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Weblogit | December 22, 2024

Warum eine Torkamera im Fußball nichts zu suchen hat

Warum eine Torkamera im Fußball nichts zu suchen hat

Seit Samstag ist es offiziell, sämtliche Stadien der Barclays Premier League wurden mit den hochmodernen Torkameras, den sogenannten Hawk Eyes, ausgestattet. Kaum ist der 1. Spieltag vorbei, kommt die neue Technik auch prompt zum Einsatz. In der Begegnung FC Chelsea gegen Hull City wird es nach einem Eckball kritisch. Das Leder flattert Richtung Torlinie, ehe der Keeper den Ball aus dem Netz fischt. Doch war die Kugel nun mit vollem Umfang hinter der Linie oder nicht? Kein Pfiff, keine Schreie. Tor oder nicht? 2:0 oder 3:0? Alle Augen richteten sich nun nicht mehr auf den Schiri, sondern hoch zur Leinwand, auf der deutlich und für jeden Zuschauer sichtbar „No goal“ prangt. Der Referee schaut erleichtert aus, niemand – weder Fans noch Spieler – protestieren.

Das Hawk Eye, wie man es zum Beispiel auch schon vom Tennis kennt, setzt sich aus mehreren Hochgeschwindigkeitskameras zusammen, die von mehreren Winkeln aus das Spiel verfolgen. Begibt sich der Ball in eine kritische Zone, werden die Daten binnen Sekunden ausgewertet. Passiert das Leder mit seinem vollen Umfang die Linie, wird kurz darauf ein Signal an die Unparteiischen gesendet.

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Während viele Fans diese Neuerung mit offenen Armen empfangend auch im deutschen Fußball sehen wollen, stößt die Regelung vor allem bei konservativen Anhängern der beliebtesten Sportart dieser Welt auf viel Kritik. Eindeutige Tore, zuverlässige Technik und vor allem kein Streit - was gibt es denn daran schon wieder zu meckern?

Ein Stück Menschlichkeit verabschiedet sich

Lange - aber anscheinend nicht mehr allzu lange - haben uns "Wembley-Tore", angebliche Abseitsstellungen, nicht gegebene Elfmeter und andere diverse Fehlentscheidungen durch Weltmeisterschaften, Champions League Begegnungen bis hin zum Kreisklassen-Duell begleitet.

Fußball bedeutet Emotionen, Leidenschaft und Menschlichkeit. Das Spiel ums runde Leder lebt einfach auch von Patzern und Misslingen. Sei es der Weltfußballer Messi, dem mal die Pille verspringt oder unser Nationaltorhüter Manuel Neuer, der im Eifer des Gefechts das Spielgerät plötzlich in die Füße des Gegners drischt. Im Sport kann nicht alles perfekt laufen - und das ist auch gut so! Doch jetzt sollen plötzlich die Fehler von Schiedsrichtern korrigiert werden? Erstaunlich, wie brachial eine einzige, einfache Regelung von heute auf morgen hunderte Jahre Tradition und Altbekanntes zerstören kann.

Für mich ist der Eingriff viel mehr als nur eine einfache Entscheidungshilfe. Ich meine, wer heute zu Torkameras oder auch Chips im Ball ja sagt, der muss früher oder später auch bei Computereinsätzen, wenn es um die Abseitsfrage geht, bedingungslos zustimmen. Dabei lehne ich mich gar nicht so weit aus dem Fenster, denn schließlich geht es - nüchtern betrachtet - um ein und die selbe Sache: Fehlentscheidungen führen zu Toren bzw. verhindern welche. Noch einen Schritt weiter; wie soll es danach weiter gehen? Wird irgendwann auch technisch ermittelt, wer den Einwurf, den Eckball, den Abstoß oder gar den Elfer zugesprochen bekommt? Wird der fußballerische Spielfluss irgendwann mal von einer Vielzahl an Replays überschattet? Wozu brauchen wir dann überhaupt noch einen Referee, wenn sowieso alles digital geleitet wird?

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Fragen, auf die wohl nur die Ja-Sager zum Chip im Ball bzw. zur Torkamera eine Antwort wissen. Natürlich darf man auf keinen Fall alles in einen Topf werfen, dennoch entstehen nun - meiner Meinung nach - berechtigte Fragen, die eine Lösung fordern. 

Vom Volkssport zum Elite-Kick

Egal, ob in Asien, Afrika oder Europa: überall soll das "Runde ins Eckige" befördert werden, überall stehen 11 gegen 11 auf dem Rasen, überall gelten die gleichen Bedingungen und Normen - bis jetzt. Dass hochmoderne Kameras Unmengen an Geld verschlucken, sollte jedem klar sein. Was sich der FC Bayern aus der Kaffeekasse finanziert, sieht für einen Drittligisten schon ganz, ganz anders aus. Dabei sprechen wir gar nicht mal von unteren oder ausländischen Ligen, deren finanziellen Möglichkeiten eher weniger rosig aussehen.

Was gestern noch für alle gleich war, ist ab morgen in arm und reich gegliedert. Die Schere zwischen einzelnen Vereinen wird ständig größer, statt des Spiels steht nun das Geld im Mittelpunkt. Eigentlich ein trauriger Schritt, der den Grundgedanken des Sports allgemein ein wenig kränkt. Auf dem Feld verschmelzen alle Spieler in einer Mannschaft, jeder ist ein Teil davon. Es entscheiden nicht Macht, Herkunft oder Geld, sondern einfach nur Teamgeist, Spielfähigkeit und vor allem die Freude am Kicken.

"Technik, die (nicht) begeistert"

Wir kennen es alle; man verlässt sich voll und ganz auf seine digitalen Helfer und dann? Richtig, man wird enttäuscht. Es ist ein Riesenfehler, auf Kameras oder Chips zu vertrauen, die durchaus ausfallen können und bei denen man nie zu 100% sicher sein kann, ob die Entscheidung auch tatsächlich richtig ist. Natürlich sind die klugen Köpfe in den Laboren tagtäglich kräftig am Werkeln und Schrauben, was das Zeug hält - eine Garantie wird man aber trotzdem nie haben. Man stelle sich folgendes Beispiel vor: ein Spieler lupft die Kugel deutlich über die Linie, bevor der Schlussmann der Pille hinterherhechtet und sie dann aus dem Kasten boxt. In TV-Wiederholungen ist eindeutig zu erkennen, dass der Ball mit ganzem Umfang hinter der Linie war, auf der Leinwand aber steht "Kein Tor". Wie will man dann verfahren? Meiner Meinung nach eine sehr, sehr heikle Angelegenheit.

Terry-Hecht

Um einiges klarzustellen: Wie der Rasen riecht, weiß ich als aktiver Fußballspieler mittlerweile schon seit knapp 9 Jahren. Als anführender Mannschaftskapitän habe ich die oben genannten Probleme und Situationen schon allesamt durchlebt.

PS: Schafft die Torkameras ab, der Fußball soll so bleiben, wie er ist - menschlich und mit all seinen Fehlern!


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