NailDisplay - der Nagelbildschirm. Insgesamt 6 findige Forscher der NTU (National Taiwan University) haben eine großartige Erfindung konzipiert, oder einen Aprilscherz, je nachdem wie man es interpretiert. Basierend auf einem gängigen Problem mit zu kleinen Touchscreen-Tastaturen, zu großen Fingern und dem mangelnden haptischen Feedback beim Tippen, suchten die Studenten eine passende Lösung mit Verwendung der flexiblen OLED-Technologie.
Diese erlaubt den Forschern den Einsatz eines flexiblen Touchscreens auf dem Fingernagel, um darunterliegende User Interface Elemente deutlicher sehen und somit auch bedienen zu können. Der Fingernagel wird somit zum "durchsichtigen" Screen und zeigt das potenziell getroffene Interface-Element.
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Drei Konzepte werden erforscht
Die Forschung richtet sich nach drei Zielen: Erstens soll die Fläche unter dem genutzten Finger sichtbar gemacht werden (das Paper bezieht sich dabei amüsanterweise auf die "Nagelmode", zweitens sollen Alltagsobjekte und vielleicht sogar Körperteile eine Verknüpfung zum virtuellen Raum bekommen und drittens wird die Freiform-Interaktion im Raum mit dem Finger ("Free Finger Interaction") getestet.
Ingesamt muss man sich doch wirklich ein wenig an den Kopf fassen. Die grundlegende Motivation, die aktuellen Limitationen von Touchscreens etwas barrierefreier zu machen und zu reduzieren ist ein nobles Anliegen. Aber der Weg mit leuchtenden Fingernagel-Displays ist sicherlich nicht etwas, was sich als präferable Lösung in den nächsten Jahren präsentieren wird.
Da halte ich ein Display mit haptischem Feedback noch für wesentlich wahrscheinlicher, als die ganze Zeit mit einem OLED auf dem Finger herumzurennen. Wachstumsbedingt lässt sich soetwas auch schlecht am Fingernagel befestigen. Witzigerweise benutzen die Forscher übrigens das ATMEGA32U4 Devboard, ein Mikrocontroller der auch für den Jailbreak der Ps3 in frühen Tagen genutzt wurde.
Virtuelle Buttons auf dem Körper
Spannender ist da die zweite Sektion des Papers, in der es um virtuelle Buttons auf einem Unterarm geht. Über einen Ultraschallsensor (der ähnlich angebracht wird wie eine Armbanduhr) wird ein länglicher Bereich auf dem Arm zum Button-Dock, das beispielsweise den Wetterbericht abrufen kann. In dieser Version dient das NailDisplay als Abstandsanzeiger für den Ultraschallsensor und zeigt das entsprechende Icon als visuelles Feedback an. Aber ganz ehrlich: Diese Idee wäre ohne das Nageldisplay wesentlich spannender und schlussendlich trotzdem etwas für Freaks und Bastler, die beispielsweise gerne ihre Tattoos zum "Touchscreen" machen würden.
Wir steuern ohne Zweifel auf eine spannende nahe Zukunft zu, die bereits heute von Geräten wie Google Glass, diversen mimetischen Interfaces und auch bizarren OLED-Gadgets wie dem NailDisplay zeugt.
Die große Frage wird wohl sein, welche Kombination von Eingabemethoden für welche Aufgaben am besten geeignet sein wird.
Die Zukunft von Interfaces/HID's
Am Ende der Evolution von Mensch-Maschine-Schnittstellen steht vermutliche eine Art neurales Interface, das lediglich von unseren Gedanken praktisch latenzlos und präzise gesteuert wird. Für Exoskelette und anderweitige Schutz- und Kraftanzüge bietet sich diese Methode natürlich auch an, um beispielsweise Bergungsarbeiten zu erleichtern.
Erste Gehversuche und Prototypen, sogar Game-Controller hierzu gibt es bekanntlich bereits auf dem Peripheriemarkt, allerdings sind die damit getätigten Eingaben meist von rudimentärer Natur und bei weitem noch nicht Alltagstauglich. Hinzu kommt ein albernes Gestell auf dem Kopf. Vielleicht ist Spracheingabe doch irgendwann der beste Ersatz für Interaktion mit unseren Smart-Devices?
Von der anderen Seite kommen Apps und Software im Allgemeinen auf den User entgegen und können immer mehr Entscheidungen vorhersagen, oder Informationen derart kontextsensitiv einbinden, dass immer weniger Auswahloptionen nötig werden. Damit meine ich genauer: Ein clever designtes Tool kann möglicherweise einige der Nachteile eines Interfaces bzw. einer Schnittstelle mit dem Menschen ausgleichen.
via ExtremeTech paper NTU.edu
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