere ATI-Grafikkarten ohne zusätzliche Treiber nutzen.

Ressourcenliste:

tonymacx86: Die Heimat zahlreicher eindeutiger Guides und der hervorragenden Präparations- und Installationstools namens Unibeast und Multibeast. Tony hat ein sehr aktives Forum mit hilfsbereiter Community, Englischkenntnisse sollten allerdings mitgebracht werden.

Für die Verwendung der beiden Tools genügt jedoch ein solides Grundverständnis der englischen Sprache und etwas IT-Geschick. Wenn es beim ersten Anlauf nicht direkt klappen sollte: Nicht verzweifeln! Verschiedene Flags beim Boot ausprobieren (oft reicht es "-v npci=0x2000" in Chameleon einzugeben, um die erste Hürde zu nehmen) und die Guides auf Tony's Seite genau befolgen. Manchmal tun es auch etwas weniger Fixes und Treiber, die lassen sich später immer noch Stück für Stück installieren.

InsanelyMac Forum: Die wohl größte Hackintosh Community mit umfassenden Forenposts, spezialisierten Unterbereichen und hohem Entwickleranteil. Im deutschen Unterforum können sich auch Mitglieder austauschen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind. Darüber hinaus gibt es weitere Fremdsprachenforen und meist direkte Updates zu Treibern, Tools und Entwicklungen im osx86-Bereich.

osx86.net: Die Jungs bezeichnen sich als Nr. 1 der spezialisierten Communities, sind jedoch nicht immer Up-to-Date mit dem Downloadbereich. Für einzelne Treiberdownloads und Tools, die sonst schwer im Durcheinander der Forenthreads von InsanelyMac zu finden wären, ist die Seite jedoch top. Sehr lobenswert sind auch die Kompatibilitätsangaben bei den einzelnen Kexts und die große DSDT-Sammlung.

Das Artikelbild ist übrigens ein Dock-Icon von 3nc auf DeviantArt. In den folgenden Artikeln werde ich weitere Aspekte von OSX86 beleuchten und den einen oder anderen Trick erläutern - stay tuned!


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