Der 29jährige Edward Snowden hat sich als Whistleblower der Berichte über die Internetüberwachungsprogramme der National Securency Agency, kurz NSA, zu erkennen gegeben. In einem Interview mit dem Guardian bestätigte er das massive Sammeln von Daten durch den US-Geheimdienst NSA und die Bundespolizei FBI.
Snowden ist als Techniker bei einer der führenden Technologieberatungen für die US-Regierung namens Booz Allen Hamilton tätig und hat über mehrere Jahre, beauftragt durch verschiedene Firmen, wie beispielsweise Dell, der NSA zugearbeitet. Jetzt entschied er sich aus moralischen Gründen mit allen Dokumenten an die Öffentlichkeit zu gehen. Er habe nichts Falsches getan, sagt er. Und: Er wolle in keiner Gesellschaft leben, in der so etwas möglich sei. Er wolle die Menschen darüber aufklären, was in ihrem Namen geschieht und wie gegen sie gehandelt wird. Dafür nimmt er einiges in Kauf - er floh mit den Dokumenten von Hawaii nach Hongkong, in der Hoffnung dass Hongkong ihn nicht ausliefere. In seiner Heimat drohen ihm schwere Folgen; Snowden selber geht sogar davon aus, dass er seine Familie und Freunde möglicherweise nie wieder sehen werde.
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Massives Vorgehen gegen Lecks
Denn die US - Regierung versucht energisch sogenannte Lecks zu bekämpfen, sämtliche Whistleblower werden in den USA über Jahre hinweg mit Klagen überhäuft, ihnen wird ein normales Leben unmöglich gemacht. Die demokratische Senatorin Dianne Feinstein sagte, Amerika habe eine "Kultur der Lecks" entwickelt, die dringend zu bekämpfen sei. Bekanntestes Beispiel ist wohl der Fall des Wikileaks-Informanten Bradley Manning. An ihm wurde deutlich, wie rigoros die US-Regierung versucht Lecks zu bekämpfen. Manning hatte 2010 Dokumente veröffentlicht, die detailliert wiedergaben, mit welcher Brutalität US - Soldaten in den Kriegen im Irak und in Afghanistan vorgegangen waren. Bei Prozessbeginn warf ihm die Staatsanwaltschaft vor, er habe systematisch militärische Informationen gesammelt, um diese dem Feind zuzuspielen. Manning selber sagte, er habe gewollt, dass die Öffentlichkeit von den Gräultaten der amerikanischen Soldaten erfährt.
Strafrechtliche Konsequenzen schon angedroht
Im Fall Snowden kündigte der US-Geheimdienstkoordinator James Clapper bereits strafrechtliche Ermittlungen gegen den Whistleblower an. Grund dafür sei der "enorme Schaden" für die Arbeit der National Securency Agency und für die Sicherheit aller Amerikaner. Clapper selber rechtfertigte das von Edward Snowden aufgedeckte Überwachungsprogramm als "regierungsinternes Computerprogramm zur Vereinfachung der Sammlung ausländischer Geheimdienstinformationen". Es sei natürlich nicht dazu da Personen willkürlich auszuspionieren oder zu überwachen, zumindest nicht, wenn kein geheimdienstlich relevanter Grund vorliege. Und auch dann würden Daten nur für den konkreten Fall und nur auf Grundlage eines Gerichtsbeschlusses von den Internetdiensten angefordert.
Erste Berichte im Guardian und der Washington Post
Die bisherigen Offenbarungen sehen jedoch etwas anders aus. Die US-Zeitung Washington Post und das UK - Magazin Guardian haben in den letzten Wochen bereits Artikel veröffentlicht, die von Direktzugriffen der NSA und der Bundespolizei FBI auf die Server von Internetgiganten wie Google, Facebook, Microsoft, Apple und Yahoo berichteten. Dadurch ist eine weltweite Komplettüberwachung des Internetverhaltens aller Nutzer möglich. Die Internetunternehmen wissen von diesen Direktzugriffen angeblich nichts. Wie der Guardian publizierte, erfolgt auf Grundlage eines geheimen Gerichtsbeschlusses des Foreign Intelligence Surveillance Court (FISC) von April diesen Jahres bereits eine komplette Telefonüberwachung des amerikanischen Telekommunikationsunternehmens Verizon. Verizon muss demnach bei einem Gespräch beide Nummern, Ort- und Zeitangaben sowie die Dauer der Gespräche und weitere "identifizierende Informationen", was auch immer das genau sein soll, an den US - Geheimdienst übermitteln, der diese dann auswertet und speichert.
Laut Edward Snowdens Aussage, geht das Sammeln von Daten durch die NSA sogar noch weiter. Die NSA habe eine komplette Infrastruktur zur Überwachung ausgearbeitet, die "es ihr erlaubt, fast alles abzufangen". Durch dieses dichte System, kann die NSA von Personen sämtliche Daten aus dem Internet abrufen, von Passwörtern über Emails bis hin zu Kreditkarteninformationen. Erforderlich wär somit nur euer Name und die NSA könnte checken, mit wem ihr, sagen wir vor zwei Wochen, ganz genau geschrieben oder wie lang telefoniert habt, was ihr wo gekauft, wie bezahlt, geliked, euch angesehen habt, wie eure Passwörter lauten oder eure Kreditkartennummer.
Gläserner Mensch?
Ich finde das klingt erschreckend nach dem "gläsernen Menschen". Doch auch wenn es ein gigantischer Skandal ist, so bin ich von dem Vorgehen der NSA und des FBI nicht wirklich überrascht. Es war zu erwarten, dass der Geheimdienst - wenn irgendwann die rein tatsächliche Option besteht an alle Informationen ranzukommen - er diese Möglichkeit auch durchsetzen und nutzen wird - sei es öffentlich oder eben auf "geheimem" Weg. Wie Snowden in seinem Interview selber sagt, insbesondere, wenn es der einfachste, effektivste und kostengünstigste Weg ist. Das macht es allerdings nicht besser und rechtfertigt schon gar nicht. Ich habe jedenfalls großen Respekt vor dem Mut und der Entscheidung des grade mal 29jährigen Edward Snowden!
Wie seht ihr das? Findet ihr das Vorgehen der NSA skandalös? Oder entwickeln wir uns ohnehin immer mehr zu einer transparenten Gesellschaft und das Sammeln von Daten durch Geheimdienste ist nur ein weiterer kleiner Schritt, über den sich in fünf Jahren keiner mehr aufregt?
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via Guardian
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