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Weblogit | November 23, 2024

Sind wir etwa alle Verbrecher? (Copyright)

Jetzt wo ACTA hinter uns liegt und die Großkonzerne in der Medienbranche die nächsten Angriffe auf unsere Privatsphäre planen, ist vielleicht der richtige Zeitpunkt um einen Blick auf ein paar Zahlen zu werfen.

Laut einer 2011er Studie der BSA, betitelt mit "Global Software Piracy Study", geben über 57% den Akt der Softwarepiraterie zu. Etwas irreführend ist die Einleitungsformulierung der Executive Summary dennoch, denn dort tatsächlich von der Gesamtheit aller Computernutzer gesprochen - dabei beruhen die Ergebnisse auf Umfragen von ca. 15.000 Personenm verteilt auf 33 computerrelevante Länder. Daher stellt sich natürlich die Frage, inwieweit die Ergebnisse der Studie repräsentativ sind.

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Machen Softwarepiraten gerne bei Umfragen mit, um ihr Konsumverhalten zu beichten? Oder ist es eher andersherum? Beide Varianten würden ja das Ergebnis maßgeblich beeinflussen. Die Studie der BSA geht nicht weiter auf solche Fragen ein, liefert dafür aber einige spannende Ergebnisse:

Beispielsweise sind Entscheider im gewerblichen Bereich öfter mit der Beichte (oder mit der Sünde, je nach Interpretation) dabei, wenn es um Piraterie von Software geht.

Hier stellt sich - auch zum Anlass von ACTA - die Frage, wie man Piraterie definieren möchte. Ich halte persönlich die Definition der "Raubkopie" oder "Softwarediebstahl" für reichlich bescheuert, schließlich kommt das Produkt weder abhanden noch "besitzt" der "Dieb" es so wirklich. Hochgerechnete Schadensansprüche sind rein Hypothetisch und haben mit echten Verkaufszahlen oft wenig zu tun.

Wer seine Software illegal bezieht, darf in den meisten Fällen den Updates hinterherlaufen und hat wesentlich mehr Arbeit dabei diese zu akquirieren. Im Falle von iOS-Apps und Games ist mir dies besonders unverständlich, da mir die Zeit zum ausfindigmachen und installieren (gegebenenfalls nochmals suchen weil die Version nicht läuft) mehr wert ist, als beispielsweise 79 Cent. Aber es soll ja Menschen geben, die ein Smartphone im Preisbereich eines Notebooks besitzen, jedoch auf das Taschengeld von Mama angewiesen sind. Das ist allerdings eine andere Geschichte.

PC-Piraten sind vor allem jung und männlich, was keine Überraschung darstellt. Auch dass der Einsatz von illegal beschaffter Software vor allem in jungen Ökonomien wie in Indien verhäuft eintritt, erscheint durchaus logisch.

Überaus bizarr ist jedoch die widersprüchliche Sicht der Befragten: Obgleich so viele Piraten unter ihnen waren, waren 71 Prozent der Ansicht, dass Innovationen finanziell belohnt werden sollten - also auch die Entwickler der Programme die von ihnen "gestohlen" wurden. Andersherum lehnte die Überzahl die Idee ab, dass gesellschaftlich nutzbare Konzepte frei verfügbar sein sollten und eben nicht der Kontrolle eines Individuums oder einer einzelnen Firma unterliegen dürften. Oh, the irony. Eine Idee die von der eher kontra-piraterie-ausgerichteten Open-Source Gemeinschaft als sinnvoll angesehen wird - intellektuelles Allgemeingut - wird von den Piraten und anderen Usern eher abgelehnt.

Wie seht ihr eigentlich das Thema? Bitte schickt uns Name und Anschrift an folgende Mailadresse... kleiner Scherz. Während ich die GEMA, GEZ und andere völlig überflüssige Einrichtungen verabscheue und es für albern halte, dass wir hier drüben beispielsweise nur überteuerten legalen Zugriff auf US-Fernsehserien haben, sowie viele andere Restriktionen "genießen" dürfen... sehe ich es doch als sinnvoll an, kleine Indie-Entwickler bestmöglich zu unterstützen. Nicht nur indem diese tatsächlich bezahlt werden, sei es ein Spiel, iOS-App oder eine Mac Anwendung, sondern auch durch die bewusste Selektion. Kaufe ich nun das Produkt vom Großkonzern, oder das (oft überlegene) Produkt vom kleineren Entwickler? Es ist stets gleichzeitig eine Frage dessen, wen wir unterstützen möchten.

Lasst mich eure Meinung hierzu im Blog oder auf der Facebook Fanpage hören.


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