Die jüngeren Apple-Jünger kennen den 1984-Werbeclip von Apple vielleicht nicht. Vielleicht wissen sie auch nicht, was in Orwells populärer Dystopie überhaupt geschah, nur so Pi mal Daumen. Aber selbst wenn man sich mit düsteren Zukunftsvisionen so gar nicht befasst, müssen hierbei doch sämtliche Alarmglocken angehen, oder?
Flashback: Apple patentierte 2012 die passende Technologie, um Polizeikräften die Deaktivierung von bestimmten iPhone-Funktionen aus der Ferne zu ermöglichen - zu jeder Zeit. Der primäre Sinn hinter dieser Funktion liegt im Schutz der ungestörten Konsumerlebnisse von Kinobesuchern (und sicherlich auch als Schutz vor sogenannten Camrips im Kino, immerhin wird die Kamera neuerer iPhones jedes Jahr geeigneter). Außerdem soll mit der Technologie beispielsweise auch ein Konzertbesuch oder ein größeres Theater zur No-Photo-No-Video-No-Internet-Zone werden.
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Gleichzeitig wurde aber auch von Apple angegeben, dass mit dieser Technologie ein sogenannter Blackout-Zustand für verdeckte Polizeiermittlungen oder andere Regierungsoperationen geschaffen werden kann. Na das kommt doch gerade zur rechten Zeit. Wie in typischer Cyberpunk-Überwachungsstaat-Fiktion könnte die Polizei also sämtliche Kommunikationswege (und Mittel zur Erzeugung von Beweismaterial zu Lasten ihrer Ermittlungen) vorab deaktivieren, bevor sie irgendwo einsteigt und die bösen Terroristen, Drogenkartelle oder gar die einen oder anderen staatskritischen Gruppierungen aushebt.
Technisch wäre die von Apple vorgeschlagene Lösung wie folgt aufgebaut: Es ginge um ein enkodiertes Signal für so etwas wie Gruppenrichtlinien, die sich via GPS aktivieren lassen und einen geografischen Zaun um ein Areal mithilfe von mobilen Basisstationen spannen könnten.
Das tangiert übrigens die Wünsche von US-Strafverfolgern, die zum Zwecke der Diebstahlprävention und Strafverfolgung von iPhone-Dieben (Apple-Pickern) gerne Geräte aus der Ferne untauglich machen würden. Die erneute Aktivierung gestohlener iDevices könnte sich damit schwieriger gestalten, was ja prinzipiell keine schlechte Idee ist. Steve Jobs bestätigte 2008, dass es auf der App-Ebene auch einen bereits vorhandenen Killswitch gebe, der eine schädliche Anwendung im iTunes App Store jederzeit ausknipsen könnte.
Angesichts der aktuellen Skandale um die Überwachung domestischer und internationaler Bürger war abzusehen, dass wir so schnell nicht noch einmal von diesem neuen Feature hören würden. In der aktuellen Beta von iOS 7 finden sich auch keine offensichtlichen Anzeichen für die Integration einer solchen Funktion, wobei diese sicherlich auch nicht offen erkennbar wäre. Wir brauchen also keinen einfach zu erreichenden Schalter in den Einstellungen unserer iDevices zu erwarten, der uns vor solchen Übergriffen schützt.
Eine so erhebliche Einmischung in die Handhabung eigener Geräte empfinde ich als inakzeptabel und wundere mich ein wenig, dass Apple bereits so weit in die Sphären der Kontrolle fortgeschritten ist. Die User vor der eigenen Unwissenheit zu schützen und ein System á la iOS zu verriegeln ist die eine Sache, diverse Restriktionen aus ökonomischen Gründen heraus (Lock-In mit iTunes, iCloud und anderer proprietärer Technologie zu erzeugen) einzubringen eine andere. Aber dem Staat die Fernbedienung zu den Geräten von Bürgern in die Hand zu spielen, wenn es noch nicht mal um den Boogieman Nr. 1 (Terror!) geht? Hoffen wir mal, dass dieses Patent auf dem unendlich hohen Stapel der ungenutzten Patente von Apple liegen bleibt.
Das Potenzial für Missbrauch ist bei dieser Form von Kontrolle gigantisch, gerade wo klar ist, dass wir unseren Obrigkeiten besser nicht die Zügel für Web, Big Data und Pressefreiheit in die Hand drücken sollten.
Habt ihr im letzten Jahr von diesem Patent gehört? Was haltet ihr von einer solchen Killswitch-Funktionalität? Sind Smartphones in Unterhaltungs-Bereichen wirklich so eine Plage, dass sie von Veranstaltern, Staat und Polizei ferngesteuert werden sollten?
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