Der neueste Teil der Serie, Bioshock Infinite, wurde von mir gar fanatisch in wenigen Sitzungen durchgespielt und ausgiebig genossen. Dass die Prequels mit der Story wenig gemein haben, stimmt auf einer bestimmten Ebene. Wer den dritten Teil gespielt hat, wird die komplette Wahrheit hierzu kennen.
Andererseits sind die drei Teile in ihrem Pathos sehr ähnlich: Gesellschaft und Propheten mit Hybris-Problemen, Sittenverfall, Degeneration und trotzdem mehr als fantastische Umgebungen für Städte. Wer würde nicht gerne eine Stadt im Meer, oder eine Stadt in den Wolken besuchen? Dass die Dekadenz der andersartigen Bewohner sie irgendwann zum Fall bringen würde, wissen wir spätestens seit der griechischen Antike.
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BioShock 1: Eine dystopische Revolution mit Plasmiden unter dem Meer
In den ersten zwei Teilen befanden wir uns nicht in den Lüften, sondern unter der Meeresoberfläche, in Andrew Ryans Stadt Rapture. Die dort ansässigen Bewohner sind allesamt nicht mehr ganz sauber in der Birne und bringen sich gegenseitig um, überladen den Körper mit sogenannten Plasmiden (vergleichbar mit Implantaten/Augmentierungen aus Deus Ex) und feiern sozusagen das Ende der Menschheit, bevor es überhaupt soweit ist. Dazu zählt auch das gesamte Personal der kleinen Abtrünnigenstadt im Meer.
BioShock 1 war legendär für gleich mehrere Spielaspekte: Eine komplette Spezialistencrew hat sich nur mit der Darstellung des Wassers beschäftigt. Das Moralitäts-System gab dem Spieler die Möglichkeiten, sich entweder genauso degeneriert und bösartig wie ein Splicer zu verhalten, oder eben die Little Sisters mit Verzicht auf bestimmte Boni zu verschonen. Die gekonnte Mischung aus Rollenspiel und Shootersequenzen bei immersiver Umgebung und ungewöhnlichem Setting mit knackigem Artstyle und packender Story, ach. Ihr wisst schon, ein verdammt solides Spiel eben.
BioShock 2: Ein bisschen wie kalte Pizza, trotzdem lecker!
Auf den zweiten Teil hätte man allerdings auch fast verzichten können. Wie eine etwas zu fettige und langweilige Pizza war dieser ebenso genießbar und besser als einige Spiele aus 2010, trotzdem war das Studio für meinen Geschmack viel zu vorsichtig und gewinnorientiert. Das Sequel folgte den Fußstapfen des Originals mit derartiger Präzision, dass wir bei den Story-Twists gar nicht mehr so überrascht waren und eigentlich schon wussten, was hinter jeder Ecke lauert. Zum Glück ändert sich das im letzten Drittel oder Viertel der Story und wir dürfen etwas mehr vom ausgezeichneten Storytelling und Script genießen, das den ersten Teil so faszinierend gemacht hatte. Dabei war die Grundidee so ein Kracher: Einmal als Big Daddy die Ecken von Rapture erkunden.
Für Mac-Gamer gibt es momentan ein sehr attraktives Angebot im iTunes App Store: Wer bis zum 3. September zuschlägt, kann beide Spiele als native Mac-Portierung (dank Unreal-Engine kein großer Krampf für die Entwickler) für die Hälfte des Normalpreises kaufen. Das bedeutet bei uns konkret 8,99 Euronen pro Titel. Am 29. August 2013 kommt Bioshock Infinite endlich auch auf den Mac, daher lassen sich die nächsten drei oder mehr Tage ideal mit einer Auffrischung verbringen. Auch wenn die Spiele eher nur spirituell miteinander verwandt sind.
Laut Rezensionen im App Store soll das Spiel auch auf MacBooks mit integrierter Intel Grafik ab HD3000 laufen. Bei den Retina-Geräten scheint es einen Bug mit softwareseitiger Image Retention zu geben, der scheinbar noch nicht (seit 1.0.1 bekannt) gefixt wurde.
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