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Weblogit | December 26, 2024

Toshiba FlashAir: SD-Karte mit WLAN im Test

Toshiba FlashAir: SD-Karte mit WLAN im Test

Die Toshiba FlashAir 32 GB SDHC-Karte sieht zunächst aus, wie so eine reguläre SD-Karte eben aussieht. Die Maße scheinen nicht vom Standard abzuweichen, sie wiegt auch nicht spürbar mehr oder unterscheidet sich anderweitig visuell vom altbekannten Medium.

Wir haben uns die schnelle Class 10 Version mit 32 Gigabyte in einem kurzen Test angeschaut und über Sinn und Unsinn drahtloser SD Speicherkarten sinniert. Würde sich jemand, der noch bei Sinnen ist, so eine Karte zulegen?

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FlashAir steht an der Ursprungswurzel der drahtlosen SD-Karten und wird von Toshiba als kabelloses Mittelstück für kompakt- und DSLR-Kameras und Smartphones (iOS und Android werden von den Companion-Apps unterstützt), Notebooks und Tablets vermarktet.

Der Clou liegt in der Funktionalität: Bei der (logischerweise angeschalteten) Nutzung in der Kamera kann mittels Web-Interface, API oder App auf die Karte zugegriffen werden. Hierfür spendiert die Karte nach dem Auspacken zunächst ein unsicheres Netz mit Standardkennwort 12345678 und  partiell zufallsgenerierter SSID mit "flashair" im Namen. Zur Konfiguration kommen wir, wenn wir uns mit diesem Netz verbinden.

Ähnlich freier WLAN-Hotspots in Innenstädten findet sofort eine Weiterleitung auf ein spezielles Interface statt, wo sämtliche Einstellungen der Karte konfiguriert werden können. Wer das nicht tun möchte, kann auch seinen PC oder Mac mit der passenden Software von Toshiba zur Hilfe nehmen, die angenehm rudimentär und schlank auffällt. Keine Foto-Management-Bloatware-Lawine oder ähnliche Sünden sind hier vorzufinden, die Tools funktionieren reibungslos (auch wenn sie etwas Politur vertragen könnten).

Toshiba FlashAir 32GB im TestGrundlegend lässt sich die Karte entweder als Hotspot, oder aber als Hotspot mit Passthrough der Internetverbindung Eures bestehenden WLAN-Netzwerks verwenden. Dazu speichert man die passende SSID samt Kennwort in der Konfiguration der FlashAir-Karte. Theoretisch wäre dann der gleichzeitige Zugriff auf das Internet und das Web-Frontend der Karte möglich - wenn wenn dann keine Kollisionen mit bestehenden IPs bestünden, bei mir hat sich einfach das Kabelmodem vorgedrängelt und auf dieselbe IP gelegt. Wer zur weiteren Konfiguration die Muße hat, kann natürlich sein bestehendes Netzwerk anpassen und 192.168.0.1 freigeben, damit die Karte erreichbar bleibt. Ich habe der Bequemlichkeit halber mit dem Hotspot-Modus weitergetestet.

Wie ist denn eigentlich die Reichweite einer solchen, in der DSLR oder Kompaktkamera vergrabenen Karte, fragt Ihr euch sicher? In einer Canon EOS 700D befindet sich wahrlich mehr Kunststoff als in anderen Kamera-Bodies, trotzdem wurde es ab etwa 2,5 Metern etwas dünn im Datendurchsatz.

Geekbonus: Videos und Bilder lassen sich auch ohne das Webinterface herunterladen, beispielsweise mit wget oder einem eigenen Script.

Geekbonus: Videos und Bilder lassen sich auch ohne das Webinterface herunterladen, beispielsweise mit wget oder einem eigenen Script.

In der Praxis ist das üblicherweise kein Problem, so hat man doch das Tablet/Smartphone/Notebook immer in Griffweite der Kamera. Wer aber kreative Ungewöhnlichkeiten mit diesem Zubehör plant, sollte diesen Parameter im Hinterkopf behalten. In einem externen Kartenleser steckend liefert die WLAN-Antenne der Karte natürlich eine bessere Ausbeute - aber wieso genau sollte man in so einer Situation eine solche wireless-Karte nutzen?

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Die Frage nach dem Praxisnutzen ist keineswegs unter den Tisch zu kehren, auch wenn man als Geek gerne impulsiv kauft, sobald irgendwelche Bonusfeatures auf der Packung stehen. In der Praxis sieht es dann meines Erachtens so aus, dass man sich wie erwartet das Umstöpseln spart - außerdem gibt es eben den ansonsten nur über das Internet oder LAN erreichbaren Umweg auf das Tablet in der Direktroute.

Zum Sichten von Bildern ist eine solche Karte schon genial, vor allem wenn man unterwegs ist. Als semiprofessioneller Knipser oder ambitionierter Hobbyfotograf kommt man da aber zügig an softwareseitige Grenzen: RAW-Bilder werden in den mobilen Apps nicht dargestellt. Das erwartet vermutlich auch niemand, vor der mobilen Version von Lightroom war RAW auf Tablets schließlich kein großes Thema. Aber etwas ernüchternd ist diese Erkenntnis dann schon für Freunde der Nachbearbeitung. Ich schieße zum Beispiel schon seit Jahren nicht mehr in JPEG - wofür auch?

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Otto Normaluser freut sich hingegen über unkomplizierte Einrichtung, simple Transfers und vielleicht auch über die Schonung seiner Abdeckklappe für den SD-Slot - Kompaktkameras schießen bekanntlich primär in JPEG und lassen sich hiermit also in vollem Umfang nutzen.

FlashAir-einstellungen-Mac

Interessant könnte die Karte außerdem für Blogger und Eventfotografen sein, die möglichst schnell von einem Ereignis aus ihre Bilder in die Welt ballern möchten - ohne große Umwege und Retuscheansprüche, Hauptsache schnell. Über die iOS und Android Apps kann man Bilder nämlich reibungslos Teilen - die mobilen Apps haben außerdem im Gegensatz zur restlichen Software etwas mehr Politur erfahren.

Der WLAN-Modus der Karte lässt sich entweder automatisch (mit wählbarem Timeout) aktivieren, oder manuell per Festlegung der Schreibrechte auf ein spezielles (ebenso konfigurierbarem) Bild. Firmware-Updates für die Karte gibt es über die passenden Tools auf dem Mac oder PC. Diese beschränken sich leider auf das Nötigste, so wie das Webinterface auch. Es funktioniert zwar alles, aber die Benutzererfahrung ist etwas holprig. So könnte auch darauf hingewiesen werden, dass der Energiesparmodus von DSLRs und Kompaktkameras deaktiviert oder angepasst werden sollte, (wenn vorhanden) ein Firmwareupdate nötig sein könnte - und so weiter. Das geht alles noch etwas hübscher, stromlinienförmiger und benutzerfreundlicher, wenn man sich schon an den Endkonsumenten richtet.

Wer sich ein bisschen tiefgreifender mit der Materie beschäftigen möchte, kann auch mit eigenen Skripten auf die API von FlashAir zugreifen und den Prozess des Bilddownloads automatisieren. Hierzu finden sich auf Github diverse Beispiele und teilweise halbfertige Lösungen, die allerdings nichts für absolute Noobs sind.

Hier gibt es die Karte bei Amazon:
32GB Toshiba FlashAir WLAN SDHC Class 10 Speicherkarte


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Bewertung

Preis
8
Geschwindigkeit
7
Geekfaktor & Komfort
7.5
Software-Support
6
7.1

Fast ausgereift

Fazit: Die Toshiba FlashAir Speicherkarte ist durchaus brauchbar, wenn man denn ein Use Case für sie hat. Mir persönlich ist egal, ob ich nun eine Karte aus dem SD-Slot entferne und dann der Mac den Rest übernimmt - oder ob ich zusätzlich ein Webinterface + API zur Kamera habe.

Wer ungerne umstöpselt und/oder etwas zum Basteln haben möchte: Kann man machen. Die Schnittstelle verspricht Geeks eine Menge Potenzial, der Durchschnittsverbraucher hat hingegen nur mittelmäßig gute Tools zur Verfügung.

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