Nicht nur bei Apple verlässt mit "Scott Forstall" eine tragende Führungsperson und Persönlichkeit den Konzern, sondern auch bei Microsoft ist es überraschend zu einem Knalleffekt gekommen. Mit sofortiger Wirkung wird Steven Sinofsky den Software-Riesen verlassen.
Wie unter anderem die Kollegen von The Verge unter Berufung auf Microsoft-Insider berichten, sei der Abschied von Sinofsky freiwillig und erfolgte in beiderseitigem Einvernehmen. Der bisherige Chef der Windows-Division, also der wichtigsten Sparte bei Microsoft, gab als offiziellen Grund für das Ausscheiden an, dass er auf der Suche nach neuen Herausforderungen sei. Ob dies nun tatsächlich so ist und letztendlich nicht noch andere Gründe ihn dazu bewegten, kann nur spekuliert werden.
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Sinofsky war insgesamt 23 Jahre bei Microsoft tätig und legte hierbei einen beeindruckenden Aufstieg hin. Nachdem er 1989 zu Microsoft kam, stieg er in nur drei Jahren zum technischen Assistenten von Bill Gates auf. Einige Jahre später bekam er die Beförderung zum Senior Vice President für den Office-Bereich, worin er große Erfolge feierte und 2006 letztendlich zum Senior Vice President von Windows inklusive Windows Live ernannt wurde. Seine letzte Position als Senior Vice President für die Windows Division trat er 2009 an.
Steven Sinofsky war die tragende Figur bei der Entwicklung von Windows 7, welches übrigens sein erstes Produkt als SVP von Windows Division war und gleichzeitig den Nachfolger des Windows Vista Reinfalls darstellte. Unter Microsoft-Insidern wurde Sinofsky sogar als Nachfolger von Steve Ballmer, dem aktuellen CEO von Microsoft gehandelt. Top-Manager beschrieben Sinofsky jüngst als "einzigartiges Talent", der Gerüchten zufolge jedoch wenig kooperativ und darüber hinaus im Gegensatz zu seiner Darstellung in der Öffentlichkeit aggressiv sei. Darüber hinaus soll er auch wenig von Teamarbeit gehalten haben und stellte seine Abteilung (möglicherweise auch zurecht) über alle anderen im Unternehmen. Es heißt sogar, er soll anderen Abteilungen Steine in den Weg gelegt haben, nur damit seine Abteilung von allen am besten dastehe, das berichten unter anderem die Kollegen von The Verge. Dieser Egoismus könnte in Wahrheit der tatsächliche Grund für das Ausscheiden von Sinofsky sein.
Nachfolger seiner Position wird mit sofortiger Wirkung Julie Larson-Green. Die bisherige VP für die Bereiche "Windows Client" und "Program Management", ist seit 1993 im Unternehmen und machte ihren Einstieg in der Visual C++ Abteilung. Den Business-Bereich von Windows übernimmt die bisherige Finanz- und Marketing-Chefin Tami Reller zusätzlich zu ihren anderen Aufgaben.
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