Spotify steht erneut einer Bedrohung gegenüber, die den Download von Musik ermöglicht: downloadify. Obgleich der ziemlich günstigen Gebühr für das Premium-Abo (wir nutzen es übrigens auch) und der damit verbundenen Möglichkeiten, wollen viele User noch immer an der MP3-Kultur festhalten und die Songs lieber aus der Cloud saugen, als sie zu streamen.
Die Chrome-Erweiterung schnappt sich den unverschlüsselten Stream der via HTML5 in den Browser flutscht und macht ihn als (nicht von Spotify genehmigten) Download zugänglich, das Ganze funktioniert dank der browserbasierten Lösung von Spotify. Natürlich wurde der Hack innerhalb kürzester Zeit aus dem Google Web Store für Chrome verbannt und fristet sein dasein nun im Github Account des Entwicklers.
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Ich halte den Download von MP3s heutzutage für überflüssig - mit Spotify habe ich auf allen Mobilgeräten immer Zugriff via WLAN, unterwegs mit einer Offline-Playlist nach Geschmack und im Büro sowieso ständig am Laufen. Durch die Playlists anderer User habe ich bereits zahlreiche neue Bands kennengelernt, die mir am Ohr kleben geblieben sind. Die Auswahl ist besser als bei nahezu jedem illegalen Wege, die Qualität ist in Ordnung (wenn auch kein FLAC für Audiophile, ist die hohe Bitrate völlig okay) und es zählt vor allem eines: Die Bequemlichkeit.
Wer stundenlang mit dem Suchen von MP3s, Games oder sogar mobilen Apps für ein Paar Euro als illegale Downloads verbringt, sollte sich mal seinen Stundenlohn ausrechnen. Wenn ich lese dass einige iOS-User mit Smartphone im Wert von einigen hundert Euro drei Tage damit verbrachten, sich irgendwo eine funktionierende, gecrackte Version eines Cydia-Tweaks für 5-10$ zu besorgen und zum Laufen zu kriegen, muss ich durchaus herzhaft lachen. Da wäre es doch wirtschaftlicher gewesen, stattdessen das iPhone auf der Straße (am besten direkt mit Case!) zu klauen und die Tweaks von dem gesparten Geld zu bezahlen. Das war jetzt keine Aufforderung, den nächstbesten Businesskasper im Anzug auszurauben. Vor allem keine Abmahnanwälte, Investment-Banker oder Versichungsmakler. 😉
Aber genau das ist das Problem mit downloadify, Caschy hat den Hack getestet und sich damit MP3s heruntergeladen - er funktioniert laut seinem Post einwandfrei. Wenn Spotify daran nicht etwas ändert, werden ihnen zumindest ein paar Monatsabos flöten gehen. Aktuell stehen laut CNET auch neue Verhandlungen für Spotify an, bei denen es um die Erneuerung von Lizenzen für die Mucke der drei größten Labels geht. Ziemlich mieses Timing für so eine offensichtliche DRM-Lücke.
Übrigens mache ich mich jetzt nicht lächerlich und deute mehrfach an, wo es die Erweiterung gibt oder zitiere wie CNET aus dem Beschreibungstext um Euch eine Suchvorlage für Google zu bieten. Die Github-Ecke von raldenhoven findet ihr hier, hättet ihr doch auch so gefunden. Eine Anleitung oder Support gibt es dafür trotzdem nicht.
Viel wichtiger als die Pseudo-Geheimhaltung von Links finde ich die Aufklärung, dass ihr damit dem coolsten Musikdienst mit fairen Bedingungen unnötig Ruf-Schaden zufügt, während dieser sich weiter etabliert, und nur unnötige Anreize für schärfere DRM und gegebenenfalls auch suspendierte User-Accounts gebt. Wer so ein Tool benutzt, muss sich darüber im Klaren sein dass sein Abo vielleicht auch von Spotify aus gesperrt wird, wenn sich der Hack irgendwie in Serverlogs nachweisen lässt. Die nötige Verschlüsselung des Webplayers dürfte aber ziemlich bald folgen, so schnell wie sich die Story gerade verbreitet.
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