Situation eins: Ihr seid mitten im herrlichsten WhatsApp-Chat mit eurer Liebsten und plötzlich antwortet sie nicht mehr. Ihr wundert euch zwar, aber widmet euch wieder eurer Arbeit. Drei Stunden später kommt eine Antwort und der Chat wird fortgesetzt.
Situation zwei: Ihr seid mitten im WhatsApp Chat mit eurer Liebsten und ihr antwortet nicht mehr, weil ihr grade arbeiten seid. Zwei Stunden später empfangt ihr die erste Nachricht mit zickigem Unterton, was das bitte solle. Schließlich habe WhatsApp angezeigt, dass die Nachricht angekommen sei (die zwei Häkchen!) und außerdem wart ihr um 16:37 und um 17:19 für jeweils sechs Minuten online. In der zweiten Nachricht werdet ihr als gemeines Arschloch beschimpft, das ihr nicht genug Aufmerksamkeit entgegenbringt und sie gar nicht liebt.
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Und ihr fragt euch: What the fuck?
Wieso pöbelt sie euch an für ein Verhalten, dass sie sich wie selbstverständlich rausnimmt? Ist es etwa so, dass Frauen eine ausgeprägte Erwartungshaltung beim Chat haben, selber aber schön nach anderen Regeln spielen? Die Antwort ist: JA.
Der Grund: Frauen überlegen Strategien bei jedem Zug, als würde es um die Taktik zum Sieg der Befreiungskriege gehen. Oder in Geek-Words: Sie sind wie eine hochkomplexe Drohne, die mit über einem Dutzend Sensoren ausgestattet ist, vielleicht sowas wie die Predator. Männer: eher wie Toaster. Für die Kommunikation per WhatsApp bedeutet das:
Männer: Wollen etwas mitteilen. Teilen es mit. Pling, Toast ist fertig.
Frauen: Wollen etwas mitteilen, öffnen WhatsApp Chat, schreiben Text, formulieren drei Mal um, rufen Freundin an, um Nachricht zu besprechen, schreiben Nachricht unter Anleitung der Freundin neu, schicken sie zwei anderen Freundinnen zum Drüberlesen, speichern Nachricht, beschließen sie doch erst in drei Stunden zu senden, weil es vielleicht doch cooler ist noch etwas zu warten, damit er denkt man sei busy. Die Drohne kreist über dem Ziel, wertet Telemetriedaten aus, ist per Wireless in ständigem Kontakt mit der Basis.
Ihr denkt, ich übertreibe? Leider nein.
Die unbegreifliche Welt des weiblichen Internets
Es gibt eine Seite im Internet für Mädels mit einem eigenen Thread zum Thema "Wir melden uns NICHT". Die Ende November 2012 gestartete Sammelstelle für Östrogenhysterie umfasst mittlerweile 534 Seiten und über 10700 Einträge. 534 Seiten Analyse von WhatsApp Nachrichten von euch Männern. 10700 Kommentare und Tipps zu Formulierung und richtigem Zeitpunkt der Antwort. Da werden Mantras rezitiert, Scientology würde vor Neid erblassen.
Massenkonspiration in Zeiten des Feminismus, geballte Frauenpower zu dem Thema (ich zitiere):
Seit 2 std schreib ich nicht mehr zurück hoffentlich halte ich länger aus als ein tagÂ
Ausgeburten des gedanklichen Wusts zeigt auch dieser Eintrag:
Ich glaube, ich werd dem Kerl heute Nacht so um 3 oder später schreiben...einfach nur "Warum?" Hahaha, er wird ja eh besoffen sein und ihm wird's relativ egal sein. Dann denkt er ich bin auch voll, dabei geht ich heute gar nicht raus...
Wenn Frau dann "schwach" wird und antwortet, erbringt sie einen derart komplexen Gedankengang (was auch mal einige Stunden dauern kann), der Sheldon Cooper Schweißtropfen auf die Stirn treiben würde: Sie überlegt bei jedem Wort, was er denken könnte, wenn sie schreibt, dass sie denkt, dass er gedacht hat... Ohne zu merken, dass er vielleicht gar nicht denkt.
Mann öffnet WhatsApp und sieht: informatorische Kurznachricht. Punkt. Nicht, dass Männer nicht auch gerne mehrschichtig analytisch verworren überlegen würden, nur begreift Mann, was er da gerade für einen Schwachsinn macht; dann wird das "Programm" unterbrochen und sinnvoll ausgetauscht.
Geheime verschlüsselte Status-Botschaften
Gleiches gilt übrigens auch für den eigenen Status bei WhatsApp. Dieser wird zum Übersenden subtiler Botschaften genutzt, in der Hoffnung, der Mann würde ihn
1. lesen
2. tatsächlich auf sich beziehen und
3. daraufhin alles stehen lassen, einen weißen Gaul mieten und im Lendenschurz vor ihrem Balkon Liebeslieder trällern.
Eine Userin schrieb:
Haha, ich poste immer schon so statusse (statusse? ) so gefühlvolle,, in der Hoffnung das er sie irgendwann mal sieht  momentan: "erwarte nie zu viel von anderen, letztendlich wird man eh enttäuscht " oder "die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt."
Ich musste unweigerlich an die Chiffriermaschine Enigma aus dem zweiten Weltkrieg denken, die vom deutschen Militär zur Codifizierung des Nachrichtenverkehrs verwendet wurde. Erforderlich für die Dechiffrierung ist, dass sowohl das Sende-, als auch das Empfangsgerät die gleichen Einstellungen hinsichtlich Einsatzes-/Anfangsposition der (ursprünglich) drei Walzen sowie der Ringposition benötigten, wie auch die Betätigung der Steckposition auf dem Steckbrett bekannt sein muss; also, Anfangs- und Endgerät gleich gepolt.
Dann kann das bei Mann und Frau ja nicht funktionieren. Jedenfalls bot die Enigma mithilfe ihrer später sogar vier Walzen und zehn Steckverbindungen bis zu 2·1023 verschiedene Verschlüsselungsmöglichkeiten. Ungefähr 206 Trilliarden 651 Trillionen 321 Billiarden 783 Billionen 174 Milliarden 268 Millionen Interpretationsmöglichkeiten stehen auch im weiblichen Hirn zum sofortigen Abruf zur Verfügung- und zwar pro Buchstabe.
Weiblicher Worterkennungs-Algorithmus
Und ja, pro B U C H S T A B E! Frau glaubt, es sei ein Unterschied, ob er "Hi", "Hey" oder "Hallo" schreibt:
"Hi" = offen, zugewandt, noch etwas Distanz, Interesse möglich.
"Hallo"Â = eher Desinteresse, insbesondere, wenn dahinter voller Vorname der Frau.
"Hey"Â = gesteigertes Interesse. Target mode engaged.
Die weiblichen Wortinterpretations-Code-Möglichkeiten würden jedes Enigma in den Suizid treiben.
Paradoxon Frau
Entgegen ihres eigenen ständigen Taktierens erwartet Frau gleichzeitig vom Mann, dass er bitte direkt antwortet, sobald er online geht und dabei immer auf rücksichtsvolle Art äußert, was er denkt (Frau will ja wissen, woran sie ist!), fühlt und am besten noch, dass er sie vermisst.
Und jetzt das Paradoxe: Was meint ihr, wenn ihr euch den Weibchen-Wünschen entsprechend verhaltet, wie schnell wäre Frau wohl genervt? Der "Weichei"-Stempel wird so schnell geschwungen, so schnell könnt ihr nicht mal "Emanzen-Schlampe" sagen. Dazu gibt es übrigens mindestens ebenso viele Threads: "Hilfe, mein Freund ist total anhänglich und lässt mir überhaupt keinen Freiraum". Ihr armen Kerle, dass ihr genau den Schnittpunkt finden sollt zwischen Stalker und Macho.
Was ihr jetzt machen sollt? Genau so weiter wie bisher. Ich erklär euch jetzt, warum:
Chatten ist quasi wie Vögeln
Sex, kennt ihr, vermute ich mal. Bei diesem ganzen Ringelpietz der Chatkommunikation ist es ein bisschen wie beim Sex, da wollt ihr schließlich auch möglichst lange Spaß haben und am besten zusammen den Gipfel stürmen.
Und euer Nichtmelden, Nichtantworten ist der ultimative Teaser für die Frau, es reizt sie, treibt sie zunehmend in den Wahnsinn. Wie dicht sie sich am Wahnsinn befindet, ist glaube ich deutlich geworden. Ihr imitiert das Herauszögern des gemeinsamen Höhepunktes und zwingt Frau mitzumachen. Und wenn sie gezwungen wird, länger durchzuhalten, hat sie schließlich mehr davon.
Tut ihr dies nämlich nicht und nur das, was eventuell von euch erwartet wird, habt ihr ein mauliges, unbefriedigtes Weibchen, das genervt ist, weil wieder alles zu schnell vorbei war und ihr ein Weichei seid und außerdem viel zu lieb. Alles verstanden? Soll heißen: Zögert es raus, aber macht uns am Ende glücklich!
Wenn ihr also das nächste im WhatsApp-Chat seid und sie schreibt auf eine banale Frage nicht zurück, wundert euch nicht, denkt an diesen Artikel und grinst euch einen, das ihr ganz genau wisst, dass Sie gerade, Blut und Wasser schwitzend, wie ne brütende Henne auf ihrem Handy sitzt, um euch nicht zu antworten.
Image credit: denyskuvaiev / 123RF Stock Foto
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