Neben dem sehr interessanten Nexus 4 und dem bereits länger bekannten Nexus 7 hat Google (in diesem Falle mit Samsung) einen Tablet-Traum mit dem Google / Samsung Nexus 10 verwirklicht. Zumindest war dies die Mission, schließlich herrscht ein großer Bedarf an für Tablets optimierte Apps im Android Ökosystem. Die Nexus Devices werden immer als "wertvoller" gehandhabt, da sich Google verstärkt für diese einsetzt. Gleichzeitig sind sie auch so etwas wie Missionare der Android Plattform.
Leider herrschen immer noch viele unangenehme kleine Nervigkeiten, auch auf Android 4.2: Pinch to Zoom in den meisten Apps, inklusive dem Chrome Browser, ist trotz Project Butter noch nicht so hundertprozentig "butterig". Auch die Optimierung von Spielen lässt oft zu wünschen übrig, wer neben einem Nexus Device auch ein iOS-Gerät besitzt, vermisst mitunter die universelle Kompatibilität zu Spielen. Nicht alle Spiele sind dahingehend konfiguriert, dass sie auch nur annähernd die Fähigkeiten des (zugegeben noch recht neuen) Tablets nutzen. Wer sich die Entwicklungen auf dem (bereits länger veröffentlichten) Nexus 7 anschaut, wird dort ebenso einige "Querschläger" finden, die entweder periodische Mikroruckler oder Input Lag aufweisen. Oder andere grafische Auffälligkeiten entdecken, die einfach nicht zu der Power der Geräte passen. Beispielsweise sind Buttons und Texturen oftmals schlecht skaliert worden, viel zu klein, schwammig oder verzerrt. Natürlich spielen die Entwicklungsstudios hier auch eine Rolle, die oftmals schlicht mit der Fragmentierung überfordert sind.
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Eckdaten zum Nexus 10
[checklist]- SoC: Exynos 5 Dual
- CPU: Dual-Core ARM Cortex A15 @ 1,7 GHz
- GPU: Quad-Core Mali-T604
- RAM: 2 GB
- True RGB Real Stripe Display mit 2560x1600px Auflösung (300 ppi)
- 5 MP Kamera (Rückseite, Full HD Video @ 30 FPS)
- 1,9 MP HD Front-Kamera
- 9000 mAh Li-Polymer Akku
- 16 GB (ca. 13,05 GB nutzbar) / 32 GB (ca. 29,05 GB nutzbar)
- Dual-Band WLAN, NFC
- Größe: 263.9 × 177.6 × 8.9 mm
- Gewicht: 603 Gramm (knapp 50g leichter als das aktuelle iPad)
Ein weiterer Negativpunkt ist die Abwesenheit der microSD-Erweiterung. Je nach Nutzungsverhalten kann es auf dem 16 GB Modell recht schnell eng werden, vor allem wenn Spiele-Apps den Speicher dominieren. Dank der engen Integration von Google Plus bzw. Picasa und Google Drive sowie Google Music und Movies gibt es hier jedoch genug Ausweichmöglichkeiten. Die Dual-Band WiFi-Verbindung liefert solide Geschwindigkeiten und pendelte sich bei meinen Tests zwischen 7 und 8 Mbit (bei einem Dual-Band N Router und einer 100 mbit Leitung) ein. Die Signalstärke beim WiFi-Empfang entsprach dem iPhone 5 und konnte selbst als schwierig bekannten Ecken sehr gut standhalten.
Etwas seltsam ist das Verhalten bei reichlich Multitasking und mehreren Usern: Mit mehreren gestarteten Apps und Userwechseln, sowie dem gelegentlichen Wechseln zwischen Apps konnte ich das Nexus 10 mehrfach zum Crashen und Rebooten bringen. Allerdings beobachte ich dieses Phänomen seit kurzem auch beim Nexus 7, es wird also mit einem Bug in Android 4.2 und nicht mit dem Gerät zusammenhängen. Außerdem regelt der Belichtungssensor viel zu häufig die Systemhelligkeit nach und das teilweise auch zu aggressiv (bis zu einem unangenehm niedrigen Helligkeitsniveau).
Die Installation von Spielen geht bei anspruchsvolleren Titeln meist mit einem separaten Dateidownload einher, der nicht immer ohne Macken durchläuft und bei jeder Installation ein wenig Extra-Zeit in Anspruch nimmt. Das sind allerdings alles softwareseitige Probleme (und teilweise auch die Macken der Plattform), die sich mit Fixes/ROMs/Geduld und Updates regeln lassen. Das letzte Problem muss wohl von Google anvisiert werden, um eine bessere Distribution bei Games zu ermöglichen. Ich freue mich schon auf die ersten soliden Nexus 10 Custom ROMs mit zusätzlicher Flexibilität für die DPI (Stichwort: Paranoid Android).
Alltagsbenchmarks von uns folgen in einem weiteren Artikel, synthetische Benchmarks gibt es bei Anandtech. Hier zunächst unser Firstlook und Unboxing mit dem Google Nexus 10 von Samsung:
[youtube]dLmQEJNAGHg[/youtube]Aber nun mal zum Positiven: Das Nexus 10 fühlt sich an wie ein Qualitätsprodukt. Obgleich das Gehäuse gänzlich aus Kunststoff besteht, macht es einen grundsoliden Eindruck und das Gerät wirkt wie aus einem Guss. Zwischendurch hat man ein bisschen das Gefühl, hinter der Gummischicht wäre ein iPad, das in ein Case eingepackt wurde. Die runden Ecken sind nicht ganz so cool wie bei Apple's Konkurrenzprodukt auch sonst wirkt die Formgebung kindlicher und knuffiger. Echte Männer können aber damit leben und genießen eine überlegene Ergonomie mit der rutschfesten Rückseite und den handfreundlichen Kanten. Mit der besseren Griffigkeit werden auch die Handgelenke entlastet und einer längeren Nutzung steht wenig im Wege.
Das PLS-Panel (eine weiterentwickelte Form von IPS) weist einen neutralen Weißton auf, die 2560 x 1600 px Auflösung ist spektakulär und dafür optimierte Apps sind äußerst beeindruckend. Leider sind Kontrast und Schwarzwert meist etwas unter dem Durchschnitt und gefallen mir subjektiv weniger als beim Nexus 4, dafür sind die Betrachtungswinkel hervorragend. Bei einem Tablet ist letzterer Faktor nicht zu vernachlässigen, schließlich möchte man auch in trauter Zweisamkeit die neuesten Viral Videos auf dem Bildschirm genießen können und sich dabei den Blickwinkelbereich teilen. Es lohnt sich beim Nexus 10 stets nach App-Alternativen zu schauen, erst durch das verschwenderische Layout des nativen Google Readers kam ich beispielsweise auf gReader. Die Third-Party-App macht nämlich wesentlich besseren Gebrauch von der Auflösung, wobei ich auch hier noch das Bedürfnis verspüre, an der DPI-Zahl zu schrauben. Google Books ist hingegen eine wahre Wohltat für die Augen und macht Lust auf ausgiebige Lesetouren.
Ich sehe im Nexus 10 nämlich ein Medienkonsum- und Produktivitätsmonstrum mit gelegentlicher Gamingeinlage, die Auflösung will einfach für große Mengen an Informationen genutzt werden. Dabei sind natürlich die Widgetmöglichkeiten von Android behilflich, die euch sämtliche Alltagsrelevanten Infos auf wenigen Seiten präsentieren können. Als Coder-Brett oder räumlich großzügigen E-Reader (oder beides, zu Lernzwecken) kann ich mir den Formfaktor sehr gut vorstellen, ebenso als Studienbegleiter oder fähigen Netbook-Ersatz. Die Einsatzmöglichkeiten sind divers, nur eine marathonartige Akkulaufzeit solltet ihr nicht erwarten: Engadget erreichten beispielsweise nur knapp über 7 Stunden bei einem Test, der mit den meisten anderen aktuellen Geräten etwa bei 10 bis 11 Stunden Durchschnittsnutzung erreicht. Auch ich konnte eine vergleichsweise schnell schwindende Akku-Anzeige beobachten.
Entgegen anderer Berichte muss ich mich für die primäre Kamera aussprechen, diese erfüllt ihren Zweck als Tablet-Cam voll und ganz und reicht beispielsweise für die Dokumentation von Projekten oder einen schnellen "Scan" von A4-Dokumenten. Oder für den Schnappschuss vom eigenen Haustier, zwischendurch beim Surfen auf der Couch. Die Frontcam ist für Video-Chat ausreichend ausgestattet.
Die bisherigen Benchmarks im Netz konzentrierten sich Web-seitig übrigens auf den Chrome Browser. Alternative Browser können hier einen Unterschied machen, ich persönlich machte mit dem Boat Browser gute Erfahrungen. Insgesamt ist Android gegenüber iOS wesentlich angenehmer im Umgang mit Mails (Der Google Mail Client ist einfach nicht zu übertreffen, wenn es um Usability und klares Design geht) und Tweets, Links in Pocket und Evernote sowie der allgemeinen Interoperabilität zwischen Apps. Die neuen eingebauten Features von Android 4.2 versüßen dem Android-User nochmals den Alltag mit dem bequemen Slider-Menü für Toggles und der Multi-User-Umgebung. Apps werden natürlich nicht doppelt installiert, nur die sich unterscheidenden Daten liegen später im Duplikat vor. So herrscht endlich Ruhe zwischen Mann und Frau, wenn sie sich ein Tablet teilen möchten.
Das Nexus 10 wirkt auf mich wie das erste wirklich aufregende Android Tablet, neben den eher dürftigen synthetischen Benchmarks sehe ich knackige Performance in der echten Welt (mal abgesehen von optimierungsabhängigen Problemen, die eher Drittherstellern zuzuschrieben sind) und kann mich für die Power der Cortex A15 Kerne aussprechen, die im Herzen des von Samsung gefertigten Tablets schlagen. Preislich kann man auch nicht meckern: Bei 399€ für die 16 GB Version ist das Tablet knapp unter dem Schmerzpunkt angesetzt. Für "nur" einen Hunderter mehr wird der Speicher verdoppelt, wie erwähnt leider ohne microSD-Support. Dafür sollten sich USB-Sticks bei Zeiten über den mikro-USB Port mit einem OTG-geeigneten Kabel auch mounten lassen, sobald die Unterstützung dafür da ist.
Würdet ihr euch ein Google Nexus 10 kaufen? Wolltet ihr bestellen und es klappte aufgrund der Überlastung des Play Stores nicht so recht? Habt ihr noch Fragen zum Nexus 10, die euren Nutzungsalltag betreffen?
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