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Weblogit | November 24, 2024

LG 23ET83V-W im Test: 23“ Touchscreen mit LED-IPS Panel

Der LG 23ET83V-W ist ein 23-Zoll Touchscreen Monitor mit LED-Backlight und einem AH-IPS Panel in der 400 Euro Preisklasse.

Unser Test erforscht den Sinn und Unsinn eines solchen Geräts, die rohen Daten des Displays und die Messwerte, die wir mittels Colorimeter erhalten haben. Der Monitor war nun fast genau zwei Wochen bei uns im Betrieb und wurde sowohl in Mac OS X, als auch in Windows getestet.

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LG 23ET83V-W im Review

Eines vorab: Der Monitor richtet sich insbesondere an Benutzer von Windows 8, die das Betriebssystem in vollstem Umfang nutzen möchten. Unter Mac OS X zeigt er zwar ein Bild an, die Touch-Eingabe liefert mangels kompatibler Treiber jedoch nur ein Resultat - sie triggert eine Expose-Funktion.

Unter Windows 8 ist der LG 23ET83V-W ziemlich flott angeschlossen, da es nebst Strom nur ein HDMI-Kabel und ein USB-Kabel für das Touch-Interface gibt. Die Treiberinstallation läuft, wie mittlerweile gewohnt, gänzlich von alleine ab. Wer bereits mit Windows 8 ausgestattet ist, kann also direkt loslegen und die Touchfunktionen nutzem. Wie bei jedem sinnvoll designten Touch-Monitor ist die Vorderseite komplett flach, damit die Randgesten von Windows 8 bequem ausgeführt werden können.

Lieferumfang

  • Monitor
  • Externes Netzeil + separates Netzkabel
  • VGA-Kabel
  • Handbuch auf CD
  • Treiber-CD
  • USB-Kabel

Spezifikationen:

  • 23 Zoll Bildschirmdiagonale im 16:9-Format
  • 1920 * 1080 Pixel native Auflösung bei 16,7 Mio. Farben und 60 Hz
  • 0,265 mm x 0,265 mm Lochmaske
  • 178° Blickwinkelbereich
  • maximal zehn Touchpunkte
  • AH-IPS Panel mit White-LED-Hintergrundbeleuchtung
  • glänzende Oberfläche
  • Kensington-Lock-Support

Minimalistische Ausstattung, VGA statt DVI, dafür zwei HDMI-Ports

Als Eingänge dienen zwei HDMI-Ports und ein VGA-Port. Der USB-Port am Monitor ist lediglich ein Upstream-Port, dient also nur zum Übertragen der Toucheingaben. Ein USB-Hub ist nicht vorhanden, ebensowenig ein DVI-D-Port oder Lautsprecher. Dafür gibt es einen Kopfhörerport, der das Audio aus dem HDMI-Eingang weitergeben kann.

Der Monitor wiegt 6,4 kg mit Standfuß und verbraucht im Betrieb unter 25 Watt. Mit einem Energiesparmodus soll der Verbrauch weiter reduziert werden, Tests zufolge handelt es sich dabei um 2-3 Watt. Das weiße, glänzende Kunststoffgehäuse ist mit seinen 1,7 Zoll recht schlank und macht auf dem Schreibtisch eine gute Figur. Etwas schade: Der Standfuß erlaubt maximal eine Rotation von 30 Grad, 5 davon nach vorne. Eine horizontale Ausrichtung für ergonomische Abwechslung ist damit also nicht möglich. Ferner empfand ich die 25 Grad Rückneigung auch nicht als vollständig ausreichend, immerhin wird bei der Bedienung so großer Touchscreens die Schulter dauerhaft strapaziert (Gorilla Arm Syndrome).

Das bringt mich auch direkt zum größten Kritikpunkt, mit dem sich jeder Besitzer oder potenzielle Käufer eines 23ET83V-W Touchscreen Monitors irgendwann außeinandersetzen wird: Braucht ein User wirklich so ein Teil? 23 Zoll sind zwar nicht gigantisch im Vergleich zu anderen Monitoren, aber im Vergleich zu einem Tablet durchaus eine Kontinentalmasse, die es mit den Händen abzufahren gilt. Standardmäßig öffnet Windows 8 die Touch-Tastatur in einer Größe, die einem Kleinkind wohl das präzise Tippen mit den Fäusten erlauben würde. Für den regulären Betrieb ist die Eingabe noch immer etwas ungenau, wenn man das Antippen von Links im Browser mit einem Tablet vergleicht. Das hat noch nicht mal mit dem Digitizer oder sonstigen Hardwarequalitäten des 23ET83V-W zu tun, sondern mit den inherenten Eigenschaften von Windows 8. Bis auf die Apps, die sowieso mit der neuen Benutzeroberfläche laufen, fühlt sich die Interaktion stets etwas seltsam an und bietet keinerlei Vorteile gegenüber einer Maus. Wo das Handgelenk entlastet wird, kommt der permanent ausgestreckte Arm zum Einsatz - wenn es mal um häufigere Eingaben als das bloße Umblättern und Scrollen geht.

Wofür braucht der User überhaupt einen so großen Touchscreen?

Mögliche Nutzungsszenarien finden sich wie erwähnt in den Standardapps, deren Erforschung via Touch auch durchaus Laune macht. Weiter eignen sich vor allem Musik-Apps und simple, touchoptimierte Spiele für die Eingabe mit den Fingern. Alles was eine Kacheloberfläche hat oder anderweitig große Hitzones bietet, lässt sich damit wunderbar steuern. Cut the Rope macht auf dem großen Screen besonders viel Spaß, die Spiele werden ein bisschen physischer als auf einem Tablet. Zeichnen und Malen lässt sich damit in primitiver Form auch umsetzen, die Genauigkeit von Strichen ist aufgrund der Größe sehr gut, was wiederum die nötige softwareseitige Optimierung zeigt. Ein Rechtsklick ist übrigens wie beim Ur-Tablet-PC durch das Gedrückthalten zu erreichen, der Rest läuft bei Windows 8 über Wischgesten und Kombinationen.

Liefert der 23ET83V-W diesbezüglich Mehrwert in der Handhabung? Ein ziemlich bedauernswerter Punkt ist die Touch-Oberfläche des Bildschirms. Diese kann in Punkto Oleophobie und Gleitfähigkeit nicht mit einem handelsüblichen Tablet mithalten. Der Finger tendiert zur Reibung, was eher an eine reguläre Glasscheibe erinnert und langfristig störend wirkt. Bedienbar ist der Touchscreen zwar, aber insbesondere bei Spielen (die wohl einen nicht unerheblichen Teil der Standardnutzung ausmachen dürften) müssen schnelle Handlungen mit minimalem Druck ausgeführt werden, weil die Oberfläche eben nicht so fluppt, wie sie könnte. Dafür ist die Genauigkeit der Hardware hervorragend und liefert keinerlei Glitches oder Fehlerkennungen, auch bei zügigen Bewegungen. Das Problem ist also lediglich im Material der Glasoberfläche zu suchen.

Bei Touch-Desktop-Rechnern im All-in-One-Format (beispielsweise von Dell und Sony) konnte ich allerdings ebenso die beschriebene Problematik feststellen. Mit längerer Benutzung bildet sich zwar sicherlich irgendwann eine Fettschicht auf dem Display, die besser gleitet, aber bei mobilen Geräten funktioniert es ja auch ohne? Mit der Eingabe durch 10 Touch-Punkte verspricht der Hersteller ein besonderes Nutzungserlebnis, das sich vor allem in der Zusammenarbeit mit mehreren Personen und diversen Multi-Touch-Gesten zeigen soll.

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10-Touchpunkte als zentraler Marketingpunkt - dabei kann er mehr

In der Praxis benutzt der User aber eher erheblich weniger Finger - vor allem die Texteingabe wird auf der Höhe und beim möglichen Winkel garantiert nicht zur präferierten Alltagsmethode. Es bleiben also Musik-Apps und Spiele, denn gezeichnet wird in der Regel auch nur mit einem Finger, der Rest gibt sich mit Pinch-to-Zoom zufrieden. Dass die 10-Touchpunkte im Zentrum des Marketings für diesen Bildschirm stehen, ist eigentlich kein gutes Omen. Überraschenderweise handelt es sich dennoch um ein taugliches Gerät:

LG-23ET83V-W-color-gamutDie Stärke des 23ET83V-W LED-IPS Panels liegt in der Farbdarstellung, den Blickwinkeln und den Kontrasten. Bereits in der Werkseinstellung sieht alles ansehnlich aus, IPS-typisch weist der Bildschirm eine hohe Blickwinkelstabilität von bis zu 178° auf. Zusätzliche Features erlauben feinere Kontrolle über die Farbkorrektur und Kalibrierung, sowie über die Verbesserung der Schwarzwerte und Reaktionszeiten. Zu keiner Zeit fällt der 23ET83V-W als Schlierenproduzent auf, die Darstellung ist auch in rasanteren Shootern á la Bioshock Infinite sehr latenzarm und gestochen scharf. Als Grey-to-Grey Reaktionszeit gibt der Hersteller 5 Millisekunden an. Natürlich gibt es in dieser Preisspanne mit dieser Feature-Ausrichtung bestimmte Abstriche, was den Farbraum angeht. Für den professionellen Einsatz ist der Monitor aufgrund von leichter Kompression und einer Abdeckung von 72-73% des AdobeRGB-Farbraums weniger zu empfehlen, wer primär für das Web arbeitet kommt mit 96% sRGB-Abdeckung aber durchaus zurecht. Die glänzende Oberfläche (irgendwo las ich etwas von Anti-Glare-Coating, im Video ist jedoch klar zu sehen, dass er reflektiert) ist ebenso ein KO-Kriterium für viele ernsthafte Anwender.

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Die fünf Touch-Buttons an der Displayunterkante sind doppelt beschriftet und nicht unbedingt intuitiv gestaltet worden, es sieht eher nach einer Design-by-Engineer-Lösung aus und fühlt sich ebenso an. Typische Konfigurationsmöglichkeiten sind vorhanden, sogar eine Farbkorrektur nach 6 Farben mit Hue-Shift und Sättigung pro Farbton (RGB+CMY) ist möglich.

Kalibrierung hilft, werksseitigen Farbstich zu reduzieren

Nach einer Kalibrierung mit dem Spyder4Pro fiel der ursprüngliche Farbstich auf, der bei Standardeinstellungen in das Grünliche hineinging. Der kalibrierte Bildschirm wirkte hingegen einen winzigen Tick zu warm, was auch auf das Kalibrierungsgerät zurückzuführen sein könnte. Die Besserung war jedenfalls direkt sichtbar, Hauttöne und blaue Areale wirkten natürlicher und der Kontrast wurde ebenso verbessert. Eine nachträgliche Hardwarekalibrierung lohnt sich also auch bei diesem Gerät für besseren Spiele- und Filmgenuss.


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Bewertung

Darstellung
8.5
Touch-Bedienung
7
Preis
6.5
Ausstattung & Anschlüsse
6.5
Ergonomie
4
6.5

in Ordnung

Insgesamt liefert der 23ET83V-W zufriedenstellende Arbeit als Windows 8 Touchscreen-Monitor und kann auch traditionellen Gamern als Monitor dienen. Angesichts des Preises, der minimalistischen Ausstattung und der reibungsstarken Oberfläche stellt sich jedoch die Frage, ob man nicht lieber zu einem größeren, höher auflösenden IPS-Panel ohne Touch-Funktionalität greift. Eine gründliche Probefahrt mit den Touch-Funktionen und damit verbundenen Vorteilen in Windows 8 ist empfohlen.

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