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Weblogit | December 23, 2024

GoPro versucht Produkttester mit DMCA-Mail einzuschüchtern

Eine kuriose Story ereignete sich kürzlich in den Staaten. Der Actioncam Hersteller GoPro versuchte mit einer betrügerischen DMCA Mitteilung einen Website-Betreiber einzuschüchtern, sodass dieser einen veröffentlichten Artikel wieder aus dem Netz nimmt. Um was geht es?

Der Betreiber von DigitalRev, einem Shop für allerhand Kameras und Plattform von vielen Vergleichstests, verglich die beiden aktuellen Actioncam-Spitzenmodelle GoPro Hero 3 und Sony HDR-AS15 miteinander und veröffentlichte dazu einen Artikel mit seinen Erfahrungen. Bis hierhin nichts Ungewöhnliches. Doch GoPro sah das offenbar anders und war mit dem Vergleichstest nicht zufrieden.

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Denn anders als vielerorts zu beobachten, schnitt die GoPro Hero 3 Action-Kamera gegenüber dem neuen Sony-Modell "HDR-AS15" alles andere als gut ab. Im Vergleich heißt es sogar, dass die GoPro Hero 3 deutlich schlechter sei, als das Modell von der Konkurrenz. Mit dieser kritischen Sicht der Dinge konnte GoPro offenbar so wenig leben, dass kurzerhand eine drohende Mail an den Shop geschickt wurde. In diesem Schreiben wird sich auf das Digital Millennium Copyright Act (DMCA) bezogen, einem "umstrittenen Gesetz in den USA, welches die Rechte von Copyright-Inhabern erweitert". (@wikipedia)

DigitalRev schrieb:

It appears that our friend at San Mateo doesn’t like us comparing their latest product to the Sony AS15. Earlier today we have received a DMCA take down notice from GoPro for mentioning their trademarks “GoPro” and “Hero” without their authorisation. They say “you learn something new everyday”, and this is clearly an eye-opener for us here. It appears that we’ll need their authorisation to review their products.

Those who are familiar with DMCA (Digital Millennium Copyright Act) might know that more than 50% of DMCA notices are filed with an abusive nature to suppress freedom of expression or to prevent fair competitions. We hope GoPro is not suggesting, with this DMCA notice, that camera reviews should be done only when they are authorised by the manufacturers.

GoPro hatte etwas dagegen, dass DigitalRev ohne Erlaubnis in dem besagten Vergleichstest ihre Marken "GoPro" und "Hero" erwähnt. Der Actioncam-Hersteller war also der Meinung, dass derartige Artikel mit der Erwähnung von GoPro und Hero nicht veröffentlicht werden dürfen, zumindest so lang nicht, bis keine schriftliche Genehmigung eingeholt wurde. Was natürlich völliger Blödsinn ist. Was hierzulande ohnehin nicht denkbar wäre, ist in den Staaten umso kurioser. Tatsächlich ist DMCA eine heftig umstrittene Angelegenheit. Was in diesem Fall allerdings überhaupt nicht mit der Meinung GoPro's zusammenpasst. Denn es wäre überaus schade, wenn Unternehmen wie GoPro es tatsächlich ernst meinen und über Produkte nur geschrieben werden darf, wenn zuvor die Mutti gefragt wurde. Wahrscheinlich war vielmehr die schlechte Kritik der Auslöser, statt wie vorgeworfen die Copyright-Verletzungen.

GoPro vs. Sony HDR - Test

Screenshot vom Vergleichstest - GoPro Hero 3 vs. Sony HDR-AS15

Ein Happy End gab es nun aber dennoch für DigitalRev. In einer offiziellen Mitteilung entschuldigte sich GoPro für die Art und Weise, wie anfänglich ausgeteilt wurde. Denn anders als aus der betrügerischen DMCA-Mail hervorgeht, ging es GoPro nicht etwa um den Vergleichstest inklusive schlechter Kritiken, sondern um die Tatsache, dass der Kamera-Shop DigitalRev Kamera-Modelle von GoPro verkauft. Laut GoPro ist DigitalRev allerdings kein autorisierter Wiederverkäufer von entsprechenden GoPro-Produkten. Darüber hinaus wurden im Shop auf Bildmaterial mit inkorrekter Darstellung und fälschlichem Branding gesetzt. Im Zuge der Zusammenarbeit mit verschiedenen Händlern bietet GoPro eigenes Bildmaterial für seine Partner an.

GoPro schrieb:

The letter that was posted next to the review on DigitalRev was not sent in response to the review. Obviously, we welcome editorial reviews of our products. This letter was sent because DigitalRev is not an authorized reseller of GoPro products and they were using images and had incorrect branding and representation of our product in their online commerce store. As part of our program – we ask merchants who are selling our product to use authorized images. That is why DigitalRev was contacted. But – our letter did not clearly communicate this and that is something we will correct.

Nur aus diesem Grund hat man DigitalRev kontaktiert, so zumindest die offizielle Erklärung nach dem Aufschrei im Netz. Es ist natürlich schon eine schwache Entschuldigung für die anfängliche DMCA-Mitteilung. Eine Erlaubnis um Produkte zu testen, brauchen demnach auch die Amis nach wie vor nicht.

  • Genialer Bullet Time Effekt mit 15 GoPro-Kameras (Video)

via. petapixel / source: digitalrev


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