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Weblogit | December 28, 2024

Zensur? E-Mails in Apple’s iCloud werden gelöscht

So wie es aussieht, unterbindet Apple das Senden oder Empfangen von E-Mails, die von einem iCloud-Account verfasst wurden, wenn diese bestimmte Wortkombinationen enthalten.

Wie die Techsite Cult of Mac berichtet, war kürzlich ein Drehbuchautor von diesem Problem betroffen. Dieser hatte in seiner Nachricht die Phrase "barely legal teens" verwendet - was auf einschlägigen Porno-Seiten oft als Suchbegriff eingetippt wird. Da der Konzern aus Cupertino zum Beispiel diese Wortkombination sperrt, ist die von ihm gesendete Nachricht nie angekommen. Eine Meldung, dass die Mitteilung nicht beim Empfänger durchgestellt wurde, erhielt der Betroffene seitens Apple jedoch auch nicht. Sehr bedauerlich ist die Tatsache, dass der Mann die Phrase tatsächlich in einem anderen inhaltlichen Zusammenhang verwendete und eigentlich keinerlei eigene sexuelle Absichten hatte.

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iCloudUm die Echtheit zu bestätigen, ergriff ich Eigeninitiative und entschloss mich dazu, selbst einmal den Filter herauszufordern und zu überprüfen, ob es denn wirklich nicht funktioniert. Und siehe da: Zwar ein wenig überrascht und etwas enttäuscht musste ich feststellen: Es stimmt, Apple zensiert! Die von mir gesendete Nachricht kam nie an, eine Meldung, die mich darüber informierte? Ebenfalls Fehlanzeige. Interessant und aus diesem Fall resultierend, stellt sich jetzt die Frage, welche Wortkombinationen ebenfalls auf der "schwarzen Liste" stehen und ohne Mitteilung nicht durchgestellt werden.

Dass sich das teuerste und wertvollste Unternehmen der Welt von Pornografie distanziert (Steve Jobs verlautbarte einmal: Wer Pornos will, soll sich ein Android-Handy kaufen!), ist schon länger bekannt. Dies wird auch schon im App Store deutlich, da alles, was auch nur in kleinster Weise mit den Schmuddelfilmchen in Verbindung steht oder überwiegend erotische Inhalte vorzuweisen hat, direkt entfernt wird.

Auch wenn das Nichtversenden von Nachrichten bei vielen Kunden für Empörung und Aufregung sorgt: Das, was Apple macht, ist keineswegs rechtswidrig, da sich das Unternehmen in den iCloud-Nutzungsbedingungen das Recht vorbehält, bestimmte Inhalte zu löschen. Die Absicht des Konzerns aus Cupertino wird vermutlich in der Blockierung von vermeintlich kinderpornografischen Inhalten ("Barely Legal" bedeutet wörtlich etwa "fast nicht / knapp volljährig", wird aber eher als Marketing-Instrument benutzt) und der Reduktion von Spamaufkommen liegen - immerhin ist Spam ein oftmals mit der Erotikbranche verbundenes Thema.

Diese unglückliche Strategie der stillen Zensur ist dennoch in Kombination mit dem Mangel an Kundeninformation und Workarounds frustrierend. Als Lösungsvorschlag wird laut Erfahrungsberichten im Netz lediglich der Kontakt mit dem Support vorgeschlagen - doch woher soll der Empfänger überhaupt von der "verschluckten" Mail erfahren? Diese Vorangehensweise geht dann doch etwas sehr in Richtung Orwell und 1984.

Zugegeben, man muss bei Apples Philosophie im Gegensatz zu anderen Unternehmen gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen, doch dass bestimmte Phrasen unseres E-Mail-Verkehrs stillschweigend zensiert werden, damit hätten wir dann auch nicht gerechnet.  


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