Tot - mein Arbeitstier, mein Multimediacenter, meine Daddelmaschine, mein treuer Gefährte - kurz gesagt: mein MacBook Pro.
Freitag, 26.04.2013, 14.00 Uhr: Kaum war der Rucksack in der Ecke verschwunden, sollte es Zuhause wie immer zuerst an die Arbeit gehen, bevor es anschließend zum Fußballtraining ginge; geplant war wie jeden Freitag die App der Woche. Doch diese Routine sollte wohl einfach nicht sein. Als mein Apfel nach dutzenden Malen partout nicht angehen wollte, wurde ich langsam aber sicher etwas stutzig. Vielleicht gedrückt halten? Oder mal mit etwas mehr Schmackes und einen Ticken fester drücken? Handelte es sich gar um ein mechanisches Problem am Taster? Normalerweise trat dieses Problem nie auf, mein Laptop war eigentlich immer sofort startbereit - aber wie gesagt eigentlich.
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Mein liebster Arbeitsstuhl - Ohne den Swopper Air hätte ich sicherlich mehr Rückenschmerzen. Er fördert trotz Sitzposition eine bewegliche Wirbelsäule und hält mich beim Arbeiten aktiv. Das ist ein riesiger Vorteil zum stink normalen Bürostuhl.
Nach Minuten der Verzweiflung und gescheitertem SMC Reset kam ich dann zu dem Entschluss, die Kiste mal aufzuschrauben, um zu gucken, ob im Inneren alles seinen Gang geht. Liegt es vielleicht an einem der RAM Sticks? Haut irgendwas mit dem Akku nicht hin? Fehlanzeige. Diese machten einen soliden Eindruck, die Akku-LED auf der Seite tat auch wie gewohnt ihren Job. Google spuckte als häufigste Antwort auf "MacBook geht nicht mehr an" oder "MacBook startet nicht mehr" einen womöglichen Logicboard-Defekt aus. Na super, gibt's was Schlimmeres?
Es ist nicht der Arm meines liebsten Stücks, es ist auch nicht ein gebrochener Zeh, nein, es ist das Herzstück - Jackpot, Volltreffer, alle Neune! Als "Lösungsvorschlag" häufte sich nur das Backen im Backofen - aber naja, auch nicht so das Wahre, wenn ihr mich fragt. Als alle Hoffnungen begraben schienen, da in sämtlichen Foren berichtet wurde, es gebe keine Chancen mehr, kratzte ich die letzte Motivation zusammen und wagte Tage später eine letzte Recherche und siehe da: es tat sich ein kleiner Tropfen Hoffnung auf.
Mittwoch, 01.05.2013, 22.00 Uhr: "Wir reparieren Dein defektes Logic Board" - ein Satz, der sich anfühlte wie Streicheleinheiten fürs Herz. Für 169€ (der Preis war fast nebensächlich geworden) bieten die Tüftler vom Justcom-Team aus Hamburg ihre Dienste an. Ein Versuch konnte nicht schaden, auch wenn sie die Logicboards nur auf "Komponentenebene" reparieren. Ob ich mein Schätzelein bald endlich wieder in Betrieb nehmen kann? Ob der Spuk bald endlich vorbei ist? Hoffentlich. Damit die Leser von Weblogit trotz der Umstände nicht zu kurz kommen, musste die Arbeit natürlich weitergehen. Allerdings nicht mehr gewohnt am flotten Mac, sondern an meiner alten Windows-Krücke.
Eines vorweg: Ich bin keineswegs ein Feind von Microsoft's Betriebssystem und möchte auch niemanden angreifen, aber wer das letzte verbliebene Gerät in meinem Haushalt kennt, wird sofort Mitleid für mich entwickeln. Statt mit satten 15,4 Zoll musste ich mich fortan mit mageren 10 Zoll am Sony-Netbook zufrieden geben. Da mir selbst als 16-jähriger Asiate die Standard-Tastatur zu mickrig war, musste schließlich eine externe Lösung herhalten. Auch mit dem Trackpad war kein anständiges Arbeiten möglich, weshalb ich dann zu einer Maus griff. Ruckler waren vorprogrammiert, die Freude am Bloggen enorm gedrosselt - aber was muss, das muss. Es ging halt nicht anders. Umso mehr hoffte ich auf die Rettung meines angebissenen Apfels.
[justified_image_grid columns="1" row_height="225" ids="71812"]06.05.2013-12.05.2013: Nachdem mein Sorgenkind dann nach 3 Tagen endlich eingetroffen ist, hieß es erst einmal abwarten. Im Stundentakt checkte ich den Status meines Auftrags; sei es auf dem Weg zur Schule, in der Schule, auf dem Weg nach Hause oder abends nochmal im Bett. Die Tage vergingen wie im Schneckentempo, vom Shop hörte ich vorerst auch nichts mehr. Normalerweise planen die Techniker bei "komplexeren Schäden und Analysen eine Bearbeitungszeit von 3-7 Werktagen, abhängig vom Schweregrad".
Dass es nicht mehr lange dauern könnte, bis ich eine Antwort hätte, stand fest. Bedeutete aber gleichzeitig auch, dass mein Defekt anscheinend sehr schwerwiegend sein muss. War's das also schon mit der Reanimation meines Arbeitstiers? Kann ich schon damit beginnen, nach einem Nachfolger Ausschau zu halten? Voller Neugier und Ungeduld, Spannung und Ungewissheit blieb mir nichts anderes übrig als zu warten.
Montag, 13.05.2013, 11.13 Uhr: Ich sitze im Englischunterricht - mit den Gedanken ausnahmsweise mal woanders - als mein iPhone plötzlich eine Mail pusht. Ohne zu gucken, kam für mich nur ein einziger Absender in Frage: Justcom. Wie man im Englischen die verschiedenen Zeitformen bildet, stellt sowieso kein größeres Problem für mich dar.
Voller Aufregung richtete sich von daher meine volle Konzentration auf die Nachricht, welche mich sehr bald wieder auf den Boden der Enttäuschung zurückholen sollte:
"Leider hatten wir bisher noch keine Möglichkeit, eine Reparatur bei dem eingesendeten MacBook anzubieten. Alle Reparaturversuche schlugen fehl. Wir gehen bei dem Gerät von einem Logic Board Fehler aus, den wir nicht beheben können. Mehr können wir leider nicht anbieten. Aus diesem Grund können wir das Gerät nur unrepariert zurücksenden. Das tut uns leid. Falls kein Interesse mehr an der Verwertung oder dem Rückversand des Gerätes besteht, kannst du alternativ die Analysegebühren von uns erstattet kriegen, sodass wir im Gegenzug das Gerät verwerten oder kostenfrei entsorgen."
Bedeutete das also nun das Ende vom Lied? Adios, langer und treuer Gefährte? Der vorläufige Abschied vom geliebten Mac OS X? Anscheinend schon. Noch am selben Tag rief ich bei Justcom an, um meinen für tot erklärten Aluminium-Boliden nach Hause zu bestellen und "Abschied" zu nehmen. Für die Untersuchung meines Gerätes wurden letztendlich 35 Euro verlangt und es sollte dann nach 2-3 Werktagen bei mir eintreffen.
Donnerstag, 16.05.2013: In Tagen der Enttäuschung und Ratlosigkeit verbrachte ich Stunden damit, einen Plan zu schmieden, wieder an ein Apple-Modell heranzukommen, doch so richtig fand ich keinen Weg. Aber Moment mal, was war noch mal genau defekt? Das Logic Board? Kann man das nicht auch ersetzen und wenn ja, wo treibt man das Ding auf? Als ich dazu den allwissenden Guru Tom (danke nochmal an dieser Stelle!) vom WBI-Team um Rat fragte, antwortete er prompt mit einem Link; das Ersatzteil meiner Träume auf eBay für 350 Euro. Ohne lange zu zögern, orderte ich ein neues Herz für mein MacBook Pro. Glücklich, aber dennoch etwas misstrauisch, konnte ich die kommenden Tage kaum noch abwarten.
Freitag, 24.05.2013: Nach einer unkomplizierten Kaufabwicklung traf mein heiß ersehntes Logic Board schnell, bombensicher und vorbildlich gepolstert nur wenige Tage nach der Bestellung ein. Dickes Kompliment an MacPlus24.de, sehr empfehlenswerter Shop! Auf meinen zu behandelnden Patienten wartete ich allerdings schon ganze 8(!) Werktage vergebens. Stutzig ergriff ich schon am Vortag Initiative und schickte eine Mail mit der Frage, wo denn mein Gerät sei. Mit einer Antwort im Mail-Postfach, von der ich jedoch nichts wusste, rief ich bei der Hotline an. Nach 3 Minuten Gedudel wurde ich nett von einem Mitarbeiter empfangen. Warum mein Gerät noch immer nicht bei mir Zuhause sei, könne er nicht beantworten, da "die von der Versand-Abteilung gerade in der Mittagspause" seien. Als mein iPhone nach 45 Minuten nicht wie versprochen klingelte, wurde ich ungeduldig und startete einen erneuten Offensivangriff - doch dieses Mal ohne jeglichen Erfolg. Es scheint so, als würde die Hotline freitags einfach mal eine Stunde vorher ins Wochenende starten. Bei all meiner Enttäuschung bemerkte ich schließlich zum Glück die Mail mit der Versandbestätigung meines Computers.
[justified_image_grid columns="4" row_height="150" ids="71461,71460,71462,71857"]Freitag, 31.05.2013: Nachdem es die Hamburger Jungs nach all dem Schlamassel dann endlich geschafft hatten, mein pflegebedürftiges Sorgenkind sicher und unversehrt wieder zurückzuschicken, konnte die Mission "Wiederbelebung" schließlich beginnen. Zwar häuften sich bei den Mitarbeitern von Justcom eine Menge an Schussligkeiten, bei der Retour leistete man allerdings einen exzellenten Job. Als der Postbote morgens klingelte und mit einem üppigen Karton winkte, staunte meine Mutter nicht schlecht. Auch der Inhalt, sprich die Polsterung, wusste (ausnahmsweise) positiv zu überraschen. Mit zahlreichen Luftkissen und Schaumpolstern wurde garantiert, dass meinem MacBook auf dem Weg nach Hause selbst der schlechtgelaunteste DHL-Paket-Weitwerfer keinen Strich durch die Rechnung machen konnte.
[justified_image_grid columns="2" row_height="250" row_width="300" ids="71841,71842"]Mission Wiederbelebung: der Logicboard-Austausch
Das wochenlange Warten hatte endlich ein Ende! Die Tage der Ungewissheit, die Stunden der Frustration. Ob das wirklich was wird? Ob der eBayer mich nur über den Tisch gezogen hat? Ist das alles hier den ganzen Stress überhaupt wert? Ich war irgendwie aufgeregt. Es fühlte sich an, wie das Auspacken der Geschenke an Weihnachten; noch lag es da, ungeöffnet und mit Schleifchen drum.
Man weiß nie so wirklich, ob man jeden Augenblick vor Freude in die Lüfte springt oder gesenkten Hauptes versucht, die Enttäuschung zu verdrängen. Da ich persönlich hardwaretechnisch eher eine Niete bzw. "grün hinter den Ohren" bin, griff mir ein Freund unter die Arme. Bewaffnet mit 2 Schraubenziehern (Schlitz und Kreuz), einem iPad, einer Anleitung auf ifixit.com und zahlreichen beschrifteten Schalen, um so den Überblick im Schrauben-Dschungel nicht zu verlieren, sollte es dann auf in die Schlacht gehen. War mein Patient dann erst einmal geöffnet, verlief der restliche Part ziemlich reibungslos. Zuerst mussten die Lüfter entfernt werden. Anschließend waren sämtliche Kabel und Steckverbindungen an der Reihe. Mit viel Fingerspitzengefühl und reichlichem Millimeter-Gefummel näherte sich mein Aluminium-Bolide mehr und mehr dem wichtigsten Part. Mit leicht zittrigen Händen tauschte ich das Logic Board. Es war geschafft, der heikelste Teil war überstanden! Um die ganze Sachen abzurunden, musste ich meinen Weggefährten nur noch wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammenschrauben - und voilà !
Der erste Start fühlte sich an wie eine Wiedergeburt, das Blinken der LED wie ein kleines Zwinkern, das sagt; "Hey, ich bin zurück, hast Du mich vermisst?" Euphorisch und vor Glücksschreien fast heiser, nahm meine Geschichte dann doch noch einen positiven Lauf.
Hier noch ein paar Schnappschüsse von der Reparatur:
[justified_image_grid columns="10" row_height="200" ids="71869,71866,71865,71870,71871,71872,71867,71868,71873,71874"]Noch kein Fan? Folge WEBLOGIT auf Facebook oder Twitter, um nichts zu verpassen! ↵